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Kung Fu in Rome (2025)
La città proibita
Italienischer Genremix aus Kampfkunstkino, Gangsterfilm, Familiendrama und Romanze.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Rom, rund um die Piazza Vittorio: In dem stark von Einwanderung geprägten Viertel kämpft das italienische Restaurant von Marcello (Enrico Borello) und seiner Mutter Lorella (Sabrina Ferilli) ums Überleben. Marcellos Vater Alfredo (Luca Zingaretti) hat seine Frau für die junge Chinesin Yun (Haijin Ye) ver- und den Familienbetrieb hochverschuldet hinter sich gelassen. Um die Geldsorgen loszuwerden, lässt sich Marcello auf einen Deal mit dem zwielichtigen Familienfreund Annibale (Marco Giallini) ein. Dem rassistischen Kleinganoven, der seine Moneten auf dem Rücken Geflüchteter verdient, ist vor allem sein Konkurrent Mr. Wang (Shanshan Chunyu) ein Dorn im Auge. Unter dem Deckmantel eines chinesischen Restaurants betreibt Wang im Viertel Menschenhandel.
Auf der Suche nach Yun, betritt deren Schwester Mei (Yaxi Liu) die Bühne und legt sich sowohl mit Wang als auch mit Annibale an. Für deren Handlanger scheint die zerbrechlich wirkende Frau auf den ersten Blick leichte Beute zu sein. Doch Wangs und Annibales Schläger haben die Rechnung ohne Meis Vater gemacht. Der hat seine Tochter von Kindesbeinen an so hervorragend in Kung-Fu ausgebildet, dass sie selbst aus noch so erschreckenden Typen mühelos Kleinholz macht.
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Filmkritik
"Kung Fu in Rome": Turbulenter culture clash
Ein Blick ins europäische Ausland dürfte viele deutsche Regisseure neidisch stimmen. In Italien sitzt mit Gabriele Mainetti etwa ein Kollege, der seit seinem Langfilmdebüt kontinuierlich seiner Vorliebe fürs Genrekino frönt – und das anscheinend, ohne Abstriche machen zu müssen. Von Film zu Film wird es eine Spur opulenter und wilder. Seine neueste Produktion hält mühelos mit einer aus Hollywood mit. Der Ruf aus der Traumfabrik – der Mainetti bereits vor einigen Jahren ereilte, um die Comicadaption "Venom" (2018) zu drehen, was sich dann jedoch zerschlug, weil ihm das Drehbuch missfiel – dürfte also nicht mehr lange auf sich warten lassen.
Das Schöne am 1976 geborenen Römer, der bislang jedes seiner abendfüllenden Werke in seiner Heimatstadt angesiedelt hat, ist dessen Neugierde auf Neues. Kein Film ist gleich und doch sind alle drei tief im Genrekino verwurzelt. Auf "Sie nannten ihn Jeeg Robot" (2015), der das Subgenre des Superheldenfilms zugleich dekonstruierte als auch voranbrachte, folgte mit "Freaks Out" (2021) eine irrwitzige Kreuzung aus Nazi-Exploitation- und Fantasyfilm. Wie der Titel bereits verrät, lässt Mainetti in "Kung Fu in Rome" nun die Fäuste fliegen. Ostasiatische Kampfkunst trifft auf italienische Ganoven, Pasta auf Nudelsuppe und Rachegelüste auf eine Romanze, denn auch Mainettis dritter Film ist wieder mit voller Absicht ein wilder Stilmix geworden.
Die "Verbotene Stadt" prallt auf die "Ewige Stadt"
Wenn man Mainettis Filmen eines vorwerfen kann, dann, dass sie zu lang, zu verworren bis verwirrend und zu ambitioniert sind. Auch in "Kung Fu in Rome" will der Regisseur und Co-Drehbuchautor einmal mehr zu viel: eine epische Rachefantasie soll es bitteschön ebenso sein wie ein herzergreifendes Familiendrama, eine romantische Liebesgeschichte, ein Fanal gegen Rechtsradikalismus und ganz nebenbei eine Ode an Rom! Doch auch wenn dieser an sich selbst gestellte Anspruch am Ende nicht vollends aufgeht, eins ist "Kung Fu in Rome" nie: langweilig.
Die zwei von prominenten Gesichtern flankierten Hauptdarsteller Yaxi Liu und Enrico Borello gewinnen mit Charme, Witz und einer Prise slapstickhafter Schusseligkeit das Kinopublikum schnell für sich. Und die von Yaxi Liu angeführten und toll choreografierten Kampfeinlagen können sich mehr als sehen lassen. Gleich zu Beginn prügelt sie sich in bester "The Raid"-Manier ein Treppenhaus nach oben. Später haut sie in einem roten Abendkleid einen Raum voller Halunken von den Socken. Erwähnenswert ist hier übrigens auch, dass die Protagonistin üble Tief- und Rückschläge einstecken muss und sich nicht als unbesiegbare Kampfmaschine durch den Film bewegt. Der dramaturgische Reiz, der sich daraus ergibt, anderen zeitgenössischen Actionfilmen aber allzu oft abgeht, kann "Kung Fu in Rome" gar nicht hoch genug angerechnet werden.
Fazit: Gabriele Mainetti bleibt sich treu. Auch sein dritter abendfüllender Spielfilm ist ein bildgewaltiges, aberwitziges, mitunter wirres Genrefeuerwerk. Wer Kampfkunstkino liebt und vor wilden Stilmixturen nicht zurückschreckt, dem wird auch "Kung Fu in Rome" gefallen.
Ein Blick ins europäische Ausland dürfte viele deutsche Regisseure neidisch stimmen. In Italien sitzt mit Gabriele Mainetti etwa ein Kollege, der seit seinem Langfilmdebüt kontinuierlich seiner Vorliebe fürs Genrekino frönt – und das anscheinend, ohne Abstriche machen zu müssen. Von Film zu Film wird es eine Spur opulenter und wilder. Seine neueste Produktion hält mühelos mit einer aus Hollywood mit. Der Ruf aus der Traumfabrik – der Mainetti bereits vor einigen Jahren ereilte, um die Comicadaption "Venom" (2018) zu drehen, was sich dann jedoch zerschlug, weil ihm das Drehbuch missfiel – dürfte also nicht mehr lange auf sich warten lassen.
Das Schöne am 1976 geborenen Römer, der bislang jedes seiner abendfüllenden Werke in seiner Heimatstadt angesiedelt hat, ist dessen Neugierde auf Neues. Kein Film ist gleich und doch sind alle drei tief im Genrekino verwurzelt. Auf "Sie nannten ihn Jeeg Robot" (2015), der das Subgenre des Superheldenfilms zugleich dekonstruierte als auch voranbrachte, folgte mit "Freaks Out" (2021) eine irrwitzige Kreuzung aus Nazi-Exploitation- und Fantasyfilm. Wie der Titel bereits verrät, lässt Mainetti in "Kung Fu in Rome" nun die Fäuste fliegen. Ostasiatische Kampfkunst trifft auf italienische Ganoven, Pasta auf Nudelsuppe und Rachegelüste auf eine Romanze, denn auch Mainettis dritter Film ist wieder mit voller Absicht ein wilder Stilmix geworden.
Die "Verbotene Stadt" prallt auf die "Ewige Stadt"
Wenn man Mainettis Filmen eines vorwerfen kann, dann, dass sie zu lang, zu verworren bis verwirrend und zu ambitioniert sind. Auch in "Kung Fu in Rome" will der Regisseur und Co-Drehbuchautor einmal mehr zu viel: eine epische Rachefantasie soll es bitteschön ebenso sein wie ein herzergreifendes Familiendrama, eine romantische Liebesgeschichte, ein Fanal gegen Rechtsradikalismus und ganz nebenbei eine Ode an Rom! Doch auch wenn dieser an sich selbst gestellte Anspruch am Ende nicht vollends aufgeht, eins ist "Kung Fu in Rome" nie: langweilig.
Die zwei von prominenten Gesichtern flankierten Hauptdarsteller Yaxi Liu und Enrico Borello gewinnen mit Charme, Witz und einer Prise slapstickhafter Schusseligkeit das Kinopublikum schnell für sich. Und die von Yaxi Liu angeführten und toll choreografierten Kampfeinlagen können sich mehr als sehen lassen. Gleich zu Beginn prügelt sie sich in bester "The Raid"-Manier ein Treppenhaus nach oben. Später haut sie in einem roten Abendkleid einen Raum voller Halunken von den Socken. Erwähnenswert ist hier übrigens auch, dass die Protagonistin üble Tief- und Rückschläge einstecken muss und sich nicht als unbesiegbare Kampfmaschine durch den Film bewegt. Der dramaturgische Reiz, der sich daraus ergibt, anderen zeitgenössischen Actionfilmen aber allzu oft abgeht, kann "Kung Fu in Rome" gar nicht hoch genug angerechnet werden.
Fazit: Gabriele Mainetti bleibt sich treu. Auch sein dritter abendfüllender Spielfilm ist ein bildgewaltiges, aberwitziges, mitunter wirres Genrefeuerwerk. Wer Kampfkunstkino liebt und vor wilden Stilmixturen nicht zurückschreckt, dem wird auch "Kung Fu in Rome" gefallen.
Falk Straub
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Besetzung & Crew von "Kung Fu in Rome"
Land: Italien, ChinaWeitere Titel: Forbidden City
Jahr: 2025
Genre: Action
Originaltitel: La città proibita
Länge: 138 Minuten
Kinostart: 11.09.2025
Regie: Gabriele Mainetti
Darsteller: Sabrina Ferilli, Marco Giallini, Luca Zingaretti, Shanshan Chunyu
Kamera: Paolo Carnera
Verleih: DCM GmbH
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