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Anhell69 (2022)

Doku-Drama: Die Pläne für ein künstlerisches Projekt zerschlagen sich – doch neue Ideen entstehen.Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 4 / 5
User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 3.7 / 5

Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 3 Besucher eine Bewertung abgegeben.


Der Filmemacher Theo Montoya aus der kolumbianischen Stadt Medellín will mithilfe von diversen Freund:innen ein B-Movie über Geister drehen. Auch einen Hauptdarsteller – im Internet unter dem Namen "Anhell69" aktiv – hat er schon gefunden. Dann jedoch stirbt dieser an einer Drogen-Überdosis – wie bereits etliche andere Personen im Umfeld von Montoya. Letztlich entwickelt sich ein neuer Film, für den junge queere Leute befragt werden, um deren Erfahrungen zu dokumentieren.

Bildergalerie zum Film "Anhell69"

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Filmkritikunterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse4 / 5

"Anhell69": Wovon träumt ihr?

Der Autor, Regisseur und Produzent Theo Montoya stammt aus Medellín, der zweitgrößten Stadt in Kolumbien, in der einst, im Jahre 1993, der Drogenbaron und Terrorist Pablo Escobar frühzeitig starb – zwei Jahre, bevor Montoya dort geboren wurde. In seinem essayistisch gestalteten Werk "Anhell69" fungiert der Filmemacher als unsichtbarer Erzähler.

Ein sehr persönlicher Film

In "Anhell69" geht es, wie Montoya selbst sagt, um Krieg, Religion und das Kino – und somit um Dinge, die das Leben des Regisseurs seit jeher tief prägen. Er reflektiert darin über die Vergangenheit und über die mangelnden Zukunftsperspektiven an einem Ort, den er als "Geisterstadt" charakterisiert.

Montoya streift mit uns durch den nächtlichen (und spürbar gefährlichen) urbanen Raum; überdies zeigt er uns sein Jugendzimmer, in dem die westlich-kapitalistische Welt etwa in Form von Nike-, Adidas- und Coca-Cola-Stickern, eines Bildes der Popsängerin Britney Spears und eines Plakats des Hollywood-Blockbusters "Titanic" (1997) als ferner Traum vorhanden ist. Auch ein queerer Underground-Club, in den die von Montoya selbst geführte Kamera eintaucht, dient als kurze, rauschhafte Flucht vor der tristen Wirklichkeit, in der Unterdrückung und Bedrohung herrschen. Die Musik von Vlad Feneșan und Marius Leftărache unterstützt gekonnt die Melancholie der Bilder.

Junge queere Personen kommen zu Wort

Im Rahmen eines Casting-Prozesses interviewt Montoya queere Jugendliche, wodurch wir erfahren, wie diese über ihr Land denken, wie sie zu ihren Familien stehen und was ihre Träume und Ängste sind. In der Gemeinschaft, die die jungen Menschen bilden, lässt sich bei aller Schonungslosigkeit des Werks in der Darstellung der Repressionen in Kolumbien auch eine Spur Hoffnung erkennen – dass sich der Zusammenhalt der Unterdrückten und Bedrohten nie gänzlich zerstören lässt.

Fazit: Ein eindrücklicher dokumentarischer Film-Essay über die Lebenswirklichkeit in der kolumbianischen Stadt Medellín – mit persönlichen Einblicken und starken Bildern.




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Zum Video: Anhell69

Besetzung & Crew von "Anhell69"

Land: Rumänien, Deutschland, Frankreich, Kolumbien
Jahr: 2022
Genre: Drama, Dokumentation
Länge: 72 Minuten
FSK: 16
Kinostart: 28.09.2023
Regie: Theo Montoya
Darsteller: Alejandro Hincapié, Camilo Machado, Alejandro Mendigana, Julian David Moncada, Camilo Najar
Kamera: Theo Montoya
Verleih: Salzgeber & Co. Medien GmbH

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