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Der Fleck (2025)

Spielfilm über einen Jugendlichen, der mit anderen sommerliche Stunden am Fluss verbringt.Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 3 / 5
User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 3.0 / 5

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Der 17-jährige Simon (Leo Konrad Kuhn) schwänzt spontan den Sportunterricht und fährt aus dem Internat nach Hause. Dort ist niemand, also zieht er wieder los. Auf der Straße trifft er den gleichaltrigen Nachbarn Enes (Shadi Eck), der ihn einlädt, mit ihm und seinen Freund*innen zum Fluss zu fahren. Simon geht mit, kommt aber lange mit niemandem ins Gespräch und beobachtet still. Die Stunden vergehen träge, auch die anderen reden nicht viel. Dann bekommt Simon aus Versehen einen Ball ins Gesicht geworfen, seine Nase blutet, das Handy-Display ist zersprungen. Marie (Alva Schäfer) spricht ihn an und sie seilen sich von der Gruppe ab, gehen Pommes kaufen, stromern am Flussufer entlang. Immer tiefer tauchen sie in die Natur ein, sind für sich alleine und doch zu zweit.

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"Der Fleck“: Auf in den unbekannten Sommer

Im Gras liegen und auf den Fluss schauen, hinauf zu den glänzenden Blättern blinzeln: In einer solchen sommerlichen Stimmung strecken Geist und Gefühl gerne traumwandlerisch die Fühler aus. Der Held des Spielfilms "Der Fleck“ erkundet nicht nur die Natur am Fluss, sondern auch sich selbst, den oft unbehaglichen Zustand, ein Teenager zu sein. Er ist mit einer Gruppe Gleichaltriger dort, lange auch nur mit einer Jugendlichen unterwegs, will für sich sein und doch in Gesellschaft.

Zu zweit am Fluss entlang

Als ehemaliger Filmschüler von Angela Schanelec und Wim Wenders inszeniert der deutsche Regisseur und Drehbuchautor Willy Hans sein Spielfilmdebüt in einem impressionistischen, eigenwillig introvertierten Stil. Simon, von Leo Konrad Kuhn sehr ernst, mit leicht trotziger Miene gespielt, fühlt sich gerade sehr fremd, in der Schule, auch unter den Freund*innen von Enes am Fluss. Aber auch diese Gruppe redet nicht viel, die Gespräche zu zweit versickern in allgemeiner Trägheit, man taxiert sich, signalisiert mit kleinen Gesten Akzeptanz. Dann zieht Simon mit Marie los, am Ufer entlang und wieder zurück, sie baden, ein Gewitter kommt, der Fluss schwillt bedrohlich an. Simon zeigt Marie den Platz mit den verschlissenen Sofas, den er am Ufer gefunden hat. Wortlos kommen sie sich ein wenig näher, sein Kopf berührt ihre Schulter, sie machen Selfies. Mehr aber passiert offenbar nicht.

Ins grüne Dickicht gespäht

In seinem Regiekommentar spricht Willy Hans von den selbst erlebten Widersprüchen des Teenageralters, in dem es zugleich um Rückzug und den Wunsch nach Begegnung gehe. Dieser Gegensatz finde sich auch in der individualisierten Gesellschaft von heute. Beim Stromern am Fluss spüren Simon und Marie, wie sich Freiheit anfühlt. Die Kamera aber verliert sie zuweilen aus dem Blick und man weiß nicht immer, ob sie die Natur aus der Perspektive Simons oder aus eigener erforscht. Die Fährten, welche die Kamera mit dem 16mm-Analogfilm und der Schnitt legen, schließen Irrtümer oder Sackgassen mit ein.

Lange fährt die Kamera das steinige Ufer entlang, vertieft sich in pörose Felsen, Flechten, Farne. Im Zuge des Gewitters scheint sie den Tatort eines Dramas abzusuchen. Manches wird übersprungen, die Handlung geht nach dem Regen unbekümmert weiter, einmal gibt es eine Passage mit einem Kindergeburtstag am Fluss, die losgelöst von der eigentlichen Geschichte wirkt. Dieser künstlerisch experimentelle Film bleibt irgendwie rätselhaft wie das Jugendalter selbst.

Fazit: In seinem Spielfilmdebüt erforscht der deutsche Regisseur und Drehbuchautor Willy Hans mit stilistischer Experimentierfreude den rätselhaften, oft unbehaglichen Zustand, ein Teenager zu sein. Sein jugendlicher Held verbringt sommerliche Stunden am Fluss mit einer Gruppe Gleichaltriger, erkundet die Gegend mit einer Begleiterin. Dabei saugt er nicht nur die Eindrücke der Natur auf, sondern auch ein Gefühl der Freiheit. Die Kamera begibt sich im dialogarmen Geschehen selbst auf Ausflüge in die Umgebung und verweigert den Gedanken des Publikums schlüssige Wegweiser.




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Besetzung & Crew von "Der Fleck"

Land: Deutschland, Schweiz
Jahr: 2025
Genre: Drama
Länge: 94 Minuten
Kinostart: 10.07.2025
Regie: Willy Hans
Darsteller: Malene Becker, Shadi Eck, Valentina Fischli, Sina Genschel, Charlotte Hovenbitzer
Kamera: Paul Spengemann
Verleih: Grandfilm

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