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Im Land der Wölfe (2023)

Deutscher Dokumentarfilm über das Zusammenleben von Mensch und Wolf.Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 4 / 5
User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 4.0 / 5

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100 Jahre nach seiner Ausrottung kehrt der Wolf über die grüne Grenze zurück. In Deutschland stieg die Population in den vergangenen 20 Jahren rasant an, was nachweisbare Probleme und jede Menge Befürchtungen mit sich brachte. Schafzüchter bangen um ihre Nutztiere, Umweltschützer um den Erhalt der Kulturlandschaft, Anwohner um ihre Sicherheit. Doch ist der Wolf für Menschen und das Ökosystem gefährlich?

Der Filmemacher Ralf Bücheler geht diesen Fragen in seinem Dokumentarfilm nach. Dafür hört er sich beim LUPUS Institut für Wolfsmonitoring um, in dem jeder tote Wolf in Deutschland landet, wohnt einer öffentlichen Anhörung des Umweltausschusses des Deutschen Bundestags bei, begleitet Schafzüchter bei der nächtlichen Wolfabwehr und lässt eine Reihe Expertinnen und Experten zu Wort kommen.

Bildergalerie zum Film "Im Land der Wölfe"

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"Im Land der Wölfe": Tierisch-menschliche Missverständnisse

Mit der Rückkehr des Wolfes und dem Anstieg seiner Population nehmen auch die politischen Diskussionen über den Umgang mit dem Raubtier zu. Der Regisseur Ralf Bücheler ("Elternschule") stellt eine solche Diskussion ins Zentrum seines neuen Dokumentarfilms. Dreh- und Angelpunkt ist eine Anhörung im Deutschen Bundestag, bei der Argumente für und wider eine Bejagung des Wolfes und für einen besseren Herdenschutz ausgetauscht werden. Im Verlauf der gut 100 Minuten Laufzeit seines Films kehrt Bücheler immer wieder zu dieser Anhörung zurück. Und von dort wechselt er zu Betroffenen und Experten vor Ort.

Vielstimmiger Dialog, kommentierende Montage

Auf klassisch geführte Interviews verzichtet Bücheler ebenso wie auf einen erläuternden oder gar wertenden Kommentar. Stattdessen fügt er die stets im Gespräch mit anderen Beteiligten getroffenen Aussagen ganz unterschiedlicher Stimmen – von Tierschützern und -forschern über Schafhirten und -züchter bis zu Politikern und Verwaltungsbeamten – zu einem vielstimmigen Dialog zusammen. Was nicht heißt, dass Bücheler in seinem Film keine Stellung bezieht. Der Kommentar verbirgt sich im Schnitt. So sehr der Filmemacher auch darauf bedacht ist, alle Seiten zu Wort kommen zu lassen und deren Argumente ernst zu nehmen, die in emotionalen Brandreden vorgetragene Mär vom "bösen Wolf" straft er Lügen, indem er direkt im Anschluss an solche Aussagen unkommentiert Aufnahmen schneidet, die das genaue Gegenteil des zuvor Gesagten zeigen.

Überhaupt arbeitet Bücheler verstärkt mit langen, wortlosen Passagen, die den Wolf (und andere Tiere) in freier Wildbahn zeigen. Diese Aufnahmen veranschaulichen nicht nur die Koexistenz von Wolf und Mensch, der von der Präsenz des Wolfs häufig gar nichts mitbekommt oder, wenn er seiner gewahr wird, dessen Verhalten fehlinterpretiert. Die oft mitten in der Nacht mit Wildkameras eingefangenen Bilder verdeutlichen auch die ganze Schönheit der Natur, so unerbittlich der darin festgehaltene Kreislauf des Lebens mitunter auch sein mag.

Falsche Bilder, gangbare Wege

Was "Im Land der Wölfe" in erster Linie aufzeigt, ist, welch falsches, undifferenziertes und in Medien wie Märchen und Kinofilmen reproduziertes Bild wir uns bis heute vom Wolf machen. Der Dokumentarfilm hilft, Missverständnisse aufzuklären und Vorurteile anzubauen. Und er zeigt mögliche Lösungswege auf, wie ein Zusammenleben von Mensch und Wolf gelingen könnte. Dass es keine einfachen Wege sein werden, davor verschließt Büchelers Film nicht die Augen, macht indessen aber Hoffnung, dass es gangbare Wege sein können.

Fazit: Vielerorts ist der Wolf wieder da und wird von selbst nicht wieder verschwinden. Doch ist er eine Bedrohung, die zum Abschluss freigegeben werden muss, oder ist eine Koexistenz von Mensch und Wolf möglich? In seinem Dokumentarfilm, der (fast) jede Position nachvollziehbar macht, räumt Ralf Bücheler mit vielen Vorurteilen über das Raubtier auf.




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Zum Video: Im Land der Wölfe

Besetzung & Crew von "Im Land der Wölfe"

Land: Deutschland
Jahr: 2023
Genre: Dokumentation
Länge: 102 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 02.05.2024
Regie: Ralf Bücheler
Verleih: mindjazz pictures

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