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Morgen ist auch noch ein Tag (2024)

C'è ancora domani

Tragikomödie: Eine italienische Hausfrau kämpft sich in der Nachkriegszeit durch ihren tristen Alltag.Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 4 / 5
User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 4.7 / 5

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Rom im Jahre 1946: Delia (Paola Cortellesi) lebt mit ihrem Ehemann Ivano (Valerio Mastandrea) sowie der jugendlichen Tochter Marcella (Romana Maggiora), den zwei jüngeren Söhnen Sergio (Mattia Baldo) und Franchino (Gianmarco Filippini) und ihrem bettlägerigen Schwiegervater Ottorino (Giorgio Colangeli) in einer Kellerwohnung.

Neben der Hausarbeit und einigen niedrig bezahlten Aushilfsjobs muss sie sich auch um die Pflege des despotischen Ottorino kümmern. Durch die cholerische Art ihres Gatten ist sie einer permanenten psychischen und physischen Gewalt ausgesetzt. Als Marcella mit Giulio (Francesco Centorame), einem jungen Mann aus der Mittelschicht, verheiratet werden soll, glaubt Delia zunächst, ihrer Tochter damit ein ähnliches Schicksal ersparen zu können.

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"Morgen ist auch noch ein Tag": Der Erfolgsfilm aus Italien

"Morgen ist auch noch ein Tag" ist das Regiedebüt der 1973 geborenen Paola Cortellesi, die in ihrer Heimat Italien als Schauspielerin und Moderatorin berühmt ist. Hierzulande kennt das Publikum sie bis dato vor allem durch ihre Titelrolle in der Krimireihe "Mord in Genua – Ein Fall für Petra Delicato" (2020-2022). Mit der Tragikomödie, die sie mit ihren Co-Autor:innen Furio Andreotti und Giulia Calenda geschaffen hat und in der sie auch den Hauptpart vor der Kamera interpretiert, landete Cortellesi einen sehr beeindruckenden nationalen Hit, der sogar weltweite Blockbuster des Jahres 2023 wie "Barbie" und "Oppenheimer" in den Schatten zu stellen vermochte.

Tragik und leise Komik

Inspiriert worden sei sie durch die Lebensgeschichten ihrer eigenen Großmütter, sagt Cortellesi. Die Dramatik der Biografien sei stets mit einem Lächeln in der Schilderung einhergegangen. Diese Ambivalenz bringt der Film in seiner Erzählweise überaus stimmig zum Ausdruck. Die Schwarz-Weiß-Bilder, die die Regisseurin mit ihrem Kamermann Davide Leone findet, zelebrieren die Ästhetik des Italienischen Neorealismus. Dennoch geht es hier nicht um Nostalgie. Der moderne Blick ist stets zu spüren, etwa in der Musik von Lele Marchitelli.

Eine ambitionierte Umsetzung

Die Brutalität, mit der die Protagonistin Delia in ihrer Ehe mit dem jähzornig-chauvinistischen Ivano ständig konfrontiert wird, gestaltet Cortellesi als Tanzchoreografien in Form von Musical-Einlagen; die zugefügten Verletzungen verschwinden direkt wieder auf magische Weise. Diese Darstellung führt nicht zu einer Verharmlosung der Gewalt, sondern demonstriert, wie sehr diese Taten zum eingeübten Alltag von Frauen in der damaligen Ära gehörten. Lange Zeit hinterfragt Delia diesen Umgang gar nicht; ein Entkommen scheint nicht denkbar. Trotz seines historischen Settings ist "Morgen ist auch noch ein Tag" (leider) auch heute noch relevant.

Wir erleben einen Emanzipationsprozess, der ebenso Delias Tochter Marcella betrifft: Die Jugendliche muss begreifen, dass es falsch ist, ihrer Mutter Schwäche vorzuwerfen und die Schuld an allem dem Opfer der Gewalt zu geben. Wie sich Delias Resignation allmählich in den Wunsch wandelt, etwas zu ändern, wird von Cortellesi mitreißend gespielt.

Fazit: Ein klug geschriebener, gekonnt inszenierter und hingebungsvoll dargebotener Film, der mit aktuellem Bewusstsein und mit originellen Mitteln die Vergangenheit erfasst.




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Besetzung & Crew von "Morgen ist auch noch ein Tag"

Land: Italien
Weitere Titel: There's Still Tomorrow
Jahr: 2024
Genre: Drama, Komödie
Originaltitel: C'è ancora domani
Länge: 118 Minuten
Kinostart: 04.04.2024
Regie: Paola Cortellesi
Darsteller: Paola Cortellesi, Valerio Mastandrea, Emanuela Fanelli, Giorgio Colangeli, Vinicio Marchioni
Kamera: Davide Leone
Verleih: Tobis Film

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