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Momo (2025)
Den Zeitdieben auf der SpurKritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung:
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 4 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Das in einem italienischen Amphitheater lebende Waisenmädchen Momo sieht sich mit einer Bedrohung konfrontiert, als graue Männer die Stadt infiltrieren und den Einwohnern ihre kostbare Zeit stehlen. Entschlossen, ihre Freunde und Nachbarn zu retten, stellt sich Momo mutig gegen diese unheimlichen Wesen und setzt alles daran, die gestohlene Zeit zurückzuholen.
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Filmkritik
Mit Verweisen auf Social Media-Missbrauch und Überwachungswelten schuf Christian Ditter eine aktualisierte Neuverfilmung von Michael Endes sozialkritischem Fantasy-Klassiker "Momo“. Mit familienfreundlichen Neuadaptionen erfolgreicher Stoffe wie "Wickie auf großer Fahrt“ oder den "Großstadtkrokodile“-Filmen besitzt Ditter reichlich Erfahrung. In der hierzulande (bislang) nicht gezeigten US-Fantasykomödie "The Present“ griff er schon das Thema Zeitmanipulation auf. Entsprechend wurde Michael Endes Dauerbrenner mit Blick auf den Überseemarkt in Englisch bei internationaler Besetzung in Slowenien und Kroatien gedreht. Dauerschurke Kim Bodnia etwa verkörpert zur Abwechslung einmal keinen Gangster (oder Polizisten), sondern Momos verständnisvollen Freund Beppo Straßenkehrer.
Motive wie Umweltbewusstsein und Diversität tragen zur Modernisierung bei. Momos Freund Gino (früher Gigi) Fremdenführer verdient nebenbei sein Geld als Pizzabote und Influencer. Die grauen Zeitdiebe arbeiten nun für den High-Tech-Konzern Grey Corporation, wobei es sich bei ihnen nicht allein um Männer handelt. Lebenszeit wird den Menschen jetzt mittels Funkarmbändern geraubt. Das allseits freundliche Waisenmädchen soll nicht mit einer 'vollkommenen' Bibigirl-Puppe, sondern mit einem sprechenden Babybot als Alexa-Weiterentwicklung geködert werden – was natürlich misslingt. Momos Freundin, die allwissende Schildkröte Kassiopeia, wird salopp Kass genannt.
Alexa Goodall als blauäugige Hauptdarstellerin mag zwar nicht der Buchbeschreibung entsprechen, wirkt aber als aufgeweckte, lebenskluge Mittlerin zwischen dem Menschen passend gewählt. Die Spezialeffekte können ebenso überzeugen. Johannes Schaafs bekannte Adaption von 1986 mag nicht frei von kitschigen und behäbigen Momenten sein. Ditters Version fehlt es aber vergleichsweise an Charme. Claes Bang als grauer Anführer und Martin Freeman als verschrobener Meister Hora reichen nicht an ihre Vorgänger Armin Mueller-Stahl und John Huston heran.
Christian Ditter möchte dem Zuschauer mit seiner kompakten Variante offenbar keine Zeit stehen. Doch durch den Verzicht auf einen langsamen Aufbau lernt man die Charaktere kaum kennen. Bei hohem Tempo entwickelt immerhin das Actionfinale starke Spannung. In dieser Hinsicht beweist der Hollywood erfahrene Filmemacher sein Handwerk. Trotzdem versteht man die Motivation der grauen Personen nicht ganz. Den größten Zeitdieb nennt längst fast jeder sein eigen, und er hört auf die Namen Handy oder Smartphone.
Fazit: Michael Ende reloaded als fesselnde, kompetent inszenierte, aber wenig poesievolle Action-Fantasy-Fabel.
Motive wie Umweltbewusstsein und Diversität tragen zur Modernisierung bei. Momos Freund Gino (früher Gigi) Fremdenführer verdient nebenbei sein Geld als Pizzabote und Influencer. Die grauen Zeitdiebe arbeiten nun für den High-Tech-Konzern Grey Corporation, wobei es sich bei ihnen nicht allein um Männer handelt. Lebenszeit wird den Menschen jetzt mittels Funkarmbändern geraubt. Das allseits freundliche Waisenmädchen soll nicht mit einer 'vollkommenen' Bibigirl-Puppe, sondern mit einem sprechenden Babybot als Alexa-Weiterentwicklung geködert werden – was natürlich misslingt. Momos Freundin, die allwissende Schildkröte Kassiopeia, wird salopp Kass genannt.
Alexa Goodall als blauäugige Hauptdarstellerin mag zwar nicht der Buchbeschreibung entsprechen, wirkt aber als aufgeweckte, lebenskluge Mittlerin zwischen dem Menschen passend gewählt. Die Spezialeffekte können ebenso überzeugen. Johannes Schaafs bekannte Adaption von 1986 mag nicht frei von kitschigen und behäbigen Momenten sein. Ditters Version fehlt es aber vergleichsweise an Charme. Claes Bang als grauer Anführer und Martin Freeman als verschrobener Meister Hora reichen nicht an ihre Vorgänger Armin Mueller-Stahl und John Huston heran.
Christian Ditter möchte dem Zuschauer mit seiner kompakten Variante offenbar keine Zeit stehen. Doch durch den Verzicht auf einen langsamen Aufbau lernt man die Charaktere kaum kennen. Bei hohem Tempo entwickelt immerhin das Actionfinale starke Spannung. In dieser Hinsicht beweist der Hollywood erfahrene Filmemacher sein Handwerk. Trotzdem versteht man die Motivation der grauen Personen nicht ganz. Den größten Zeitdieb nennt längst fast jeder sein eigen, und er hört auf die Namen Handy oder Smartphone.
Fazit: Michael Ende reloaded als fesselnde, kompetent inszenierte, aber wenig poesievolle Action-Fantasy-Fabel.
Gregor Ries
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Besetzung & Crew von "Momo"
Land: DeutschlandJahr: 2025
Genre: Fantasy
Länge: 91 Minuten
Kinostart: 02.10.2025
Regie: Christian Ditter
Darsteller: Martin Freeman als Master Hora, Alexa Goodall als Momo, Laura Haddock, Maxwell Smith als Paolo, Claes Bang
Verleih: Constantin Film
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