oder

Altweibersommer (2025)

Gelungenes Regie-Debüt von Pia Hierzegger: Tragikomödie um 3 Middle-Aged-Women auf SelbstfindungKritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 4 / 5
User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 4.0 / 5

Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 1 Besucher eine Bewertung abgegeben.


Die Middle-Aged-Women Elli, Astrid und Isabella (Pia Hierzegger, Ursula Strauss, Diana Amft) pflegen seit vielen Jahren eine liebgewonnene Tradition: Die drei Freundinnen, die sich seit WG-Tagen kennen, verbringen einen gemeinsamen Urlaub auf einem Campingplatz in der Steiermark. Doch heuer ist etwas anders: Elli hat Krebs und gerade erst eine Chemo-Therapie überstanden. Daher ist besondere Vorsicht angesagt, man will es ruhig angehen lassen, das Schicksal Ellis steht in den Sternen.

Mit der Camping-Ruhe ist es allerdings schnell vorüber, als ihr Nachbar, der Dauercamper und Verschwörungstheoretiker Chris, während eines Gewitters von einem Ast getroffen wird – und stirbt. Die Polizei versiegelt seinen Wohnwagen, doch Astrid verschafft sich nächtens Zutritt. Und findet eine geheimnisvolle Box, die Goldmünzen und Geld enthält. Erst hadert sie mit ihrem Gewissen, weiht dann Isabella ein, sie will den vielleicht letzten Ausflug zu dritt nicht so enden lassen. Schließlich überzeugen Astrid und Isabella Elli zu einem Spontantrip an den Lido. Nebst Sonne, Meer und neuen und alten Bekanntschaften wird der Ersatzurlaub für die drei Frauen auch zur teils schmerzhaften Reise zu sich selbst.

Bildergalerie zum Film "Altweibersommer"

AltweibersommerAltweibersommerAltweibersommerAltweibersommerAltweibersommerAltweibersommer

Hier streamen


Filmkritikunterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse4 / 5

Pia Hierzegger legt in ihrem amüsant (selbst-)ironisch betitelten Regie-Debüt einen gekonnt umgesetzten Film vor, der sich nahtlos in die Tradition der typisch österreichischen Tragikomödie einreiht, die zwischen Lustigem, Absurdem und Dramatischem schwankt. Die drei Protagonistinnen geben in "Altweibersommer“ so etwas wie die milde, grantige und österreichische Variante dessen, was man unter den weiblichen Protagonistinnen der neuen Staffel von "White Lotus" zuletzt sehen konnte: Zwischendurch fliegen die Fetzen, man bekritelt sich gegenseitig, rümpft die Nase ob der Neurosen und Lebensentscheidungen der jeweils anderen – doch am Ende hat man sich doch wieder lieb.

"Altweibersommer“ ist aber nicht nur eine typische Tragikomödie, sondern setzt sich auch kritisch mit der Frage auseinander, was (schwere) Krankheiten für Betroffene und ihr Umfeld bedeuten: Die Hedonistin Isabella will sich nicht groß mit Ellis Zustand befassen, hat meistens den nächsten Drink oder das nächste Treffen mit ihrem (verheirateten) Lover im Kopf, der sich zufällig auch gerade in Venedig aufhält.

Astrid hingegen, die Kontrollsüchtige, die gern die Linie vorgibt, überhäuft ihre krebskranke Freundin mit gut gemeinten, aber schlecht ankommenden Ratschlägen, da nie danach gefragt wurde. Dabei möchte Elli, die absurderweise die Reflektierteste der drei ist und mit sich mehr oder weniger im Reinen scheint nur in Ruhe gelassen und in ihrer Lage akzeptiert werden.

Im letzten Drittel verliert "Altweibersommer“ etwas an Spannung, die große Eskalation bleibt aus, das Finale ist zu antiklimaktisch und manche durch das Drehbuch aufgeworfene Fragen bleiben unbeantwortet, Handlungsstränge verlaufen im Nichts. Auch hätte es dem Film gar nicht geschadet, 15, 20 Minuten länger zu sein, da hätten sich auch die losen Enden noch (besser) verknüpfen lassen. Trotz dieser kleinen Schwächen gelingt Hierzegger mit ihrem Debüt ein kurzweiliger Film, der sich vor der österreichischen Konkurrenz ganz und gar nicht nicht zu verstecken braucht.

Fazit: Typisch österreichisch, aber im besten Sinne: "Altweibersommer“ verbindet gekonnt Tragisches mit Komischem und ist ein veritables und sympathisches Porträt "Frauen mittleren Alters“ geworden, das kurzweilig unterhält. Trotz kleiner Schwächen empfiehlt sich Pia Hierzegger als Autorenfilmerin für weitere Regie-Aufgaben.




TrailerAlle "Altweibersommer"-Trailer anzeigen

Zum Video: Altweibersommer

Besetzung & Crew von "Altweibersommer"

Land: Österreich
Jahr: 2025
Genre: Komödie
Länge: 94 Minuten
Kinostart: 31.07.2025
Regie: Pia Hierzegger
Darsteller: Emmanuel Ajayi, Diana Amft, Clemens Berndorff, Josef Hader, Pia Hierzegger
Kamera: Klemens Hufnagl
Verleih: Alpenrepublik GmbH Filmverleih

Verknüpfungen zu "Altweibersommer"Alle anzeigen





Spielfilm.de-Mitglied werden oder einloggen.