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Transamazonia (2024)

In diesem Drama, einer internationalen Co-Produktion aus Frankreich, Deutschland, der Schweiz, Taiwan und Brasilien, schickt die Regisseurin Pia Marais ihre Hauptdarstellerin Helena Zengel als Wunderheilerin in den Urwald.Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 3 / 5
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Wie durch ein Wunder überlebt ein kleines Mädchen einen Flugzeugabsturz im Amazonas. Ihr Vater, der Missionar Lawrence Byrne (Jeremy Xido), nutzt den Vorfall und die daraus erwachsende Legendenbildung für seine eigenen Zwecke. Neun Jahre später verdient er mit Veranstaltungen, in denen seine Tochter Rebecca (Helena Zengel) als Wunderheilerin auftritt, sein Geld. An der Seite einiger zum christlichen Glauben bekehrter Indigener wie den jungen Silas (Hamã Viera) und Jilvan (Iwinaiwa Assurini) leben Vater und Tochter in einer verlassenen Mission. Dann spitzt sich die Lage zu.

Die Brüder Artur (Rômulo Braga) und Junior Alves (Philipp Lavra), die ein Sägewerk betreiben, dringen mit ihren Holzfällern immer weiter in den Urwald vor und bedrohen den Lebensraum der indigenen Bevölkerung. Derweil such Artur Alves über die Krankenschwester Denise (Sabine Timoteo) Hilfe bei Lawrence Byrne. Alves' Frau ist ins Koma gefallen und Rebecca soll sie wiedererwecken. Dafür bietet der Holzmagnat Lawrence und den indigenen Stämmen einen Deal an, der aufgrund von Byrnes geheimgehaltener Vergangenheit allerdings auf der Kippe steht.

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"Transamazonia": Den Wald vor lauter Bäumen

Dass Helena Zengel eine solch steile Karriere hinlegen würde, ließ sich nicht voraussagen. Wer die erste Hauptrolle der 2008 geborenen Berlinerin in "Die Tochter" (2017) gesehen hat, konnte aber zumindest erahnen, dass hier eine große Schauspielerin heranwächst. Auf Zengels Durchbruch in der Berlinale-Überraschung "Systemsprenger" (2019) folgte ihr Hollywooddebüt im Western "Neues aus der Welt" (2020) an der Seite von Tom Hanks. Seit 1. Mai 2025 ist sie zudem in dem von A24 produzierten Fantasy-Abenteuer "Die Legende von Ochi" zu sehen. Mit "Transamazonia" kommt nur zwei Wochen später ein im Urwald angesiedeltes Drama in die Kinos, das laut Regisseurin Pia Marais an einen zeitgenössischen Western erinnern soll.

Eine festivalerprobte Regisseurin

"Transamazonia" ist der vierte abendfüllende Kinofilm der 1971 in Südafrika geborenen Regisseurin. Bereits das Debüt der in Berlin lebenden Filmemacherin, "Die Unerzogenen" (2007), wurde bei zahlreichen Festivals gezeigt. Dessen Nachfolger "Im Alter von Ellen" (2010) feierte (wie 14 Jahre später auch "Transamazonia") in Locarno Premiere, das in Südafrika spielende Drama "Layla Fourie" (2013) bei der Berlinale. Festivalerprobt ist Marais also, die in jedem ihrer Filme einen etwas anderen Ton anschlägt. Mit einem Western hat "Transamazonia" allerdings allenfalls die Figurenkonstellation, in der ein Holzbaron auf einen zwielichtigen Prediger trifft und in Konflikt mit der indigenen Bevölkerung gerät, gemein. Dass sich kein wirkliches Westerngefühl einstellt, hat in erster Linie aber mit der gewollten Undurchsichtigkeit des Films zu tun.

Ein Drama im Trancezustand

Das von Marais gemeinsam mit Willem Droste und Martin Rosefeldt verfasste Drehbuch verzichtet auf die im Westerngenre verbreitete archetypische Figurenzeichnung zugunsten facettenreicherer Charaktere, von denen sich allerdings keiner in die Karten schauen lässt. Die Abkehr von der klassischen Schwarz-Weiß-Zeichnung macht den Film jedoch nicht besser, sondern gar schlechter. Denn nicht nur die Figuren, auch die Handlung wird durch die Differenzierung zunehmend undurchsichtiger, und die Dramaturgie zerfasert in einen tranceartigen Schwebezustand. Erschwerend hinzu kommt, dass Helena Zengel weit hinter ihren Möglichkeiten zurückbleibt. Wobei angemerkt werden muss, dass ihr das Drehbuch auch nicht viele Möglichkeiten bietet, groß aufzuspielen. So spannend die Ausgangslage dieses Dramas auf dem Papier klingt, deren Umsetzung hat nicht viel mehr als transpirierend hypnotische Bilder vom Urwald zu bieten.

Fazit: In ihrem vierten abendfüllenden Kinofilm entführt die in Berlin lebende Regisseurin Pia Marais ihr Publikum in den brasilianischen Regenwald. An der Grenze zwischen Natur und zerstörerischer Zivilisation erzählt Marais eine verzwickte Familiengeschichte über Glauben, Wunder, Scharlatanerie und missionarischen Eifer. Dabei verliert sie sich allerdings allzu gern in hypnotischen Bildern und einem tranceartigen Schwebezustand und verliert die Geschichte aus den Augen.




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Besetzung & Crew von "Transamazonia"

Land: Frankreich, Deutschland, Schweiz
Jahr: 2024
Genre: Drama, Mystery
Länge: 112 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 15.05.2025
Regie: Pia Marais
Darsteller: Helena Zengel als Rebecca Byrne, Jeremy Xido als Lawrence Byrne, Sergio Sartorio als John, Iwinaiwa Assurini als Jilvan, Pira Assurini als Pira
Kamera: Mathieu De Montgrand
Verleih: Pandora Film

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