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Bride Hard (2025)

US-Actionkomödie über eine Hochzeit, die gefährlich aus dem Ruder läuft.Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 1 / 5
User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 1.0 / 5

Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 110 Besucher eine Bewertung abgegeben.


Sam (Rebel Wilson) und Betsy (Anna Camp) sind seit Kindheitstagen beste Freundinnen. In letzter Zeit haben sie sich aber aus den Augen verloren, was bei Betsys Junggesellinnenabschied in Paris besonders augenfällig wird. Während die zukünftige Braut mit ihrer Schwägerin in spe Virginia (Anna Chlumsky) und ihren College-Freundinnen Lydia (Da'Vine Joy Randolph) und Zoe (Gigi Zumbado) um die Häuser zieht, macht sich Sam klammheimlich aus dem Staub. Tief enttäuscht überträgt Betsy daraufhin Sams Pflichten als Trauzeugin kurzentschlossen auf Virginia.

Was Betsy und die anderen nicht wissen: Sam arbeitet für den US-Geheimdienst und hat in Frankreichs Hauptstadt beruflich zu tun. Kurze Zeit später kommt Sams Profession sehr gelegen. Denn als eine Gruppe Söldner um den fiesen Kurt (Stephen Dorff) Betsys Hochzeitsfeier überfällt und die Gäste als Geiseln nimmt, ist die CIA-Agentin die Einzige, die sich gegen die Eindringlinge zur Wehr setzen kann.

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"Bride Hard": Einfallsloser "elevator pitch"

Um einen guten Film zu drehen, bedarf es nicht zwingend einer elaborierten Geschichte. Oft genügt eine simple Story, die sich in wenigen Worten zusammenfassen lässt. Im Englischen gibt es dafür den Begriff "elevator pitch", der auf die fiktive Situation anspielt, jemanden während der Dauer einer gemeinsamen Fahrt in einem Aufzug von einer Idee zu überzeugen. Der "elevator pitch" zum Actionfilm "Stirb langsam" (1988) könnte wie folgt gelautet haben: Was wäre, wenn eine Gruppe Terroristen während einer Weihnachtsfeier ein Hochhaus besetzt und ein zufällig anwesender Polizist die einzige Rettung ist? Und bei der Komödie "Brautalarm" (2011) fielen im imaginären Lift womöglich folgende Worte: Stellen Sie sich einen Junggesellinnenabschied vor, der völlig aus dem Ruder läuft. So wie "Hangover" (2009), nur mit Frauen!

Der "elevator pitch" zum vorliegenden Film lief vermutlich so ab: Wie wäre es, wenn wir "Die Hard" (so lautet der Originaltitel von "Stirb langsam") mit "Bridesmaids" (so lautet der Originaltitel von "Brautalarm") kreuzen? Et voilà: "Bride Hard"! Etwas mehr als nur ein griffiger Filmtitel hätte es dann aber gern sein dürfen. Denn eine simple Story wird nur dann zum Erfolg, wenn die Filmschaffenden ihre Gewerke beherrschen. Bei "Bride Hard" türmen sich hingegen in jeder Abteilung die Probleme.

Geborgte Grundidee grauenvoll umgesetzt

Das erste Problem: Schon die Grundidee, eine Hochzeitskomödie mit Actionszenen anzureichern, ist nicht neu. Eine Trauung, die abseits des übermäßigen Alkoholkonsums auch durch Waffengewalt außer Kontrolle gerät, gab es bereits in der nicht sonderlich originelleren, aber um Längen versierter inszenierten Actionkomödie "Shotgun Wedding" (2022) sowie im rabenschwarzen und durchaus sehenswerten Film "Ready of Not" (2019) zu begutachten. Was auf die ausgeborgte Grundidee im Drehbuch von Shaina Steinberg folgt, macht die Sache dann allerdings auch nicht besser. Die in Paris spielende, aber offensichtlich nicht in Paris gedrehte Exposition (das historische Viertel von Savannah musste für die Stadt der Liebe herhalten) ist völlig überflüssig, zieht den Film unnötig in die Länge und raubt ihm einen Überraschungseffekt. Der wäre nämlich umso größer gewesen, wenn die von Rebel Wilson gespielte Geheimagentin ihre Fähigkeiten, selbst die stärksten Typen zu Kleinholz zu verarbeiten, erst auf der Hochzeitsfeier und nicht schon in besagter Exposition zur Schau gestellt hätte.

Das Drehbuch bleibt denn auch das größte, aber längst nicht das einzige Problem. Die Handlung ist hauchdünn, die Figuren sind noch flacher als die Gags, und die Pointen, die tatsächlich zünden, lassen sich an einer Hand abzählen. Warum die Charaktere viele ihrer Handlungen pausenlos kommentieren, gerade so, als ob das Kinopublikum blind sei, bleibt ein Rätsel und raubt selbst ansatzweise geglückten Szenen den letzten Witz. Dass Wilson und Anna Camp, die die Braut spielt, durchaus Leinwandchemie besitzen, haben sie in der "Pitch Perfect"-Reihe bewiesen, in "Bride Hard" versprühen die zwei Hauptdarstellerinnen hingegen weder Charme noch Esprit. Stephen Dorff bleibt als Bösewicht blass, während sich der gegen den Strich gecastete Justin Hartley als Möchtegern-Gangster bis auf die Knochen blamiert.

Dass die nur lose durch den Schnitt zusammengehaltenen, recht zusammenhanglosen Szenen dieses Films unter der Regie von Simon West entstanden sind, ist kaum zu glauben. Der Brite, der vor knapp 30 Jahren mit dem Actionfilm "Con Air" (1997) reüssierte, seinen letzten Höhepunkt mit "Wild Card" (2015) hatte und danach nur noch Rohrkrepierer wie jüngst "Old Guy" (2024) verantwortete, lässt jegliches Gespür für Timing vermissen. Weder der Slapstick noch die Action sitzen. Selbst für eine Komödie sind die furchtbar choreografierten Kampfeinlagen erschreckend schlecht.

Fazit: Humor hat bekanntlich, wer trotzdem lacht. In dieser Actionkomödie, die "Stirb langsam" mit "Brautalarm" kreuzt, gibt es allerdings nichts zu lachen. Ein mal sichtlich bemühtes, mal unterfordertes, mal lustlos agierendes Ensemble kämpft sich durch eine hauchdünne Story voll flacher Figuren, noch flacherer Witze und reihenweise verpuffter Pointen, während Simon West auf dem Regiestuhl nicht weiß, wo oben und unten ist.




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Besetzung & Crew von "Bride Hard"

Land: USA, Zypern
Jahr: 2025
Genre: Action, Komödie
Kinostart: 28.08.2025
Regie: Simon West
Darsteller: Rebel Wilson als Sam, Anna Camp als Betsy, Anna Chlumsky als Virginia, Da'Vine Joy Randolph als Lydia, Gigi Zumbado als Zoe
Kamera: Alan Caudillo
Verleih: Constantin Film

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