Bella Roma - Liebe auf Italienisch (2025)

"Bella Roma“: Enthüllung in der Stadt der Liebe

Ein dänisches Paar feiert das 40-jährige eheliche Zusammensein in der Stadt der Liebe. Im lebenslustigen Rom lernt der Mann seine Frau von einer fröhlicheren Seite, aber auch ihren früheren Geliebten kennen. Statt wie geplant antike Sehenswürdigkeiten zu genießen, steuern Gerda und Kristoffer auf Enthüllungen zu, die ihre Beziehung gefährden. Die Liebeskomödie des dänischen Regisseurs Niclas Bendixen verbreitet gute Laune, auch wenn es dramatisch wird. "Bella Roma“ erfreut mit hervorragend gespielten Charakteren, treffsicherem Dialogwitz und realitätsnahen Beobachtungen.

Sie will tanzen, er nicht

In Dänemark sahen über 300000 Kinobesucher*innen die Komödie und machten sie zum erfolgreichsten heimischen Film des Jahres 2024. Als Gerda in Rom Kunst studierte, wollte sie Malerin werden. Doch kaum nach Dänemark zurückgekehrt, gab sie dieses Vorhaben auf. Kristoffer möchte nun wissen, warum, während sie die Hand in die Bocca della Verità legt: Der Legende nach bestraft die Skulptur jede Lüge mit Amputation. Aber Gerda weicht aus. Die Maler, die sie beim Flanieren erwähnt, kennt der pensionierte Briefträger Kristoffer nicht – in Rom wirkt er bieder und unbeholfen. Gerda hingegen blüht auf, beschwipst möchte sie auf der Straße tanzen und findet italienische Männer, die galant mitmachen.

Spannendes Beziehungsdreieck

Gerda, ihr Mann und Johannes, der plötzlich auftauchende Lehrer aus studentischen Zeiten, sind glaubhafte und interessante Charaktere. Hervorragend gespielt, bilden sie eine spannungsgeladene Dreiecksbeziehung, in der alle an die Grenzen und blinden Flecken der eigenen Sichtweise stoßen. Ihre Wirkung aber verdankt die Komödie auch den vielen, sehr treffenden Alltagsbeobachtungen. Gerda und Kristoffer begegnen auf der Straße, an der Rezeption, bei unfreiwilligen Abstechern auf das Polizeirevier Menschen mit einer anderen Mentalität.

Römische Lebensfreude

Die Klischees von der römischen Leichtigkeit und Lebensart werden in den kleinen Anekdoten, die der Film serviert, auf sympathische Weise bestätigt. Ein hilfsbereiter Mensch, der als Zenturio verkleidet sein Geld mit Fotos für Touristen verdient, ein Müllmann, der wie ein Profi Arien schmettern kann, sogar die unangestrengte Freundlichkeit des Hotelrezeptionisten sorgen dafür, dass die Gäste aus Dänemark lockerer werden. Die Geschichte verwebt Komik und Tiefgang sehr geschickt und berührt somit das Herz.

Fazit: Ein seit 40 Jahren verheiratetes dänisches Paar trifft in Rom nicht nur auf italienische Leichtigkeit, sondern auch auf ein Geheimnis aus der Vergangenheit. Bodil Jørgensen spielt die Frau, die auflebt in der Stadt, in der sie Kunst studierte, und mit widerstreitenden Gefühlen kämpft, hervorragend. Der linkisch anmutende Ehemann und der plötzlich aufgetauchte ehemalige Lover erweisen sich als spannende, gegensätzliche Charaktere. Der Regisseur Niclas Bendixen schafft ein dynamisches Gleichgewicht zwischen anrührendem Tiefgang und treffsicherer Komik. Fein beobachtete anekdotische Begegnungen feiern die römische Lebensart.