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Wilhelm Tell (2025)
William Tell
Spielfilm über den legendären Schweizer Helden nach dem gleichnamigen Stück von Friedrich Schiller.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 1 Besucher eine Bewertung abgegeben.
In der Schweiz des Jahres 1307 führt der Jäger Wilhelm Tell (Claes Bang) ein friedliches Leben mit seiner Frau Suna (Golshifteh Farahani) und dem jugendlichen Sohn Walter (Tobias Jowett). Als ein Bauer einen mordlustigen österreichischen Steuereintreiber tötet, hilft ihm Tell zu entkommen. Die Soldaten des habsburgischen Königs Albrecht (Ben Kingsley) rächen sich grausam an der Dorfbevölkerung. Tell bringt den Flüchtigen in die Festung des Edelmanns Stauffacher (Rafe Spall), mit dem er einst am Kreuzzug teilnahm. Dessen Frau Gertrude (Emily Beecham) beschwört die Männer, den Aufstand gegen die Österreicher zu wagen. Tell aber warnt davor, einen Krieg zu beginnen.
In Altdorf lässt der österreichische Vogt Gessler (Connor Swindells) einen Militärhelm auf einen Pfahl stecken und befiehlt, dass jeder Vorbeigehende grüßend davor in die Knie gehen soll. Tell weigert sich und Gessler zwingt ihn, seinem Sohn mit der Armbrust einen Apfel vom Kopf zu schießen. Vergeblich versucht Berta, die Nichte des Königs, deren Mutter Schweizerin war, Gessler von seinem Plan abzubringen. Die Ereignisse bringen das Fass zum Überlaufen: Die Länder der inneren Schweiz schließen einen Bund und blasen zum Krieg gegen die Besatzer.
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Filmkritik
"Wilhelm Tell“: Die Legende lebt
Um die Gründung der Alten Schweizer Eidgenossenschaft im 14. Jahrhundert und die Kämpfe gegen die machthungrigen Österreicher ranken sich Legenden. Die wohl berühmteste ist die über Wilhelm Tell, den tapferen Schweizer, der seinem Sohn einen Apfel vom Kopf schießen musste. Dieser wahrscheinlich frei erfundenen Symbolfigur der Aufstände widmete Friedrich Schiller sein gleichnamiges Drama von 1804. Der britische Regisseur und Drehbuchautor Nick Hamm hält sich in "Wilhelm Tell“ an die Vorlage von Schiller, was sich auch an der feierlichen, gehobenen Sprache zeigt. Jedoch weicht die internationale Produktion in einigen Punkten – beispielsweise mit dem Ausgang der Geschichte - von Schiller ab.
Zeit, zu den Waffen zu greifen
Der Stoff ist auf recht traditionelle Art als kriegerischer Historienfilm inszeniert. In kurzen Rückblenden erinnert sich Tell, ein aufrechter, stolzer, aber auch nachdenklicher früherer Kreuzritter, an die schrecklichen Ereignisse im Morgenland. Von dort brachte Tell aber auch seine geliebte Frau mit und schwor der Gewalt ab. Doch nun wird es Zeit, das Wüten der österreichischen Soldaten zu stoppen. Tell greift zur Armbrust und die Burgbewohner*innen und Bauersleute der Kantonsländer Uri, Unterwalden, Schwyz vereinigen sich für den Kampf gegen die Habsburger.
Hier die Guten, dort die Bösen
Der dänische Schauspieler Claes Bang stellt Tell überzeugend als Helden ohne Furcht und Tadel dar. Die ikonische Apfelschuss-Szene ist ansprechend gestaltet und auch sonst besitzt der Film durchaus Spannung. Allerdings neigt er zu vereinfachender Schwarz-Weiß-Zeichnung: hier die guten Schweizer, dort die bösen Österreicher. Der König und Gessler sind richtig schlechte Menschen und so kann es während des langen Films geschehen, dass man des mit viel Pathos geschilderten Treibens überdrüssig wird.
Solide Schauwerte
Da hilft es auch nichts, dass mehrere Frauenfiguren ganz nach heutigem Geschmack als taffe, kämpferische Charaktere gezeichnet sind. Berta entpuppt sich gar als wahre Actionheldin – wovon Schiller noch nicht so viel wusste. Fluchtszenen, Kampfhandlungen, imposante Berglandschaften, Burgen sorgen für solide Schauwerte. Insgesamt aber verpasst diese Sagen-Verfilmung die Chance, atmosphärisch, inszenatorisch eigene Maßstäbe zu setzen, so wie es beispielsweise kürzlich erst dem Film "Hagen – Im Tal der Nibelungen“ gelang.
Fazit: Unter der Regie von Nick Hamm wird die Sage des Schweizers Wilhelm Tell, der seinem Sohn einen Apfel vom Kopf schießen musste, zum actionreichen Historien- und Kriegsspektakel. Angelehnt an das gleichnamige Drama von Friedrich Schiller, vertieft sich der Film in die Ereignisse im frühen 14. Jahrhundert, als sich Schweizer gegen die machthungrigen Habsburger aus Österreich erhoben. Mit dem aufrechten, nachdenklichen Hauptcharakter, den vielen anderen Figuren und zahlreichen Schauwerten ist für solide Unterhaltung gesorgt. Die Spannung wird jedoch mit der Zeit von der Gewohnheit geschmälert, die Dinge erzählerisch zu vereinfachen und dabei schlicht gute Charaktere gegen böse antreten zu lassen.
Um die Gründung der Alten Schweizer Eidgenossenschaft im 14. Jahrhundert und die Kämpfe gegen die machthungrigen Österreicher ranken sich Legenden. Die wohl berühmteste ist die über Wilhelm Tell, den tapferen Schweizer, der seinem Sohn einen Apfel vom Kopf schießen musste. Dieser wahrscheinlich frei erfundenen Symbolfigur der Aufstände widmete Friedrich Schiller sein gleichnamiges Drama von 1804. Der britische Regisseur und Drehbuchautor Nick Hamm hält sich in "Wilhelm Tell“ an die Vorlage von Schiller, was sich auch an der feierlichen, gehobenen Sprache zeigt. Jedoch weicht die internationale Produktion in einigen Punkten – beispielsweise mit dem Ausgang der Geschichte - von Schiller ab.
Zeit, zu den Waffen zu greifen
Der Stoff ist auf recht traditionelle Art als kriegerischer Historienfilm inszeniert. In kurzen Rückblenden erinnert sich Tell, ein aufrechter, stolzer, aber auch nachdenklicher früherer Kreuzritter, an die schrecklichen Ereignisse im Morgenland. Von dort brachte Tell aber auch seine geliebte Frau mit und schwor der Gewalt ab. Doch nun wird es Zeit, das Wüten der österreichischen Soldaten zu stoppen. Tell greift zur Armbrust und die Burgbewohner*innen und Bauersleute der Kantonsländer Uri, Unterwalden, Schwyz vereinigen sich für den Kampf gegen die Habsburger.
Hier die Guten, dort die Bösen
Der dänische Schauspieler Claes Bang stellt Tell überzeugend als Helden ohne Furcht und Tadel dar. Die ikonische Apfelschuss-Szene ist ansprechend gestaltet und auch sonst besitzt der Film durchaus Spannung. Allerdings neigt er zu vereinfachender Schwarz-Weiß-Zeichnung: hier die guten Schweizer, dort die bösen Österreicher. Der König und Gessler sind richtig schlechte Menschen und so kann es während des langen Films geschehen, dass man des mit viel Pathos geschilderten Treibens überdrüssig wird.
Solide Schauwerte
Da hilft es auch nichts, dass mehrere Frauenfiguren ganz nach heutigem Geschmack als taffe, kämpferische Charaktere gezeichnet sind. Berta entpuppt sich gar als wahre Actionheldin – wovon Schiller noch nicht so viel wusste. Fluchtszenen, Kampfhandlungen, imposante Berglandschaften, Burgen sorgen für solide Schauwerte. Insgesamt aber verpasst diese Sagen-Verfilmung die Chance, atmosphärisch, inszenatorisch eigene Maßstäbe zu setzen, so wie es beispielsweise kürzlich erst dem Film "Hagen – Im Tal der Nibelungen“ gelang.
Fazit: Unter der Regie von Nick Hamm wird die Sage des Schweizers Wilhelm Tell, der seinem Sohn einen Apfel vom Kopf schießen musste, zum actionreichen Historien- und Kriegsspektakel. Angelehnt an das gleichnamige Drama von Friedrich Schiller, vertieft sich der Film in die Ereignisse im frühen 14. Jahrhundert, als sich Schweizer gegen die machthungrigen Habsburger aus Österreich erhoben. Mit dem aufrechten, nachdenklichen Hauptcharakter, den vielen anderen Figuren und zahlreichen Schauwerten ist für solide Unterhaltung gesorgt. Die Spannung wird jedoch mit der Zeit von der Gewohnheit geschmälert, die Dinge erzählerisch zu vereinfachen und dabei schlicht gute Charaktere gegen böse antreten zu lassen.
Bianka Piringer
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Besetzung & Crew von "Wilhelm Tell"
Land: USA, Großbritannien, Italien, SchweizJahr: 2025
Genre: Action, Drama, Historie, Biografie
Originaltitel: William Tell
Länge: 133 Minuten
Kinostart: 19.06.2025
Regie: Nick Hamm
Darsteller: Claes Bang als William Tell, Tobias Jowett als Walter Tell, Connor Swindells als Gessler, Ellie Bamber als Bertha, Jonah Hauer-King als Rudenz
Kamera: Jamie Ramsay
Verleih: SquareOne
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