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Superman (2025)
US-Superhelden-Action: James Gunn generalüberholt das DC Extended Universe und startet es mit diesem Film als DC Universe (DCU) neu.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 11 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Selbst ein Mann aus Stahl hat's nicht leicht. Soeben hat Superman (David Corenswet) mitten in Metropolis seine erste Niederlage erlitten, nun schlägt auch noch die öffentliche Meinung gegen den Außerirdischen, der von seinen Eltern als Baby vom untergehenden Planeten Krypton auf die Erde geschickt wurde, um. In der Kritik steht sein Eingreifen in einen bewaffneten Konflikt der Nachbarstaaten Boravia und Jarhanpur. Denn der Aggressor Boravia ist ein Verbündeter der USA, und Superman stimmte sein Vorgehen nicht mit dem Weißen Haus ab. Was der regierungsnahe Milliardär Lex Luthor (Nicholas Hoult) nutzt, um Superman weiter zu diskreditieren.
Auch privat hat Superman Probleme. Wenn er nicht sein Cape trägt und Menschenleben rettet, ist er unter seinem bürgerlichen Namen Clark Kent als Reporter für den Daily Planet im Einsatz. Doch dort wird er von seiner Kollegin Lois Lane (Rachel Brosnahan) skeptisch beäugt. Lois kommt spanisch vor, dass ausgerechnet Clark stets Exklusiv-Interviews mit dem Superhelden führen kann. Als weitere Bedrohungen auf die Millionenmetropole zurollen, eilen dem Mann aus Stahl weitere Supermenschen zu Hilfe.
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Filmkritik
"Superman": Die Rückkehr des herzlichen Ritters
Die Erwartungen waren gigantisch und hausgemacht. Nach unzähligen Flops, welche die fürs Kino aufbereiteten Superhelden aus dem Comicverlag DC gegenüber der Konkurrenz von Marvel immer weiter ins Hintertreffen brachten, zog man beim verantwortlichen Medienkonzern Warner Bros. Discovery die Reißleine. Mit Marvel als Vorbild wurden ein 10-Jahres-Plan aufgesetzt, die DC Studios gegründet und Peter Safran und James Gunn als deren Bosse installiert. Fast drei Jahre liegt das nun zurück, und der erste Superheldenfilm der DC Studios ist inzwischen fertig.
Dass sich Safran und Gunn ausgerechnet für Superman entschieden haben, um das neu ausgerufene DC Universe (DCU) aus der Taufe zu heben, ist ein weiteres Wagnis. Immerhin haftet der 1938 von Jerry Siegel und Joe Shuster erschaffenen Comicfigur etwas Biederes an. Ob mit dem Auftaktfilm tatsächlich die gesamte Zukunft des Studios steht oder fällt, wie von einigen Pressevertretern herbeigeschrieben, bleibt abzuwarten. Sicher ist nur, dass unter Safrans und Gunns Ägide ein klarer Schnitt vollzogen und somit die Voraussetzungen für einen erfolgreichen Neustart geschaffen wurden.
Leichtigkeit ist Trumpf
Nicht jede der damit einhergehenden Entscheidungen kam gut an. Denn der Neustart bedeutet auch die Neubesetzung aller Rollen. Dass ein lieb gewonnener Schauspieler wie Henry Cavill als Superman-Darsteller durch den zehn Jahre jüngeren David Corenswet ersetzt wurde, nahmen viele Fans den Machern übel. Dieser Schritt war allerdings unumgänglich, verpasst Gunn der Titelfigur doch nicht nur optisch, sondern auch inhaltlich ein lange überfälliges Make-over.
Der 1966 geborene Gunn, der bei "Superman" selbst Regie führt und das Drehbuch verfasst hat, bringt die unter seinem gleichaltrigen Kollegen Zack Snyder verloren gegangene Leichtigkeit zurück. Henry Cavill, der unter Snyders Regie in den Filmen "Man of Steel" (2013), "Batman vs. Superman: Dawn of Justice" (2016) und "Zack Snyder’s Justice League" (2021) in immer dunklere Abgründe hinabstieg, hätte man die Neuinterpretation dieser Rolle schlicht und ergreifend nicht abgenommen. Denn mit dem Wechsel von Snyder zu Gunn wird dem unter seinem Vorgänger praktizierten prätentiösen Pathos ein für alle Mal eine Absage erteilt.
Wie von Gunns früheren Filmen, der "Guardians of the Galaxy"-Trilogie (2014–2022) und "The Suicide Squad" (2021), gewohnt, geht es auch in "Superman" eher ironisch als todernst zu. Gunn besinnt sich zurück auf die Ursprünge der Comicfigur und entfernt sich sichtlich von Snyders Version, die mehr an Frank Millers Batman-Comics ("Die Rückkehr des Dunklen Ritters", 1986) als an Superman erinnerte. An die Klasse seiner besten Filme reicht Gunns neuer aber nicht heran.
Skurrile Nebenfiguren schultern die Last
Gunn macht vieles richtig, etwa das Publikum mitten ins Geschehen zu werfen. Er verzichtet darauf, uns lange und ausführlich zu erzählen, wie Superman wurde, wer er ist. Ebenso bahnt sich die Romanze zwischen Supermans Alias Clark Kent und seiner Kollegin Lois Lane nicht erst an. Als die Handlung einsetzt, sind Kent und Lane längst heimlich ein Paar. Mehr noch: Die aufgeweckte Reporterin ist bereits hinter die Geheimidentität ihres Partners gekommen. Das spart Gunn jede Menge Zeit, die er stattdessen mit schräger Action füllt. In einer dieser wunderschön choreografierten Sequenzen ringt Superman mithilfe der Justice Gang mitten in Metropolis ein wolkenkratzergroßes Monster nieder. Was ebenso lustig wie sehenswert ist – und eine weitere von Gunns Stärken offenbart.
Auch in "Superman" ist Gunn wieder großartig darin, kreative Wendungen und skurrile Nebenfiguren leichthändig einzuführen und nahtlos in die Handlung einzubauen. Das Auftreten der Justice Gang, die aus einem Green Lantern (Gunn-Veteran Nathan Fillion), dem Hawkgirl (Isabela Merced) und Mister Terrific (Edi Gathegi) besteht, ermöglicht es Gunn zudem, die Last dieses wichtigen Auftaktfilms auf mehrere Schultern zu verteilen und nicht komplett dem Mann aus Stahl (und dem Newcomer David Corenswet) aufzubürden. Ausgerechnet diese Vielfalt ist aber auch die größte Schwäche eines in allen Gewerken herausragenden Films.
Viel Humor, zu wenig Herz
Gunns bisherige Superheldenfilme waren Punk: frech, rotzig, das Genre gegen den Strich bürstend. Dass ausgerechnet Superman, anders als er im Film von sich selbst behauptet, gerade kein Punkrocker ist, ist zu verschmerzen. Man merkt Gunns Film zwar an, dass er an vielen Stellen gern weitergegangen wäre, auch bei dieser Comicfigur sehr gern lustvoll die Grenzen ausgetestet hätte. Dass er es letztlich nicht getan hat, ist angesichts der Größe des Films, die zu Erfolg verdammt, aber nachvollziehbar. Einen so derben und brutalen Spaß wie noch in "The Suicide Squad" sollte man von einem Film mit einer Altersfreigabe ab 12 Jahren also nicht erwarten.
Was "Superman" an Rotzigkeit fehlt, gleicht der Film mit Humor aus. Der steht ihm angesichts des düsteren Grundthemas übrigens gut zu Gesicht. Schließlich kreist die Handlung mit deutlichen Verweisen auf unsere Gegenwart um eine geplante Invasion eines Nachbarstaats, um den Machtmissbrauch eines Milliardärs und um Einwanderungsfragen bezüglich der Titelfigur, bei der es sich ja im doppelten Sinn um einen "illegal alien", also nicht nur um einen illegal eingewanderten Ausländer, sondern auch um einen illegal auf der Erde befindlichen Außerirdischen handelt. Was "Superman" jedoch abgeht, sind Herz und Tiefe. Und hier wird Gunn die Figurenfülle zum Verhängnis.
Seine Handlung, so schlüssig sie geschrieben ist und so geschmeidig sie über die Leinwand fließt, ist auch so vollgestopft, dass ausgerechnet für die wichtigsten Figuren zu wenig Zeit bleibt, um ihnen mehr Charaktertiefe zu verleihen. Nicholas Hoult als Supermans Gegenspieler Lex Luthor ist eine Enttäuschung. Rachel Brosnahan als Lois Lane bleibt blass. Und David Corenswet macht seine Sache in der Titelrolle nicht viel besser. Vor allem Supermans goldenes Herz und seine Liebe zur Menschheit wird stets nur in Dialogen behauptet, anstatt sie mit konkreten Szenen zu belegen. Die wahren Helden dieses keine Frage unterhaltsamen, aber eben auch nur an der Oberfläche kratzenden Superheldenfilms sind Nebenfiguren wie der von Edi Gathegi gespielte Mister Terrific oder der computeranimierte Superhund Krypto.
Fazit: Die Erwartungen waren gigantisch. Wurden sie erfüllt? Ja und nein. Einerseits ist James Gunns "Superman" eine gelungene Neuinterpretation der berühmten Comicfigur auf der Kinoleinwand. Der von ihm selbst geschriebene Film bringt endlich die schmerzlich vermisste Leichtigkeit zurück. Andererseits lässt "Superman" Herz und Charaktertiefe vermissen. Unterhaltsam ist das trotzdem. Denn die 130 Minuten bieten viel schräge Action und vergehen wie im Flug.
Die Erwartungen waren gigantisch und hausgemacht. Nach unzähligen Flops, welche die fürs Kino aufbereiteten Superhelden aus dem Comicverlag DC gegenüber der Konkurrenz von Marvel immer weiter ins Hintertreffen brachten, zog man beim verantwortlichen Medienkonzern Warner Bros. Discovery die Reißleine. Mit Marvel als Vorbild wurden ein 10-Jahres-Plan aufgesetzt, die DC Studios gegründet und Peter Safran und James Gunn als deren Bosse installiert. Fast drei Jahre liegt das nun zurück, und der erste Superheldenfilm der DC Studios ist inzwischen fertig.
Dass sich Safran und Gunn ausgerechnet für Superman entschieden haben, um das neu ausgerufene DC Universe (DCU) aus der Taufe zu heben, ist ein weiteres Wagnis. Immerhin haftet der 1938 von Jerry Siegel und Joe Shuster erschaffenen Comicfigur etwas Biederes an. Ob mit dem Auftaktfilm tatsächlich die gesamte Zukunft des Studios steht oder fällt, wie von einigen Pressevertretern herbeigeschrieben, bleibt abzuwarten. Sicher ist nur, dass unter Safrans und Gunns Ägide ein klarer Schnitt vollzogen und somit die Voraussetzungen für einen erfolgreichen Neustart geschaffen wurden.
Leichtigkeit ist Trumpf
Nicht jede der damit einhergehenden Entscheidungen kam gut an. Denn der Neustart bedeutet auch die Neubesetzung aller Rollen. Dass ein lieb gewonnener Schauspieler wie Henry Cavill als Superman-Darsteller durch den zehn Jahre jüngeren David Corenswet ersetzt wurde, nahmen viele Fans den Machern übel. Dieser Schritt war allerdings unumgänglich, verpasst Gunn der Titelfigur doch nicht nur optisch, sondern auch inhaltlich ein lange überfälliges Make-over.
Der 1966 geborene Gunn, der bei "Superman" selbst Regie führt und das Drehbuch verfasst hat, bringt die unter seinem gleichaltrigen Kollegen Zack Snyder verloren gegangene Leichtigkeit zurück. Henry Cavill, der unter Snyders Regie in den Filmen "Man of Steel" (2013), "Batman vs. Superman: Dawn of Justice" (2016) und "Zack Snyder’s Justice League" (2021) in immer dunklere Abgründe hinabstieg, hätte man die Neuinterpretation dieser Rolle schlicht und ergreifend nicht abgenommen. Denn mit dem Wechsel von Snyder zu Gunn wird dem unter seinem Vorgänger praktizierten prätentiösen Pathos ein für alle Mal eine Absage erteilt.
Wie von Gunns früheren Filmen, der "Guardians of the Galaxy"-Trilogie (2014–2022) und "The Suicide Squad" (2021), gewohnt, geht es auch in "Superman" eher ironisch als todernst zu. Gunn besinnt sich zurück auf die Ursprünge der Comicfigur und entfernt sich sichtlich von Snyders Version, die mehr an Frank Millers Batman-Comics ("Die Rückkehr des Dunklen Ritters", 1986) als an Superman erinnerte. An die Klasse seiner besten Filme reicht Gunns neuer aber nicht heran.
Skurrile Nebenfiguren schultern die Last
Gunn macht vieles richtig, etwa das Publikum mitten ins Geschehen zu werfen. Er verzichtet darauf, uns lange und ausführlich zu erzählen, wie Superman wurde, wer er ist. Ebenso bahnt sich die Romanze zwischen Supermans Alias Clark Kent und seiner Kollegin Lois Lane nicht erst an. Als die Handlung einsetzt, sind Kent und Lane längst heimlich ein Paar. Mehr noch: Die aufgeweckte Reporterin ist bereits hinter die Geheimidentität ihres Partners gekommen. Das spart Gunn jede Menge Zeit, die er stattdessen mit schräger Action füllt. In einer dieser wunderschön choreografierten Sequenzen ringt Superman mithilfe der Justice Gang mitten in Metropolis ein wolkenkratzergroßes Monster nieder. Was ebenso lustig wie sehenswert ist – und eine weitere von Gunns Stärken offenbart.
Auch in "Superman" ist Gunn wieder großartig darin, kreative Wendungen und skurrile Nebenfiguren leichthändig einzuführen und nahtlos in die Handlung einzubauen. Das Auftreten der Justice Gang, die aus einem Green Lantern (Gunn-Veteran Nathan Fillion), dem Hawkgirl (Isabela Merced) und Mister Terrific (Edi Gathegi) besteht, ermöglicht es Gunn zudem, die Last dieses wichtigen Auftaktfilms auf mehrere Schultern zu verteilen und nicht komplett dem Mann aus Stahl (und dem Newcomer David Corenswet) aufzubürden. Ausgerechnet diese Vielfalt ist aber auch die größte Schwäche eines in allen Gewerken herausragenden Films.
Viel Humor, zu wenig Herz
Gunns bisherige Superheldenfilme waren Punk: frech, rotzig, das Genre gegen den Strich bürstend. Dass ausgerechnet Superman, anders als er im Film von sich selbst behauptet, gerade kein Punkrocker ist, ist zu verschmerzen. Man merkt Gunns Film zwar an, dass er an vielen Stellen gern weitergegangen wäre, auch bei dieser Comicfigur sehr gern lustvoll die Grenzen ausgetestet hätte. Dass er es letztlich nicht getan hat, ist angesichts der Größe des Films, die zu Erfolg verdammt, aber nachvollziehbar. Einen so derben und brutalen Spaß wie noch in "The Suicide Squad" sollte man von einem Film mit einer Altersfreigabe ab 12 Jahren also nicht erwarten.
Was "Superman" an Rotzigkeit fehlt, gleicht der Film mit Humor aus. Der steht ihm angesichts des düsteren Grundthemas übrigens gut zu Gesicht. Schließlich kreist die Handlung mit deutlichen Verweisen auf unsere Gegenwart um eine geplante Invasion eines Nachbarstaats, um den Machtmissbrauch eines Milliardärs und um Einwanderungsfragen bezüglich der Titelfigur, bei der es sich ja im doppelten Sinn um einen "illegal alien", also nicht nur um einen illegal eingewanderten Ausländer, sondern auch um einen illegal auf der Erde befindlichen Außerirdischen handelt. Was "Superman" jedoch abgeht, sind Herz und Tiefe. Und hier wird Gunn die Figurenfülle zum Verhängnis.
Seine Handlung, so schlüssig sie geschrieben ist und so geschmeidig sie über die Leinwand fließt, ist auch so vollgestopft, dass ausgerechnet für die wichtigsten Figuren zu wenig Zeit bleibt, um ihnen mehr Charaktertiefe zu verleihen. Nicholas Hoult als Supermans Gegenspieler Lex Luthor ist eine Enttäuschung. Rachel Brosnahan als Lois Lane bleibt blass. Und David Corenswet macht seine Sache in der Titelrolle nicht viel besser. Vor allem Supermans goldenes Herz und seine Liebe zur Menschheit wird stets nur in Dialogen behauptet, anstatt sie mit konkreten Szenen zu belegen. Die wahren Helden dieses keine Frage unterhaltsamen, aber eben auch nur an der Oberfläche kratzenden Superheldenfilms sind Nebenfiguren wie der von Edi Gathegi gespielte Mister Terrific oder der computeranimierte Superhund Krypto.
Fazit: Die Erwartungen waren gigantisch. Wurden sie erfüllt? Ja und nein. Einerseits ist James Gunns "Superman" eine gelungene Neuinterpretation der berühmten Comicfigur auf der Kinoleinwand. Der von ihm selbst geschriebene Film bringt endlich die schmerzlich vermisste Leichtigkeit zurück. Andererseits lässt "Superman" Herz und Charaktertiefe vermissen. Unterhaltsam ist das trotzdem. Denn die 130 Minuten bieten viel schräge Action und vergehen wie im Flug.
Falk Straub
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Besetzung & Crew von "Superman"
Land: USAJahr: 2025
Genre: Action, Abenteuer
Länge: 130 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 10.07.2025
Regie: James Gunn
Darsteller: Isabela Moner als Kendra Saunders / Hawkgirl, Milly Alcock als Kara Zor-El / Supergirl, Rachel Brosnahan als Lois Lane, Mikaela Hoover als Cat Grant, David Corenswet als Clark Kent / Superman
Kamera: Henry Braham
Verleih: Warner Bros.
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