Lioness (2023)

"Lioness": Fußball ist ihr Leben

Warum dieser Film mit einem englischen Titel in die deutschen Kinos kommt, bleibt ein Rätsel. Im niederländischen Original heißt er so wie die Protagonistin Rosi mit Nachnamen: "Leeuwin". Die deutsche Entsprechung "Löwin" liegt als Filmtitel also näher. Aber sei's drum, an der Qualität des Films ändert die Wahl des Titels ja nichts. Und was die Qualität von Kinder- und Familienfilmen anbelangt, lassen sich unsere niederländischen Nachbarn sowieso nichts vormachen.

Zwischen Suriname und den Niederlanden

Raymond Grimbergen ist kein Neuling auf diesem Gebiet. Neben mehreren Dokumentarfilmen hat er auch Regie bei einigen Episoden von "Brugklas", einer Serie fürs Kinderfernsehen, sowie beim daraus ausgekoppelten Kinofilm "Brugklas: De tijd van m'n leven" (2019) geführt. Jeroen Margrys Drehbuch zu "Lioness" führt Grimbergen und sein Publikum an einen ungewohnten Ort. Denn Rosis Familie stammt aus Suriname, wo die Geschichte auch ihren Anfang nimmt.

Der Kameramann Willem Helwig setzt das südamerikanische Land, in dem man Niederländisch spricht, gekonnt in Szene und lässt sich auch später, etwa während der zahlreichen Fußballszenen, einiges einfallen. Um die sich wiederholenden Ballstaffagen nicht zu redundant erscheinen zu lassen, setzt Helwig beispielsweise auf Drohnenflüge, die das Geschehen auf dem Rasen noch dynamischer machen.

Tolle Hauptdarstellerin

Die Geschichte ist nicht neu, aber durchaus frisch erzählt. Es geht um eine Jugendliche, die sich nach dem Umzug in ein fremdes Land zurechtfinden muss. Familiäre Konflikte klammert das Drehbuch dabei weitestgehend aus und konzentriert sich stattdessen auf Reibungen in der Schul-Clique sowie vor allem in Rosis Mannschaft. Es geht um Freundschaft, Teamgeist und nebenbei auch um Eifersüchteleien wegen eines Jungen. Dramaturgisch hätte sich manches davon stärker zuspitzen lassen, alles in allem funktioniert der Film aber, was nicht zuletzt an der tollen, das Publikum für sich einnehmenden Hauptdarstellerin Alyssa van Ommeren liegt.

Fazit: "Lioness" von Regisseur Raymond Grimbergen nach einem Drehbuch von Jeroen Margry ist ein Kinder- und Familienfilm mit einer starken Titelheldin. Hauptdarstellerin Alyssa van Ommeren weiß, das Publikum für sich einzunehmen und macht durch ihr starkes Spiel und ihre charismatische Art manche dramaturgische Schwäche wett.