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Zirkuskind (2025)
Circusboy
Manege frei: deutscher Dokumentarfilm über einen Jungen, der in einem Zirkus groß wird.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung:
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 4 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Einst reiste Georg Frank mit dem "Circus Frankello" und dessen berühmtem Elefanten Sahib rund um die Erde. Doch als der Betrieb Georg Franks Familie nicht mehr ernähren konnte, kehrte er dem Leben in der Manege schweren Herzens den Rücken. Auf Wunsch seiner Kinder gründete Frank in den 1980er-Jahren seinen eigenen Zirkus, den "Circus Arena", der bis heute besteht. Franks Urenkel Santino ist Teil dieses großen Familienunternehmens.
Jeden Abend steht Georg Frank als Direktor unter der Zirkuskuppel und sieht seinem Sohn Markus, seinem Enkel Gitano und seinen Urenkeln Giordano und Santino bei der Arbeit zu. Was der elfjährige Santino später einmal in der Manege darbieten will, weiß er noch nicht. Zwischen wechselnden Schulen und einem Leben auf Achse hilft ihm sein Urgroßvater mit alten Geschichten, besser durchs anspruchsvolle Zirkusleben zu navigieren.
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Filmkritik
"Zirkuskind": Aufwachsen unterm Zirkuszelt
Anna Koch und Julia Lemke sind ein eingespieltes Team. Die zwei Regisseurinnen fanden während ihres Studiums an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (DFFB) zusammen und ein gemeinsames Thema: Dokumentarfilme über Kinder aus besonderen Milieus. Ihr Abschlussfilm "Schultersieg" (2016) nahm das Leben junger ostdeutscher Ringerinnen in den Blick. Vier Jahre später folgte mit "Glitzer & Staub" eine Doku über texanische Mädchen, die im Rodeo mitmischen. Die Filmemacherinnen, die als Gespann unter dem Namen "Badabum" firmieren, bleiben sich auch in ihrem dritten Werk treu. Dieses Mal geht es – wie es der Titel bereits vermuten lässt – um ein Kind, das in einem Zirkus groß wird.
Durch die Augen eines Kindes
Der Junge heißt Santino, ist zu Beginn des Films elf Jahre alt und dient ihm als Off-Erzähler. Unterstützt wird er von den schön gestalteten Animationen von Magda Kreps und Lea Majeran, die immer dann zum Einsatz kommen, wenn Santino oder sein Urgroßvater Georg Frank etwas erzählen, für das es kein Archivmaterial gibt. Das Regieduo begleitet seinen kleinen Protagonisten durch vier Jahreszeiten und entlässt das Kinopublikum kurz vor der Feier zu dessen zwölftem Geburtstag. Inzwischen ist er nicht nur ein ganzes Stück größer, gemeinsam mit ihm ist auch das Publikum an den unterwegs gesammelten Erfahrungen gewachsen.
Denn Koch und Lemke blenden die Schattenseiten eines Nomadenlebens rund um die Manege nicht aus. Familiärer Zusammenhalt steht neben Familienstreitigkeiten, ausverkaufte Shows neben Abenden, an denen kaum Publikum die Vorstellung besucht. Und die tragische Geschichte der Familie Frank, die als Sinti von den Nationalsozialisten verfolgt wurden, wird kindgerecht aufgearbeitet.
Ein Gefühl fürs Nomadenleben
"Zirkuskind" ist der erste Dokumentarfilm, der im Rahmen der Initiative "Der besondere Kinderfilm" entstanden ist. Seine Premiere feierte er bei der 75. Berlinale in der Sektion Generation. Von schönen Einstellungen, bei der Lemke selbst die Kamera führte, und den Akkordeonklängen der Komponisten Nils Kacirek und Jörg Hochapfel getragen, vermitteln die Regisseurinnen ein Gefühl dafür, was es bedeutet, ohne festen Wohnsitz pausenlos auf Achse zu sein. Am Ende lässt dieser Dokumentarfilm nicht nur Kinder-, sondern auch Erwachsenenherzen höherschlagen.
Fazit: Anna Koch und Julia Lemke sind Wiederholungstäterinnen! Nach ihrem Debüt "Schultersieg" über junge Ringerinnen und "Glitzer & Staub" über texanische Cowgirls legen die Regisseurinnen den nächsten sehenswerten Dokumentarfilm über starke Kinder vor. Ihr jüngstes Werk gewährt einen Einblick in den Alltag einer großen Zirkusfamilie, ist informativ, bewegend und keine Minute langweilig.
Anna Koch und Julia Lemke sind ein eingespieltes Team. Die zwei Regisseurinnen fanden während ihres Studiums an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (DFFB) zusammen und ein gemeinsames Thema: Dokumentarfilme über Kinder aus besonderen Milieus. Ihr Abschlussfilm "Schultersieg" (2016) nahm das Leben junger ostdeutscher Ringerinnen in den Blick. Vier Jahre später folgte mit "Glitzer & Staub" eine Doku über texanische Mädchen, die im Rodeo mitmischen. Die Filmemacherinnen, die als Gespann unter dem Namen "Badabum" firmieren, bleiben sich auch in ihrem dritten Werk treu. Dieses Mal geht es – wie es der Titel bereits vermuten lässt – um ein Kind, das in einem Zirkus groß wird.
Durch die Augen eines Kindes
Der Junge heißt Santino, ist zu Beginn des Films elf Jahre alt und dient ihm als Off-Erzähler. Unterstützt wird er von den schön gestalteten Animationen von Magda Kreps und Lea Majeran, die immer dann zum Einsatz kommen, wenn Santino oder sein Urgroßvater Georg Frank etwas erzählen, für das es kein Archivmaterial gibt. Das Regieduo begleitet seinen kleinen Protagonisten durch vier Jahreszeiten und entlässt das Kinopublikum kurz vor der Feier zu dessen zwölftem Geburtstag. Inzwischen ist er nicht nur ein ganzes Stück größer, gemeinsam mit ihm ist auch das Publikum an den unterwegs gesammelten Erfahrungen gewachsen.
Denn Koch und Lemke blenden die Schattenseiten eines Nomadenlebens rund um die Manege nicht aus. Familiärer Zusammenhalt steht neben Familienstreitigkeiten, ausverkaufte Shows neben Abenden, an denen kaum Publikum die Vorstellung besucht. Und die tragische Geschichte der Familie Frank, die als Sinti von den Nationalsozialisten verfolgt wurden, wird kindgerecht aufgearbeitet.
Ein Gefühl fürs Nomadenleben
"Zirkuskind" ist der erste Dokumentarfilm, der im Rahmen der Initiative "Der besondere Kinderfilm" entstanden ist. Seine Premiere feierte er bei der 75. Berlinale in der Sektion Generation. Von schönen Einstellungen, bei der Lemke selbst die Kamera führte, und den Akkordeonklängen der Komponisten Nils Kacirek und Jörg Hochapfel getragen, vermitteln die Regisseurinnen ein Gefühl dafür, was es bedeutet, ohne festen Wohnsitz pausenlos auf Achse zu sein. Am Ende lässt dieser Dokumentarfilm nicht nur Kinder-, sondern auch Erwachsenenherzen höherschlagen.
Fazit: Anna Koch und Julia Lemke sind Wiederholungstäterinnen! Nach ihrem Debüt "Schultersieg" über junge Ringerinnen und "Glitzer & Staub" über texanische Cowgirls legen die Regisseurinnen den nächsten sehenswerten Dokumentarfilm über starke Kinder vor. Ihr jüngstes Werk gewährt einen Einblick in den Alltag einer großen Zirkusfamilie, ist informativ, bewegend und keine Minute langweilig.
Falk Straub
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Besetzung & Crew von "Zirkuskind"
Land: DeutschlandJahr: 2025
Genre: Dokumentation
Originaltitel: Circusboy
Länge: 86 Minuten
Kinostart: 16.10.2025
Regie: Anna Koch, Julia Lemke
Verleih: Across Nations
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