oder

Holy Island (2021)

Irrfahrt durch Irland: Irisches Drama über zwei verlorene Seelen, die in einer heruntergekommenen Hafenstadt gestrandet sind.Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 3 / 5
User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 3.5 / 5

Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 2 Besucher eine Bewertung abgegeben.


David (Conor Madden) will weg; eine Fähre nehmen und endlich raus aus dieser Hafenstadt, die ihre besten Tage schon lange hinter sich hat. Doch David steckt fest. Von der Fährgesellschaft wird er von einer Station zur nächsten geschickt. Taxifahrer Les (Mark Doherty) zieht David bei der Beförderung einen jüngeren David (Dermot Murphy) vor. Auf der Suche nach Zufallsbekanntschaft Rosa (Jeanne Nicole Ní Áinle), die einen Ausweg kennen könnte, stolpert er durch Orte und Szenen, die seiner Vergangenheit entstammen.

Bildergalerie zum Film "Holy Island"

Holy IslandHoly IslandHoly IslandHoly IslandHoly IslandHoly Island

Hier streamen


Filmkritikunterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse3 / 5

"Holy Island": Das Leben nach dem Tod in Irland

Schon sein Debüt "Lost in the Living" handelte von einem Iren auf Abwegen. In seinem zweiten abendfüllenden Spielfilm entwickelt der Regisseur und Drehbuchautor Robert Manson dieses Motiv nun weiter. Im Mittelpunkt der Erzählung steht der Reisende David (Conor Madden). Mansons Drehbuch verrät noch weniger über ihn als sein Drehbuch zu "Lost in the Living" über dessen Protagonisten, den aus Dublin nach Berlin gekommenen Sänger Oisín (Tadhg Murphy), verriet. Was Oisín und David, der mit zweitem Namen ebenfalls Oisín heißt, verbindet, ist ihre Orientierungslosigkeit, die dazu führt, sich einfach treiben zu lassen. Neu ist derweil eine zweite, metaphysische Ebene, die Manson seiner Geschichte hinzufügt.

Gefangen im Limbus

Schnell wird klar, dass Manson in diesem Film mehr als nur die Realität abbildet. Rein für sich genommen, ließe sich die Handlung zwar als absurde Odyssee eines Mannes, der in seinem Leben nicht vom Fleck kommt, interpretieren. Die Dialoge, Szenen und die unvermittelten Wechsel der Schwarz-Weiß-Aufnahmen zu Farbe sowie des Hauptdarstellers, der am Anfang und am Ende der Handlung von Conor Madden und dazwischen als sein jüngeres Ich von Dermot Murphy verkörpert wird, deuten jedoch pausenlos an, dass sich die Figuren nicht durch unsere Wirklichkeit bewegen. Die Hafenstadt, die seltsam ausgestorben wirkt und aus der es scheinbar kein Entkommen gibt, ist die Vorhölle. Ein Ire tanzt mit seinen Lebenserinnerungen Limbo im Limbus.

Farbtupfer in einer schwarz-weißen Welt

Die Handlung passt sich ihren Figuren an. Ohne große dramaturgische oder inszenatorische Höhepunkte treibt sie vor sich hin. Deutlich öfter als noch in seinem Debüt gelingen Manson dabei schöne Miniaturen wie beispielsweise ein bierseliger Abend im Pub oder eine Übernachtung im Lagerfeuerschein am Strand. Schön und gelungen sind zudem die oben bereits erwähnten Farbtupfer, die der Kameramann Evan Barry in seine Schwarz-Weiß-Aufnahmen einstreut. Es fällt nicht schwer, sich in Barrys Bildern zu verlieren. Das schwere Thema packt Manson wiederum ausgesprochen leichthändig an. Wirklich Tiefgründiges oder tiefgreifend Neues hat er dabei allerdings nicht zu sagen.

Fazit: Robert Mansons Schicksal scheint es zu sein, dass seine Filme mit reichlich Verspätung in die deutschen Kinos kommen. Nach seinem Debüt "Lost in the Living" aus dem Jahr 2015, das hierzulande erst 2018 startete, ließ sein zweiter abendfüllender Spielfilm "Holy Island" abermals drei Jahre auf eine deutsche Kinoauswertung warten. Dieses Mal präsentiert Manson seinem Publikum keine naturalistische Berliner Odyssee, sondern eine absurde irische Irrfahrt zwischen Leben und Tod. Ein kleiner, leichter und schön fotografierter Film, in dem sich das Publikum gemeinsam mit den Figuren verlieren kann. Allzu viel Tiefgründigkeit sollte es trotz des Themas allerdings nicht erwarten.




TrailerAlle "Holy Island"-Trailer anzeigen

Zum Video: Holy Island

Besetzung & Crew von "Holy Island"

Land: Irland
Jahr: 2021
Genre: Drama
Länge: 86 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 02.05.2024
Regie: Robert Manson
Darsteller: Jeanne Nicole Ní Áinle als Rosa, Conor Madden als David, Dermot Murphy, Mark Doherty, Maria Oxley Boardman
Kamera: Evan Barry
Verleih: UCM.One

Verknüpfungen zu "Holy Island"Alle anzeigen





Spielfilm.de-Mitglied werden oder einloggen.