
© Salzgeber & Co. Medien GmbH
Drei Kilometer bis zum Ende der Welt (2024)
Trei kilometri pâna la capatul lumii
Drama: Ein junger Mann wird Opfer eines Hassverbrechens – erhält jedoch von seinem Umfeld keinerlei Unterstützung.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 2 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Adi (Ciprian Chiujdea) ist 17 Jahre alt und lebt mit seinem Vater (Bogdan Dumtrache) und seiner Mutter (Laura Vasiliu) in einem Dorf im rumänischen Donaudelta. Nach diesem Sommer will er zum Studium aufbrechen. Als er eines Nachts zusammengeschlagen wird, setzen sich seine Eltern zunächst für ihn ein – bis sie erfahren, dass ihr Sohn schwul ist und es sich um einen homophoben Angriff auf ihn handelte. Fortan sperren sie ihn zu Hause ein und ziehen einen Priester (Adrian Titieni) zurate, der Adi die Homosexualität "austreiben" soll. Auch der Polizeichef (Valeriu Andriutâ) ist keine Hilfe.
Bildergalerie zum Film "Drei Kilometer bis zum Ende der Welt"
Hier streamen
Filmkritik
"Drei Kilometer bis zum Ende der Welt": Allein gegen den Hass
Mit dem Drama "Drei Kilometer bis zum Ende der Welt" liefert der 1979 geborene Emanuel Pârvu ("Meda or The Not So Bright Side of Things") einen sehr komplexen und brandaktuellen Beitrag zum rumänischen Kino, das sich durch Regisseure wie Cristi Puiu ("Der Tod des Herrn Lazarescu") und Cristian Mungiu ("4 Monate, 3 Wochen und 2 Tage") in seiner betont nüchternen Art in diesem Jahrhundert immer wieder als äußerst spannend erwiesen hat. Gemeinsam mit Miruna Berescu hat Pârvu ein Skript geschrieben, das präzise und ohne Beschönigung auf die Gesellschaft in Rumänien blickt.
Schmerzhaft realitätsnah
Der Plot ist in der Landschaft im rumänischen Donaudelta angesiedelt. Das idyllisch wirkende Dorf, in dem der 17-jährige Protagonist mit seinen Eltern lebt, wird zum Schauplatz eines Hassverbrechens, das sich durch Victim Blaming noch auf grausame Weise fortsetzt. Der junge Held Adi wird zunächst aus homophoben Motiven attackiert und im Anschluss mit den rabiaten Methoden seines Vaters und seiner Mutter konfrontiert, die ihm das Schwul-Sein durch Handy- und Freiheitsentzug sowie durch die "Hilfe" eines Priesters "austreiben" wollen.
Täter-Opfer-Umkehr
Mehr und mehr entwickelt sich das Coming-of-Age-Drama zu einem Kriminalthriller, der zum einen die brutale familiäre Dynamik erfasst und zum anderen das fragwürdige Vorgehen der örtlichen Polizei zeigt. "Drei Kilometer bis zum Ende der Welt" vermittelt, wie patriarchale Strukturen zu Machtmissbrauch und zu Grenzüberschreitungen führen – und welche Rolle dabei auch die Religion spielen kann.
Die physische und psychische Qual, der Adi durch Familie und Staat ausgesetzt ist, fängt die Kamera von Silviu Stavilâ in harten Szenen ein. Der Film endet jedoch nicht in der völligen Katastrophe. Es wird klar, dass Adi nur überleben kann, wenn er diesen Ort für immer verlässt – und nicht mehr zurückschaut.
Fazit: Eine scharfe Betrachtung der rumänischen Gesellschaft und der Machtverhältnisse im Land.
Mit dem Drama "Drei Kilometer bis zum Ende der Welt" liefert der 1979 geborene Emanuel Pârvu ("Meda or The Not So Bright Side of Things") einen sehr komplexen und brandaktuellen Beitrag zum rumänischen Kino, das sich durch Regisseure wie Cristi Puiu ("Der Tod des Herrn Lazarescu") und Cristian Mungiu ("4 Monate, 3 Wochen und 2 Tage") in seiner betont nüchternen Art in diesem Jahrhundert immer wieder als äußerst spannend erwiesen hat. Gemeinsam mit Miruna Berescu hat Pârvu ein Skript geschrieben, das präzise und ohne Beschönigung auf die Gesellschaft in Rumänien blickt.
Schmerzhaft realitätsnah
Der Plot ist in der Landschaft im rumänischen Donaudelta angesiedelt. Das idyllisch wirkende Dorf, in dem der 17-jährige Protagonist mit seinen Eltern lebt, wird zum Schauplatz eines Hassverbrechens, das sich durch Victim Blaming noch auf grausame Weise fortsetzt. Der junge Held Adi wird zunächst aus homophoben Motiven attackiert und im Anschluss mit den rabiaten Methoden seines Vaters und seiner Mutter konfrontiert, die ihm das Schwul-Sein durch Handy- und Freiheitsentzug sowie durch die "Hilfe" eines Priesters "austreiben" wollen.
Täter-Opfer-Umkehr
Mehr und mehr entwickelt sich das Coming-of-Age-Drama zu einem Kriminalthriller, der zum einen die brutale familiäre Dynamik erfasst und zum anderen das fragwürdige Vorgehen der örtlichen Polizei zeigt. "Drei Kilometer bis zum Ende der Welt" vermittelt, wie patriarchale Strukturen zu Machtmissbrauch und zu Grenzüberschreitungen führen – und welche Rolle dabei auch die Religion spielen kann.
Die physische und psychische Qual, der Adi durch Familie und Staat ausgesetzt ist, fängt die Kamera von Silviu Stavilâ in harten Szenen ein. Der Film endet jedoch nicht in der völligen Katastrophe. Es wird klar, dass Adi nur überleben kann, wenn er diesen Ort für immer verlässt – und nicht mehr zurückschaut.
Fazit: Eine scharfe Betrachtung der rumänischen Gesellschaft und der Machtverhältnisse im Land.
Andreas Köhnemann
TrailerAlle "Drei Kilometer bis zum Ende der Welt"-Trailer anzeigen

Besetzung & Crew von "Drei Kilometer bis zum Ende der Welt"
Land: RumänienWeitere Titel: Three Kilometres to the End of the World
Jahr: 2024
Genre: Thriller, Drama
Originaltitel: Trei kilometri pâna la capatul lumii
Länge: 105 Minuten
Kinostart: 25.09.2025
Regie: Emanuel Parvu
Darsteller: Valeriu Andriuta, Ingrid Berescu, Vlad Brumaru, Ciprian Chiujdea, Bogdan Dumitrache
Kamera: Silviu Stavila
Verleih: Salzgeber & Co. Medien GmbH