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Madame Web (2024)

Generische Massenware: Dramaturgisch hölzerner Superheldinnen-Film aus dem Spider-Man-UniversumKritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 2 / 5
User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 3.6 / 5

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Cassandra Webb (Dakota Johnson) ist Sanitäterin in Manhattan. Nach einem missglückten Rettungsversuch eines Verletzten nach einem Unfall landet sie selbst im Wasser und ertrinkt dabei fast. Dieses Nahtoderlebnis, begleitet von seltsamen Visionen, scheint hellseherische Fähigkeiten bei Cassandra ausgelöst zu haben: Erneut wiederholen sich Geschehnisse aus dem Alltag vor ihren Augen, bevor sie stattfinden, insbesondere dann, wenn Gefahr ansteht.

Auf diesem Weg gelingt es ihr, die drei Teenager-Mädchen Julia Cornwall (Sydney Sweeney), Mattie Franklin (Celeste O'Connor) und Anya Corazon (Isabela Merced) zu retten, die gleichzeitig von einer mysteriösen, spinnenartigen Kreatur attackiert werden. Es scheint eine Verbindung zwischen Cassandra und den drei Mädchen zu bestehen, aber auch zwischen ihrer Herkunft, dem frühen Tod ihrer Mutter, die Spinnenforscherin war, und dem Antagonisten, der sich als Ezekiel Sims (Tahar Rahim) herausstellt. Gemeinsam versuchen die 4 Frauen, die Rätsel zu lösen und Sims aufzuhalten.

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Madame WebMadame Web - Cassandra Webb (Dakota Johnson)Madame WebMadame WebMadame WebMadame Web

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Filmkritikunterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse2 / 5

Mit "Madame Web" veröffentlicht Sony den vierten Film des Spider-Man-Universe. Und den bisher eindeutig schwächsten. Von Kritikern wird der Film zerrissen und als absoluter Tiefpunkt der Superheldenfilms tituliert. Dabei macht er nicht viel anders als die zahlreichen, letztjährigen Flops dieses Genres, von "The Marvels" bis "Aquaman 2". (In manchen Aspekten ist er sogar etwas besser, was ihn natürlich trotzdem immer noch zu einem schlechten Film macht.)

Als Regisseurin wurde S.J. Clarkson engagiert, die davor noch nie einen Spielfilm realisiert hatte. Die Britin hatte allerdings letztes Jahr ansehnlichen Erfolg mit der Serie "Anatomie eines Skandals". Warum sie sich für ein Machwerk wie "Madame Web" hergab, kann nur mit üppigen Honoraren erklärt werden. Sony setzt damit auch den Trend fort, den große Franchise-Studios bei ihren Prestige-Projekten der letzten Jahre immer wieder verfolgten: Junge, bisher eher unerfahrene Regisseure und vor Allem Regisseurinnen, auch aus dem Arthouse-Bereich, zu engagieren, in der Hoffnung, damit die Qualität ihrer Produkte aufzuwerten. Gelungen ist das selten bis nie, stattdessen wurde eine Menge Talent verheizt. Selbiges trifft auch hier zu.

Denn bei allen netten Ansätzen und dem Versuch, Nostalgie-Feeling aufkommen zu lassen (der Film spielt 2003), scheitert "Madame Web" gleich an mehreren Baustellen. Das Hauptproblem ist ein enorm schwaches, außerordentlich generisches Drehbuch und eine gerade zu Beginn verwirrende Dramaturgie: Von Szenen im Dschungel (wo wir Cassandras Mutter bei einer Forschungsreise sehen) wechselt die Szenerie zum Film-"Heute", in den Alltag Cassandras, in dem sich plötzlich seltsame Vorkommnisse häufen, um durch einen unverständlichen Cut plötzlich bei Ezekiel Sims zu landen. Die einzelnen Handlungsstränge ergeben irgendwann zwar Sinn, werden aber unbeholfen und anorganisch miteinander verwoben. So etwas wie erzählerischer "Flow" entsteht in "Madame Web" dadurch nie. Die Protagonistin bringt das dramaturgische Dilemma unfreiwillig selbst auf den Punkt: "Verrückte Dinge passieren und ich hab keine Ahnung warum!" darf sie irgendwann im Mittelteil sagen. Und fasst damit die Handlung des Films recht gut zusammen.

Es hapert aber nicht nur am Drehbuch, sondern auch an technischen Aspekten: Völlig unerklärlich ist der Einsatz von wackeliger Pseudo-Found Footage-Kamera mit unpassenden Zoom-Effekten, insbesondere in den Action-Szenen. Was sich die Regisseurin dabei gedacht hat, weiß man nicht, es misslingt jedenfalls auf ganzer Linie. Und auch ein für einen Superheldenfilm nicht unerheblicher Faktor - die Präsentation eines interessanten Bösewichts - geht in die Hose: Ezekiel Sims ist eindimensional geschrieben, als Person uninteressant und noch dazu hölzern dargestellt.

Selbst die Besetzung der Hauptfigur, Dakota Johnson als "Madame Web", ist misslungen. Während man zwischen den 3 "Mädchen" noch im Ansatz so etwas wie "Chemie" oder "Spielfreude" erkennen kann, liefert Johnson eine sehr eigenartige Performance ab: Ihre Cassandra Webb ist eine Superheldin ohne jeglichen Charme, Charisma oder Charakter, sie wirkt wahlweise desinteressiert oder abwesend und kann die Rolle zu keinem Zeitpunkt ausfüllen. Und ein Superheldinnen-Film ohne attraktive Superheldin ist am Schluss vor Allem eines: Ein Flop.

Fazit: Die gute Absicht kann man den Machern nicht absprechen, doch das Resultat ist ein weiterer Fail im darniederliegenden Superhelden-Genre. Ein schwaches Drehbuch, fragwürdige stilistische Entscheidungen, ein uninteressanter Antagonist und eine schwache Hauptdarstellerin machen "Madame Web" verzichtbar.




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Besetzung & Crew von "Madame Web"

Land: USA
Jahr: 2024
Genre: Action
Länge: 117 Minuten
Kinostart: 15.02.2024
Regie: S.J. Clarkson
Darsteller: Sydney Sweeney als Julia Carpenter, Emma Roberts als Mary Parker, Isabela Moner als Anya Corazon, Dakota Johnson als Madame Web / Cassandra Webb, Adam Scott als Ben Parker
Kamera: Mauro Fiore
Verleih: Sony Pictures

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