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Copa 71 (2025)

Dokumentation über das erste große Fußball-Frauenturnier 1971 in Mexiko, das sich zur meistbesuchten Sportveranstaltung im globalen Frauensport entwickelte.Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 4 / 5
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1971 fand in Mexico City das internationale Frauenfußballturnier "Copa 71“ statt. Die Veranstaltung entwickelte sich zu einer der populärsten Frauensportveranstaltungen überhaupt – und geriet in den Jahren danach völlig in Vergessenheit. Sechs Teams nahmen an der WM teil, die Dänemark im Finale gegen das Heimteam aus Mexiko mit 3:0 für sich entschied. Einige Spiele wurden von über 100 000 Zuschauern gesehen, darunter das Finale, das 112 000 Menschen ins legendäre Aztekenstadion in Mexiko-City lockte. Die Dokumentation "Copa 71“ erzählt von diesem außergewöhnlichen Sport-Event.

Bildergalerie zum Film "Copa 71"

Copa 71 - Martha CoronandoCopa 71 - England Team Mexico 1971Copa 71 - Womens World Cup MexicoCopa 71Copa 71 - England Team Mexico 1971

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Beeindruckende Archivaufnahmen des "vergessenen Turniers“

Die Filmemacher Rachel Ramsay und James Erskine haben für ihre Dokumentation Original-Filmaufnahmen des Turniers ausgegraben. Beachtliches Filmmaterial, das zum Teil über 50 Jahre versteckt in den Archiven lagerte. Es sind beeindruckende Szenen von einem Frauenfußballturnier, das die Massen anzog. Ramsay und Erskine präsentieren mitreißende Momente und Highlights aus den wichtigsten Spielen. Jene Spielszenen unterlegen sie stimmungsvoll mit originalem Audiomaterial und O-Tönen von damals.

Hinzu kommen Interviews mit einstigen Spielerinnen, die von der ausgelassenen, frenetischen Stimmung in den Stadien und den hitzigen Duellen unter der mexikanischen Sonne berichten. Einige der Fußballerinnen lernen wir näher kennen, zum Beispiel die Mexikanerin Silvia Zaragoza oder die Britin Carol Wilson.

Konservative Ansichten und verkrustetes Frauenbild

Der Zuschauer verfolgt den Weg der Frauenfußball-Nationalteams, dramaturgisch klug montiert, von den ersten Spielen bis ins Finale und fühlt sich ins Jahr 1971 zurückversetzt. Eine Zeit, die stark von gesellschaftlich gewachsenen, antiquierten Ansichten, (scheinbar) starren Geschlechterrollen und harschen Vorurteilen geprägt war – gerade gegenüber Frauen.

Davon künden etwa einige Straßen-Interviews und Passanten-Statements aus den 60er- und 70er-Jahren. "Das ist eine Kuriosität“ oder "Das bringt mich zum Lachen“, lauten die harten, aber zu jener Zeit weit verbreiteten Urteile einiger Männer, die zum Thema "Frauenfußball“ befragt werden. Daneben arbeitet "Copa 71“ arbeitet heraus, wie sich die Fifa und einige nationale Fußballverbände nach dem Erfolg des Turniers quer stellten. Sie verhinderten eine weltweite Ausbreitung des Frauenfußballs und damit den entscheidenden Schritt in Richtung globaler Akzeptanz. Frauenteams wurden verboten oder man untersagte ihnen, weiterhin in Stadien zu spielen. Und so geriet die Copa 71 allmählich in Vergessenheit. Die Fifa hat das Turnier bis heute nicht offiziell anerkannt.

Bisweilen wirkt lediglich die instrumentale musikalische Untermalung der Spielausschnitte und Fotos vom Turnier etwas dominant und emotionalisierend. Andererseits setzen Ramsay und Erskine auf gut gewählte, passende Evergreens – Empowerment-Klassiker der 60er- und 70er-Jahre mit Botschaft. Sie stammen von starken, selbstbewussten Frauen der Rock- und Pop-Geschichte, darunter Carole King ("I Feel the Earth Move“) und Nancy Sinatra ("These Boots Are Made for Walking“).

Fazit: Offiziell war die WM 1991 in China die erste Frauen-Weltmeisterschaft im Fußball. Dass es bereits zwanzig Jahre zuvor ein solches Turnier in Mexiko gab, wissen nur eingefleischte (Frauen-) Fußball-Fans. Die mit reichlich Archivmaterial ausgestattete und spannend umgesetzte, aufwendig recherchierte Doku "Copa 71“ befasst sich mit der "vergessenen Weltmeisterschaft“.




Besetzung & Crew von "Copa 71"

Land: Großbritannien
Jahr: 2025
Genre: Dokumentation
Länge: 90 Minuten
Kinostart: 26.06.2025
Regie: James Erskine
Darsteller: Elvira Aracen, Janice Barton, Brandi Chastain, Mauricia Ciceri, Jaime De Haro
Verleih: Grandfilm



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