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The Quiet Girl (2022)

An Cailín Ciúin

In diesem preisgekrönten und oscarnominierten irischen Drama nach einer Kurzgeschichte von Claire Keegan erzählt der Debütant Colm Bairéad von der heilenden Kraft zarter familiärer Bande.Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 5 / 5
User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 4.1 / 5

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Irland im Frühjahr 1981: Ihre Verschlossenheit macht die stille Cáit (Catherine Clinch) nicht nur in der Schule, sondern selbst in ihrem eigenen Elternhaus zu einer Außenseiterin. Ihr Vater (Michael Patric) ist ein Trunkenbold, der das wenige Geld der Familie regelmäßig verspielt. Ihre Mutter (Kate Nic Chonaonaigh) ist wieder einmal schwanger, obwohl das enge Domizil ohnehin vor Kindern überquillt. Als der Geburtstermin näher rückt, wird Cáit zu entfernten Verwandten gebracht, um den Sommer über Platz zu schaffen. Wann und ob sie überhaupt wieder heimkehren wird, weiß das neunjährige Mädchen nicht.

Nur mit den Kleidern auf ihrem Leib kommt Cáit auf dem Bauernhof des älteren, kinderlosen Paars Eibhlín (Carrie Crowley) und Seán (Andrew Bennett) an. Während sich Eibhlín zärtlich, aber zurückhaltend um Cáit kümmert, begegnet ihr Seán reserviert. Der Grund dafür hat mit einem lange zurückliegenden Schicksalsschlag zu tun, von dem Cáit erst spät erfährt. Seáns verschlossene Art hält das verschlossene Mädchen derweil nicht davon ab, sich auf die ihr eigene Art still und heimlich ins Herz des Mannes zu stehlen.

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Das stille MädchenThe Quiet Girl - Ein Sommer unter üppig-grünen...auf.The Quiet Girl - Eine traurige Stille liegt über den...rund.The Quiet Girl - In stiller Harmonie: Zwischen Cáit...BandThe Quiet Girl - Ein trauriges Geheimnis liegt in der...arum?The Quiet Girl - Neu gewonnenes Glück: Eibhlín...Farm

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Filmkritikunterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse5 / 5

"The Quiet Girl": Heimlich, still und leise in die Herzen gestohlen

Das Warten hat ein Ende. Endlich kommt dieses kleine irische Filmwunder auch regulär in die deutschen Kinos. Erstmals zu sehen war es hierzulande im Februar 2022, als "The Quiet Girl" bei der Berlinale seine Weltpremiere feierte. Und bereits von dort nahm es eine Auszeichnung mit nach Hause, den "Großen Preis der Internationalen Jury" in der Sektion "Generation Kplus". Weitere Würdigungen folgten, darunter sieben Auszeichnungen bei den Irish Film and Television Awards.

Im März 2023 ging dieses stille Drama über ein stilles Mädchen bei der 95. Oscarverleihung dann zwar leer aus, aber allein die Nominierung für den besten fremdsprachigen Film war ein Erfolg und eine weitere Premiere: Noch nie zuvor war ein irischsprachiger Film für einen Oscar nominiert worden. Möglich machte es Regisseur und Drehbuchautor Colm Bairéad, der den Mut bewies, sein Langfilmdebüt nicht auf Englisch zu drehen, sondern in seiner Muttersprache Irisch-Gälisch.

Ein Film so zart und zerbrechlich wie seine Titelfigur

Was diesen Film so großartig macht, ist sein behutsamer Blick aufs Kleine. Nach einer Vorlage der irischen Schriftstellerin Claire Keegan, ihrer 2010 veröffentlichten Kurzgeschichte "Foster", erzählt Bairéad von kleinen Leuten mit großen Problemen und von vermeintlich simplen Dingen, die furchtbar kompliziert sein können, für die es letzten Endes aber eine einfache, wenn auch keine leichte Lösung gibt. Ein Kino großer Gesten und Gefühle liegt dem 1981 geborenen Filmemacher dabei völlig fern. Es sind die kleinen, unscheinbaren Gesten und Blicke, in denen in diesem Film die großen Gefühle stecken.

"The Quiet Girl" ist so leise, zart und zerbrechlich wie seine Titelfigur, die von Catherine Clinch unvergesslich gespielte Cáit. "The Quiet Girl" ist aber auch ein Film, auf den man sich einlassen muss. Hineingeworfen in die Handlung und in ein schmales Seitenverhältnis gezwängt, blickt das Kinopublikum durch Cáits Augen auf eine Welt, in der die Zeit still zu stehen scheint. Mit ihr stehen auch die Einstellungen still, filmt Kamerafrau Kate McCullough wiederholt leere Landschaften und Räume und lässt diese stets einige Sekunden zu lange stehen, bevor der Editor John Murphy in seinem ohnehin schon getragenen Schnittrhythmus das nächste von McCulloughs Bildern anfügt.

Eine Welt, die sich in den Zwischenräumen auftut

Im Grunde passiert in "The Quiet Girl" nicht viel und doch liegen ganze Welten in den Zwischenräumen dieses Dramas; in dem, was nicht gezeigt wird, was unausgesprochen bleibt. In diesen Welten richtet die Trunk- und Spielsucht eines Vaters eine Familie zugrunde und ein kleines, stilles Mädchen ein von Trauer erdrücktes Ehepaar wieder auf. Es ist der Dank dafür, dass es zum ersten Mal im Leben echte Zuneigung erfährt. Dafür bedarf es, wie gesagt, nicht viel und doch sind diese kleinen Liebesbeweise unsagbar schwer und federleicht zugleich. Dem auf der großen Leinwand zusehen zu dürfen, ist zauberhaft – und ganz am Ende herzzerreißend.

Fazit: Colm Bairéads mehrfach preisgekröntes und für einen Oscar nominiertes Drama ist ein kleines irisches Filmwunder. Ein zärtlicher, zerbrechlicher und zauberhafter Film über die heilende Kraft familiärer Zuneigung. Unbedingt sehenswert!




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Besetzung & Crew von "The Quiet Girl"

Land: Irland
Weitere Titel: The Quiet Girl
Jahr: 2022
Genre: Drama
Originaltitel: An Cailín Ciúin
Länge: 95 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 16.11.2023
Regie: Colm Bairéad
Darsteller: Carrie Crowley, Andrew Bennett, Catherine Clinch, Michael Patric, Kate Nic Chonaonaigh
Kamera: Kate McCullough
Verleih: Neue Visionen

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