
© Plaion Pictures
The Prosecutor (2025)
Ng poon
Mixed Martial Arts: Donnie Yen kreuzt in seinem neuen Film Action mit Justizdrama.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 2 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Der Hongkonger Kriminalbeamte Fok Chi-ho (Donnie Yen) wechselt die Seiten. Von der Machtlosigkeit des Polizeiapparats gegenüber dem organisierten Verbrechen frustriert, beschließt er, den Kriminellen fortan mit den Mitteln des Gesetzes das Handwerk zu legen. Er studiert Jura und wird sieben Jahre später schließlich als Staatsanwalt angestellt. Doch auch in seinem neuen Beruf wird der Idealist schnell auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Denn seinem Mentor Bao Ding (Kent Cheng) und dessen Vorgesetzten Yeung Dit-lap (Francis Ng) geht es nicht um Gerechtigkeit, sondern nur darum, dass die Staatsanwaltschaft vor Gericht keinen Fall verliert.
Im Fall des aus armen Verhältnissen stammenden Ma Ka-kit (Mason Fung), der seine Unschuld beteuert, führt das dazu, dass er für einen Drogenschmuggel, den er nicht begangen hat, eine lange Haftstrafe antreten soll. Foks Gespür aus alten Polizeitagen führt dazu, dass er das Urteil nicht auf sich beruhen lässt. Der Staatsanwalt ermittelt auf eigene Faust – und deckt dabei einen Drogenring auf, in den unerwartete Mitglieder der Gesellschaft verstrickt sind.
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Filmkritik
"The Prosecutor": Prügel für den Staatsanwalt
Typecasting gibt es nicht nur in Hollywood. Im ostasiatischen Martial-Arts-Kino wurden komplette Karrieren aus flinken Fäusten und harten Tritten gemacht. Donnie Yen weiß das nur zu gut. Der 1963 geborene Chinese, der seit mehr als 40 Jahren in der Filmbranche unterwegs ist, lässt sein komödiantisches und dramatisches Talent zwar immer wieder einmal vor der Kamera aufblitzen. In seiner mehr als 80 Werke umfassenden Filmografie findet sich aber kaum eins, in dem er nicht zuschlägt. Der Film "The Prosecutor", den Yen co-produzierte und bei dem er auch Regie führte, bildet keine Ausnahme, vollführt allerdings einen beachtlichen Spagat.
Ungewohnte Mischung
Dem westlichen Kinopublikum ist Yen spätestens seit seinen Auftritten als Bruce Lees Lehrmeister im "Ip Man"-Franchise ein Begriff. Noch größere Bekanntheit erlangte er schließlich durch seine Rollen als jeweils blinder Kämpfer in "Star Wars: Rogue One" (2016) und "John Wick: Kapitel 4" (2022). Dass Yen seine Fäuste aber nicht nur vor der Kamera fliegen lässt, sondern ab und an auch hinter der Kamera als Regisseur Hand anlegt, wissen die wenigsten. Was wiederum nicht verwundert, liegen seine ersten vier Filme als Regisseur doch mehr als 20 Jahre in der Vergangenheit. Mit "Donnie Yen's Sakra", der Adaption eines Wuxia-Romans, kehrte er 2023 nach 19 Jahren Pause auf den Regiestuhl zurück. Und zog alle Register eines klassischen Kampfkunstepos. In "The Prosecutor" wechselt Yen nun die Tonlage und die von ihm selbst gespielte Titelfigur die Seiten: Ein Polizist wird zum Staatsanwalt und das, was als knallharter Copthriller beginnt, wird zu einer Mischung aus Gerichts- und Actionfilm.
Nichts Halbes und nichts Ganzes
Der Wechsel ins dramatische Fach steht Yen gut zu Gesicht. Denn so fit der von seinen Kampfkunst-Kollegen hochgeschätzte Schauspieler trotz seiner mehr als 60 Lebensjahre auch sein mag, das fortgeschrittene Alter sieht man ihm und den Actionszenen an. Die können sich trotzdem sehen lassen – und bilden kleine dynamische Höhepunkte in einem ansonsten recht zähen Justizdrama. Die ungewöhnliche Mischung aus beidem ist letztlich die größte Schwäche des Films. Für mehr als eine Handvoll eingestreuter Actionsequenzen, in denen der Staatsanwalt Prügel einsteckt und austeilt und die auf der Handlungsebene zudem arg konstruiert wirken, hat es nicht gereicht. Aus dem Stoff, der auf einem wahren Fall basiert, einen reinen Gerichtsfilm zu machen, hat sich Donnie Yen aber auch nicht getraut. Immerhin entwickelt sich aus der Beziehung seiner Hauptfigur zu dem von Kent Cheng gespielten väterlichen Mentor beinahe ein Buddy-Movie, je weiter die Handlung voranschreitet. Am Ende ist das aber trotzdem nichts Halbes und nichts Ganzes.
Fazit: Auf "Sakra" (2023) folgt "The Prosecutor", der nächste Film, für den Donnie Yen nicht nur vor der Kamera steht, sondern auch auf dem Regiestuhl Platz genommen hat. Doch auch dieses Mal will der begnadete Kampfkünstler zu viel. Sein Film ist eine Mischung aus Justizdrama, Actionfilm und Buddy-Movie; von allem ein bisschen, aber letztlich nichts davon richtig.
Typecasting gibt es nicht nur in Hollywood. Im ostasiatischen Martial-Arts-Kino wurden komplette Karrieren aus flinken Fäusten und harten Tritten gemacht. Donnie Yen weiß das nur zu gut. Der 1963 geborene Chinese, der seit mehr als 40 Jahren in der Filmbranche unterwegs ist, lässt sein komödiantisches und dramatisches Talent zwar immer wieder einmal vor der Kamera aufblitzen. In seiner mehr als 80 Werke umfassenden Filmografie findet sich aber kaum eins, in dem er nicht zuschlägt. Der Film "The Prosecutor", den Yen co-produzierte und bei dem er auch Regie führte, bildet keine Ausnahme, vollführt allerdings einen beachtlichen Spagat.
Ungewohnte Mischung
Dem westlichen Kinopublikum ist Yen spätestens seit seinen Auftritten als Bruce Lees Lehrmeister im "Ip Man"-Franchise ein Begriff. Noch größere Bekanntheit erlangte er schließlich durch seine Rollen als jeweils blinder Kämpfer in "Star Wars: Rogue One" (2016) und "John Wick: Kapitel 4" (2022). Dass Yen seine Fäuste aber nicht nur vor der Kamera fliegen lässt, sondern ab und an auch hinter der Kamera als Regisseur Hand anlegt, wissen die wenigsten. Was wiederum nicht verwundert, liegen seine ersten vier Filme als Regisseur doch mehr als 20 Jahre in der Vergangenheit. Mit "Donnie Yen's Sakra", der Adaption eines Wuxia-Romans, kehrte er 2023 nach 19 Jahren Pause auf den Regiestuhl zurück. Und zog alle Register eines klassischen Kampfkunstepos. In "The Prosecutor" wechselt Yen nun die Tonlage und die von ihm selbst gespielte Titelfigur die Seiten: Ein Polizist wird zum Staatsanwalt und das, was als knallharter Copthriller beginnt, wird zu einer Mischung aus Gerichts- und Actionfilm.
Nichts Halbes und nichts Ganzes
Der Wechsel ins dramatische Fach steht Yen gut zu Gesicht. Denn so fit der von seinen Kampfkunst-Kollegen hochgeschätzte Schauspieler trotz seiner mehr als 60 Lebensjahre auch sein mag, das fortgeschrittene Alter sieht man ihm und den Actionszenen an. Die können sich trotzdem sehen lassen – und bilden kleine dynamische Höhepunkte in einem ansonsten recht zähen Justizdrama. Die ungewöhnliche Mischung aus beidem ist letztlich die größte Schwäche des Films. Für mehr als eine Handvoll eingestreuter Actionsequenzen, in denen der Staatsanwalt Prügel einsteckt und austeilt und die auf der Handlungsebene zudem arg konstruiert wirken, hat es nicht gereicht. Aus dem Stoff, der auf einem wahren Fall basiert, einen reinen Gerichtsfilm zu machen, hat sich Donnie Yen aber auch nicht getraut. Immerhin entwickelt sich aus der Beziehung seiner Hauptfigur zu dem von Kent Cheng gespielten väterlichen Mentor beinahe ein Buddy-Movie, je weiter die Handlung voranschreitet. Am Ende ist das aber trotzdem nichts Halbes und nichts Ganzes.
Fazit: Auf "Sakra" (2023) folgt "The Prosecutor", der nächste Film, für den Donnie Yen nicht nur vor der Kamera steht, sondern auch auf dem Regiestuhl Platz genommen hat. Doch auch dieses Mal will der begnadete Kampfkünstler zu viel. Sein Film ist eine Mischung aus Justizdrama, Actionfilm und Buddy-Movie; von allem ein bisschen, aber letztlich nichts davon richtig.
Falk Straub
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Besetzung & Crew von "The Prosecutor"
Land: China, HongKongJahr: 2025
Genre: Action, Thriller
Originaltitel: Ng poon
Länge: 117 Minuten
Kinostart: 19.06.2025
Regie: Donnie Yen
Darsteller: Donnie Yen, Julian Cheung, Francis Ng, Kent Cheng, Michael Hui
Verleih: Plaion Pictures
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