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Lagunaria (2021)

Nette Idee, öde Umsetzung: Fiktiver Dokumentarfilm über Venedig, der charakterlich dem Element gleicht, das diese Stadt umgibt - er plätschert dahin.Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 2 / 5
User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 3.5 / 5

Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 2 Besucher eine Bewertung abgegeben.


In dieser italienischen Dokumentation porträtiert Regisseur Giovanni Pellegrini Venedig, inszeniert als fiktiver Dokumentarfilm aus der Zukunft über eine im Wasser verschwundene Stadt. Eine Stimme aus dieser Zukunft erzählt von einer Stadt, die einst zu den berühmtesten der Welt gehörte. Inmitten von Legenden, Ritualen und Hörensagen beschreibt die Erzählerin das tägliche Leben, das aus Booten und Touristen besteht, und die tiefe Beziehung zur Lagune, die Venedig umgibt. Hat diese Stadt jemals existiert? War sie jemals bewohnt, oder war sie ein Touristenpark? Hat sie die Überschwemmungen und Plagen überlebt? Ist es ihren Bewohnern gelungen, eine neue Form des Zusammenlebens zu finden? Das Ergebnis ist eine Geschichte einer einzigartigen und zerbrechlichen Stadt, deren Zukunft ungewiss ist, eine Erzählung, die auf eine bestimmte Weise von jeder Stadt der Welt spricht.

Bildergalerie zum Film "Lagunaria"

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Der italienische Regisseur Giovanni Pellegrini versuchte sich mit "Lagunaria" an einem besonders eigenwilligen filmischen Porträt Venedigs. Das Konzept: Aufnahmen aus den letzten paar Jahren in eine mythisch anmutende Erzählung aus der Zukunft einzuweben, die von Anfang und Ende einer Stadt berichten, vom Leben dieser Stadt und vom Leben in dieser Stadt, den Menschen dort und davon, wie sie vom Wasser "verschluckt" wurde und trotzdem überdauerte.

Als erstes kommt einem da natürlich in den Sinn, dass es sich bei "Lagunaria" um einen Beitrag zur Klimakrise handelt: Venedig kämpft seit jeher mit dem und gegen das umgebende Wasser, die Lagune, Überschwemmungen stehen an der Tagesordnung. Es wird gewarnt, dass die Stadt durch globale Erwärmung und den steigenden Meeresspiegel bald ganz verschwinden könnte. Der Film möchte also auch eine poetische Elegie und Eulogie aus der Zukunft sein, ein Nachruf. Und so nett und charmant dieses Konzept auch wirkt: Es funktioniert nicht.

Denn eine gewisse Langeweile und Belanglosigkeit ist dem Film nicht abzusprechen. Dieses nicht, weil die Aufnahmen öde wären, das sind sie ganz und gar nicht. Im Gegenteil: Kameraarbeit und Inszenierung sind hochwertig und gelungen. Doch das erzählerische Korsett, um das man sich bemüht, diese "Erzählung aus der Zukunft", angereichert mit Mythen, Fabeln, Märchen, Realem, Überliefertem und Erfundenem über Stadt und Bewohner ist zu dünn, um die weitgehend zusammenhanglosen Bilder zu tragen. Am Ende beobachtet man recht ansehnliche Aufnahmen Venedigs aus verschiedenen Phasen und Jahreszeiten, die so arrangiert werden, als würden sie Jahrzehnte, Jahrhunderte abbilden. Die Stimme aus dem Off kommentiert auf etwas einschläfernde Art und Weise das Nicht-Geschehen. So taugt "Lagunaria" als hochwertiges Sedativum, aber kaum als filmisches Meisterwerk.

Positiv hervorheben kann man neben den technischen Aspekten bei der Gestaltung durchaus auch den Soundtrack: In manchen Sequenzen (in denen nicht gesprochen wird) fügen sich Bild und Ton zu einer gefälligen Einheit zusammen. An der äußeren Form liegt es nicht. Einzig: Es bleibt bei einzelnen Szenen, die sich nach einer Weile immer wieder in Belanglosigkeit verlaufen.

So hätte "Lagunaria" schließlich als experimenteller Kurzfilm mit einer Laufzeit von 20 bis 30 Minuten vielleicht besser funktioniert. Für einen Langspielfilm gibt die Idee zu wenig her. Oder man hätte daraus wirklich eine fiktive Dystopie gebastelt, in der es auch so etwas wie eine Handlung gibt. In der Form ist das Ergebnis nicht Fleisch, nicht Fisch. Will Dokumentarfilm, Essayfilm und Spielfilm in einem sein. Und ist am Ende nichts davon.

Fazit: Das durchaus spannende Konzept von Giovanni Pellegrini geht nicht auf: "Lagunaria" präsentiert sich zwar als mit netten Bildern bestückt, aber auch als zu belanglos, um das Interesse des Zuschauers zu wecken.




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Zum Video: Lagunaria

Besetzung & Crew von "Lagunaria"

Land: Italien
Jahr: 2021
Genre: Dokumentation
Länge: 85 Minuten
FSK: 0
Kinostart: 21.12.2023
Regie: Giovanni Pellegrini
Verleih: Real Fiction

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