Die My Love (2025)

"Die, My Love": Love Will Tear Us Apart

Bereits in "We Need to Talk About Kevin" (2011) und in "A Beautiful Day" (2017) hat die 1969 in Glasgow geborene (Co-)Drehbuchautorin und Regisseurin Lynne Ramsay tief in Abgründe geblickt. In ihrem neuen Werk "Die, My Love" befasst sie sich auf Basis des 2012 erschienenen Romans "Mátate, amor" der argentinischen Schriftstellerin Ariana Harwicz mit der Dynamik innerhalb einer heterosexuellen Zweierbeziehung und mit Mutterschaft.

"When routine bites hard and ambitions are low"

Ramsay adaptierte die sprachgewaltige literarische Vorlage (die in Deutschland unter den Titeln "Stirb doch, Liebling" und "Die, My Love" veröffentlicht wurde) gemeinsam mit der Britin Alice Birch ("Lady Macbeth") und dem Iren Enda Walsh ("Hunger"). Mit ihrem Kameramann Seamus McGarvey ("Nocturnal Animals") und ihrem gesamten kreativen Team übersetzt sie den komplexen Stoff in atemberaubende Bilder und Töne, die schonungslos vermitteln, wie sich die Protagonistin Grace fühlt.

Die paradoxe Mischung aus Unter- und Überforderung, die sich aus der Rolle als Partnerin und Mutter ergibt, und der Verlust von Struktur, den Grace empfindet, wenn sie allein mit dem neugeborenen Kind zu Hause ist, sowie die Frustration und die diffuse Wut auf den Mann an ihrer Seite – all das wird in "Die, My Love" furios zum Ausdruck gebracht.

"You cry out in your sleep, all my failings exposed"

Nach der wuchtigen Performance von Tilda Swinton in "We Need to Talk About Kevin" bewegt Ramsay auch ihre Hauptdarstellerin Jennifer Lawrence ("Winter's Bone") hier zu einer furchtlosen, exzellenten Darbietung, die wirklich jeden Filmpreis verdient hätte. Ebenso wunderbar agieren Robert Pattinson ("The Batman") als Partner von Grace sowie Sissy Spacek ("Carrie") und Nick Nolte ("Kap der Angst") als Schwiegereltern.

Fazit: Verstörend, intensiv, mutig – ein Filmerlebnis, das lange nachwirkt und Stoff für ausgiebige Diskussionen bietet.