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Sirât (2025)

Nihilistischer Trip in die HölleKritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 5 / 5
User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 3.0 / 5

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Nachdem seine Tochter beim Besuch eines Raves in Marokko vor Monaten spurlos verschwand, macht sich Luis (Sergi López) gemeinsam mit seinem zwölfjährigen Sohn Esteban (Bruno Núñez Arjona) auf die Suche nach ihr. Auf einem illegalen Rave in der Wüste will niemand das Mädchen gesehen haben. Als das marokkanische Militär das Event auflöst, fliehen die Teilnehmer in die Wüste. Luis und Esteban schließen sich daraufhin mehreren älteren Techo-Fans an. In einem verbeulten Bus durchquert die Gruppe das Atlasgebirge. Ziel ist ein weiterer Rave an Marokkos Südgrenze. Luis und Esteban hoffen, dort eine Spur von Marina zu finden. Doch die Reise verläuft zunehmend gefahrenvoller.

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Filmkritikunterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse5 / 5

"Ich bin noch total fertig“, sagte ein Besucher des Münchner Filmfests nach der Premiere von Óliver Laxes vierten Spielfilm zu seiner Begleitung. In den Fünfzigern hätte der katholische Filmdienst von einer "Nervenmühle“ gesprochen. Obwohl der in Frankreich, Spanien und Marokko aufgewachsene Regisseur ein Stammgast des Münchner Festivals ist, konnte er nicht anwesend sein. Zeitgleich stellte er den Co-Gewinner des Preises der Jury von Cannes 2025 (mit "In die Sonne schauen“) auf einem Technofestival vor. Entsprechend bestimmen wummernde Beats, tanzende Körper und rhythmische, gezoomte Bilder die ersten 20 Minuten des dunklen Road Movies.

Bei der Odyssee eines Vaters und seines Sohn, die einer Gruppe von älteren, teils gehandikapten Feierwütigen in die Weite der Ödnis folgen, wächst die disparate Gruppe allmählich zusammen. Immer wieder muss man in der dystopischen Situation vor dem Hintergrund eines unbestimmten Krieges mit widrigen Umständen wie dem Mangel an Wasser, Nahrung und Benzin umgehen. Sollte man egoistisch auf den eigenen Besitz beharren oder Solidarität beweisen?

Mit dem wesentlich ruhiger erzählten Vorgänger "Fire Will Come/O que arde“ hat "Sirât“ die Elemente Natur, Feuer und Bedrohung gemeinsam, mit "Mimosas“ das Plotelement der gefährlichen Expedition durch das Atlasgebirge. Zwar bleibt Oliver Laxe seinem minimalistischen Stil und der Besetzung von Laien nebst professionellen Schauspielern treu. Manche Informationen zu den Biografien der Charaktere und dem Hintergrund der Auseinandersetzung bleiben bewusst offen – dies erzeugt eine ungewisse Stimmung der Bedrohung.

Nach den hypnotischen Bildern teils im Technorhythmus zu Beginn entwickelt sich das manchmal dokumentarisch anmutende Road Movie bald zum surrealen Höllentrip. Anklänge erwachsen an Joseph Conrads "Herz der Finsternis“ und "Lohn der Angst“ mit ebenso fatalen Zuspitzungen. Nach dem ersten Schockmoment wird dem Zuschauer bewusst, dass niemand auf der Reise sicher ist. Die stilisierte Inszenierung verschränkt sich zunehmend mit dem wuchtigen Soundkonzept. Daher benötigt der von den Almodovar-Brüdern produzierte "Sirât“ mit einer Verbindung aus wuchtigen Bilder und Beats die große Leinwand, um seine Wirkung völlig entfalten zu können.

Fazit: Cannes-Jury-Preisträger über einen Trip in den Abgrund als packend-hypnotisches Drama über Schicksal, Verlorenheit und menschliche Abgründe.




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Zum Video: Sir t

Besetzung & Crew von "Sirât"

Land: Frankreich, Spanien
Jahr: 2025
Genre: Drama
Länge: 115 Minuten
FSK: 16
Kinostart: 14.08.2025
Regie: Oliver Laxe
Darsteller: Sergi López als Luis, Bruno Núñez Arjona als Esteban, Stefania Gadda als Steff, Joshua Liam Herderson als Josh, Richard 'Bigui' Bellamy als Bigui
Kamera: Mauro Herce
Verleih: Pandora Film

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