oder

Die toten Vögel sind oben (2022)

Mahrt beobachtet die fortschreitende Zerstörung fragiler Ökosysteme wie der Moore, dabei dokumentiert er Ursachen unserer Klimaprobleme : Bilder aus der Frühzeit des Anthropozäns.Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 4 / 5
User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 4.0 / 5

Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 2 Besucher eine Bewertung abgegeben.


Der Dokumentarfilm von Regisseurin Sönje Storm gewährt einen faszinierenden Einblick in den Nachlass des Bauern Jürgen Friedrich Mahrt (1882-1940). Mahrt, der während des Ersten Weltkriegs als Luftaufklärungsfotograf eingesetzt wurde, beobachtete und dokumentierte ab 1919 die Veränderungen in seiner Heimat und den Rückgang der Artenvielfalt. Mit einer Sammlung von 350 ausgestopften Vögeln, 3000 Schmetterlingen, Pilzen und Käfern eröffnete er 1928 sein privates Naturkundemuseum in seinem Bauernhaus. Mahrt erkannte bereits damals die fortschreitende Zerstörung fragiler Ökosysteme wie der Moore und dokumentierte damit die Ursachen unserer heutigen Klimaprobleme. Der Film wirft Fragen auf über die Motivation und den Geisteszustand dieses außergewöhnlichen Sammlers, der Stunden und wahrscheinlich sogar Monate damit verbrachte, Schmetterlingskästen und Fotografien von Hand zu kolorieren. "Das Naturkundemuseum des Jürgen Friedrich Mahrt" ist eine dokumentarische, obsessive und poetische Reise in die Welt eines Mannes, der Zeuge des Anthropozäns wurde und dessen Sammlung einen tiefgreifenden Einfluss auf die Betrachter hat.

Hier streamen


Filmkritikunterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse4 / 5

"Die toten Vögel sind oben": Vom Sterben der Arten ...

Wann haben Sie zum letzten Mal einen Schmetterling gesehen? Oder eine Schwalbe? Was vor wenigen Jahrzehnten zu jedem Sommer gehörte wie das obligatorische Eis beim Italiener, ist eine Seltenheit geworden. Doch der dramatische Rückgang der Arten fällt einem oft erst auf, wenn man darauf hingewiesen wird. Einer, der sich früh damit beschäftigte, war der Bauer Jürgen Friedrich Mahrt (1882–1940). Dessen Urenkelin Sönje Storm hat einen Dokumentarfilm über ihn und seine außergewöhnliche Sammelleidenschaft gedreht.

und einem frühen Dokumentaristen

Was der Auslöser und die Beweggründe für Mahrts Sammelleidenschaft waren, darüber kann nur spekuliert werden. Ebenso wird nicht abschließend geklärt, in welchem Umfang sich Mahrt über den Rückgang der Arten bewusst war. Faszinierend war sein Vorgehen allemal und ist bis in unsere Gegenwart aufschlussreich, besonders was eben jenen Rückgang der Arten anbelangt. Das Beeindruckende an diesem Dokumentarfilm liegt gerade im Spekulativen, wofür Sönje Storm ein ums andere Mal passende, mitunter poetische Worte in ihrem Off-Kommentar findet.

Storm, die Wissenschaftsgeschichte studierte, als Journalistin arbeitet und mit "Die toten Vögel sind oben" ihren ersten Kinodokumentarfilm vorlegt, nähert sich ihrem Urgroßvater in hermeneutischen Zirkeln. Sie beobachtet Wissenschaftler bei der Arbeit, hört ihnen zu, wenn sie ein Artensterben und eine gleichzeitige "Evolution in Echtzeit" beschreiben und gibt aus dem Off ihre eigenen Gedanken zu ihrem Urgroßvater preis.

Spannend bis zum Schluss

Schritt für Schritt ergibt sich so ein immer facettenreicheres Bild eines Mannes, der eine künstlerische Ader besaß, diese nicht in seinem erlernten Beruf, sondern nur in seinem Hobby ausleben konnte und dafür viel aufs Spiel setzte. In der Vermittlung all dessen geht Storm dramaturgisch ausgesprochen geschickt vor, indem sie dem Kinopublikum wichtige Fakten und entscheidende Details – etwa den Inszenierungsgrad von Mahrts Fotografien – lange (genug) vorenthält. Das auf den ersten Blick durchaus dröge Thema bleibt dadurch bis zuletzt spannend und erfrischend anders.

Fazit: In ihrem ersten Kinodokumentarfilm nähert sich die Regisseurin Sönje Storm ihrem Urgroßvater, dem Landwirt und Naturkundler Jürgen Friedrich Mahrt (1882–1940). Der dramaturgisch geschickt aufgebaute Film ist spannend bis zum Schluss. Er gibt Einblicke in das Leben eines facettenreichen Mannes und führt nachdrücklich vor Augen, wie sehr das Artensterben uns alle betrifft.




TrailerAlle "Die toten Vögel sind oben"-Trailer anzeigen

Zum Video: Die toten Vögel sind oben

Besetzung & Crew von "Die toten Vögel sind oben"

Land: Deutschland
Jahr: 2022
Genre: Dokumentation
Kinostart: 31.08.2023
Regie: Sönje Storm
Kamera: Alexander Gheorghiu
Verleih: Real Fiction

Verknüpfungen zu "Die toten Vögel sind oben"Alle anzeigen





Spielfilm.de-Mitglied werden oder einloggen.