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Die nackte Kanone (2025)

The Naked Gun

Eher maue Neuauflage der Kult-Comedy-ReiheKritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 3 / 5
User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 4.0 / 5

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Frank Drebin Jr. (Liam Neeson) kommt ganz nach seinem Vater: Der Sohn des legendären, tollpatschigen Polizisten Frank Drebin, Sr., der in dern 80ern und 90ern sein Unwesen trieb, versucht ebenfalls, als Polizist der Spezialeinheit "Police Squad“ die Welt zu retten und Jagd auf Verbrecher zu machen. Allerdings hinterlässt er dabei regelmäßig eine Spur aus Verwirrung, Zerstörung und Chaos.

Seinen bisher gefährlichsten Auftrag bekommt Drebin Jr., als der Digital- und Elektroauto-Entrepreneur Richard Cane (Danny Huston) droht, ein toxisches Signal freizusetzen, das die Menschheit in ihren "animalischen Zustand" regradieren lässt, um daraus die Zivilisation in einem Untererd-Bunker neu zu erschaffen. Nach seinen Regeln. Unterstützung bekommt Frank auf seiner Mission von Captain Ed Hocken Jr. (Paul Walter Hauser). Bei den Ermittlungen lernt er außerdem Beth Davenport (Pamela Anderson) kennen und lieben, eine glamouröse Kriminal-Autorin, deren Bruder kürzlich tot aufgefunden wurde und der auch irgendwie in den Fall verwickelt zu sein scheint.

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Frank Drebin ist also zurück, zwar der Junior, nicht der Senior (der ist inzwischen tot), dafür darf sich Liam Neesons Einstand als tollpatschiger Chaos-Cop gleich wie der Originalfilm aus 1988 nennen: "Die Nackte Kanone". Es ist keine Fortsetzung im klassischen Sinne, auch kein Remake, sondern ein Reboot, die Vorbilder des Films von Akiva Schaffer sind aber auf den ersten Blick erkenntlich: Eben die 3 legendären "Nackte Kanone"-Filme mit Leslie Nielsen aus den 1980ern und 1990ern.

Wer eine bekannte, allseits beliebte Filmreihe auferstehen lässt - und auch gar keinen Hehl daraus macht, woher die Inspiration kam - muss sich natürlich an den Vorbildern messen lassen. Und dieser Vergleich geht leider eindeutig verloren: Man hätte vorab wissen können, dass es ein mutiges, wenn nicht aussichtsloses Unterfangen sein würde, den genialen Zucker-Abrahams-Zucker-Humor zu kopieren, und nichts anderes wollten die Macher von "Die Nackte Kanone" aus 2025. Oder versuchen es zumindest. Das Ergebnis ist kein völliges Scheitern, es gibt durchaus sehr gelungene Szenen (meist sind das jene, die ihre eigene Albernheit ungehemmt zelebrieren). Doch eben auch solche, die sich wie bemühte Kopien anfühlen. Und viel Leerlauf. Die 3 Originalfilme lebten auch von ihrem Tempo und der geradezu nonchalant aus dem Ärmel geschüttelten Gag-Dichte. Davon ist der neue Film meilenweit entfernt.

Weil die großen Lacher in "Die Nackte Kanone" eher die Ausnahme als die Regel sind, fallen natürlich die Schwächen des krude konstruierten Drehbuchs umso mehr ins Auge. Teils fehlt der rote Faden. Und die Figur Beth Davenport erfüllt absolut keinen dramaturgischen Zweck, außer halt Franks "love interest" zu sein. Natürlich waren auch die Drehbücher der 3 Originalfilme - wenn man nur auf die Handlung blickt - keine Meisterwerke. Doch der Humor und die Dialoge entschädigten für so manches.

Bleibt die Frage: Kann Liam Neeson Frank Drebin? Jein. Ein gewisses komödiantisches Talent kann man dem Charakter-Darsteller, der in seinem Karriereherbst zum Action-Star wurde, nicht absprechen. Aber auch hier ist das Vorbild eben übermächtig. Und unerreichbar. Gerade der Sprachwitz in den Originalfilmen funktionierte wegen Leslie Nielsen so ausgezeichnet, der die blödesten Sprüche ohne mit der Wimper zu zucken vorbrachte. Neeson bemüht sich sichtlich, das Bemühen kann man ihm nicht absprechen - aber das Ergebnis wirkt dann eben oft auch nur bemüht.

Dass Hollywood die kreativen Ideen und der Mut fehlen, ist weithin bekannt. Anstatt sich ernsthaft, kritisch, aber auch satirisch-humoristisch mit der eigenen Gegenwart und dem Zustand der US-Gesellschaft auseinanderzusetzen, setzt man auf Nostalgie, die auf eine einfachere, bessere Zeit verweist und versucht, die wieder auferstehen zu lassen, zumindest am Bildschirm oder der Leinwand. Zerstreuung und Eskapismus sind gut und wichtig, aber wenn dieser Zugang zur Maxime wird, stirbt die Kunst, auch die Kunst der Unterhaltung, ihre Produkte verlieren an Relevanz.

Man kann nur hoffen, dass sich die US-Filmschaffenden ihre Verantwortung als Geschichtenerzähler, Erklärer und Aufklärer bald wieder bewusst werden. Dass späte Sequels oder Reboots den Originalen etwas Substanzielles hinzufügen, bleibt die Ausnahme. Im Fall von "Die Nackte Kanone" ist das Ergebnis passabel, aber nicht mehr. Es sollte bei diesem einen Film bleiben.

Fazit: "Die Nackte Kanone" ist ein durchwachsenes Erlebnis: In manchen Momenten funktioniert der Humor, der sich eindeutig am ZAZ-Vorbild orientiert, ausgezeichnet, in anderen wirkt er wie eine Kopie, der die Schwächen des Drehbuchs offenbart. Liam Neeson macht seine Sache als Chaos-Cop solide, mehr davon sehen will man aber nicht zwingend. Man kann den Film als netten Versuch abhaken, der dem "Nackte Kanone"-Kult nicht schadet, ihm aber auch nichts hinzufügt. Dabei sollte es bleiben, immerhin ist Liam Neeson auch schon 73.




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Besetzung & Crew von "Die nackte Kanone"

Land: USA
Jahr: 2025
Genre: Komödie
Originaltitel: The Naked Gun
Kinostart: 31.07.2025
Regie: Akiva Schaffer
Darsteller: Liam Neeson als Frank Drebin Jr., Kevin Durand, Paul Walter Hauser, Pamela Anderson als Beth, Danny Huston
Kamera: Brandon Trost
Verleih: Sony Pictures

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