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Alle wollen in den Himmel (2025)
In der bayerischen Indie-Komödie freunden sich ein Museumswärter mit Liebeskummer und ein vom Priester gejagter Nigerianer an.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 6 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Karl (Peter Horn) fristet als Mann in den Fünfzigern ein karges Leben. Der eingefleischte Bayer wohnt in einem Wohnwagen am See, legt sich mit einer Sexpuppe ins Bett, die der Kassiererin Lisa (Saskia Grabow) ähnelt. Lisa, die er seit seiner Jugend liebt, denkt nicht daran, ihn zu erhören. Dann verliert Karl auch noch seinen Job als Museumswärter, wegen einer eingebildeten neuen Kuratorin (Lucca Züchner).
Das Schicksal führt den armen Mann auf einer Wiese mit dem Nigerianer Francis (Chidi Chidi Umeh) zusammen, der eine Voodoo-Zeremonie vollführt hat. Es ist nämlich die rabiate Gräfin Felicitas (Fabiola Bellersheim) gestorben, in Anwesenheit des von ihr bedrohten Hausmeisters Francis und des Schlossverwalters Alfons (Thorsten Krohn). Der rassistische Priester Kreuzpointner (Felix Dünnemann), der eine extremistische Bibelsekte leitet, trachtet Francis nach dem Leben. Dieser kommt bei Karl unter und will ihm helfen, doch noch bei Lisa zu landen.
Bildergalerie zum Film "Alle wollen in den Himmel"
Filmkritik
"Alle wollen in den Himmel“: Skurriles aus Spaß an der Freude
Wenn eine Filmproduktion sieben Jahre dauert, das Drehbuch zwölf Fassungen durchläuft und die Macher auf öffentliche Förderung pfeifen, kann es sich nur um ein Herzensprojekt handeln. Ein solches ist der Debütspielfilm "Alle wollen in den Himmel“ für seinen Regisseur Peter Horn, der auch die Rolle des Karl spielt, und seinen Teamkollegen, den Kameramann und Produzenten Stephan Holzner. Horn, besser bekannt als langjähriger Gitarrist und Songwriter der Band "Bananafishbones“, hat schon für etliche Filme wie "25 km/h“ oder "Die Wilden Kerle“-Reihe Musik komponiert und teilt sich diesmal die Aufgabe mit Martin Probst.
Eine kulturübergreifende Freundschaft
Die fantasievolle, märchenhafte Handlung wirkt locker aus dem Ärmel geschüttelt und folgt keinem höheren Ziel als dem Spaß am Dreh. So lauten die Schlussworte des Off-Erzählers Friedrich von Thun nur konsequent: "Aus. Äpfel. Amen.“ Im Mittelpunkt steht die Freundschaft von Karl und Francis. Die beiden Männer könnten verschiedener nicht sein. Karl, der grantelnde Bayer, hat chronisches Pech in der Liebe, allein schon deswegen, weil er nur Lisa haben will, sie aber nicht ihn. Francis, der nigerianische Rastamann, hat in seiner Heimat mehrere Frauen. Auch in Bayern fühlen sich liebeshungrige Damen zu ihm hingezogen. Francis spricht Karl Mut zu, an sich zu glauben und fädelt ein romantisches Treffen für ihn mit Lisa ein.
Menschen mit fixen Ideen
Karl wäre gern mehr wie Francis und interessiert sich auch ein wenig für Voodoo-Spiritualität. So sieht man die beiden Männer um eine Feuerschale tanzen, mit schwarz und weiß bemalten Gesichtern und in verfremdeter Gestalt. Oft wechseln sich Realitäts- und Traumebene ab oder gehen ineinander über. Die Handlung besteht aus kurz geschnittenen Szenen, die zum Teil mit vergnüglichen und pfiffigen Ideen aufwarten und wird zeitweise in parallele Stränge aufgeteilt.
Kreativ zusammengemischt
Mal geht es um den bußfertigen Alfons, der ein Kreuz auf einen surreal spitzen Berg tragen soll, mal um Karls Rache an der Kuratorin oder um das finstere Treiben des Priesters. Vielen Figuren ist gemeinsam, dass sie sich in fixe Ideen verrennen, Symbole anbeten und ihre Offenheit einbüßen. Brigitte Hobmeier und Jule Ronstedt haben Cameo-Auftritte. Offenbar hat auch ihnen die kunterbunte kreative Freiheit bei diesem Filmprojekt gefallen, das in keine Schublade passt.
Fazit: Der Musiker Peter Horn gibt mit diesem skurrilen bayerischen Spielfilm, in dem er auch die Hauptrolle eines einsamen Museumswärters spielt, sein Regiedebüt. Im Zentrum der fantasievollen Handlung über fixe Ideen, rassistische Vorurteile, Religion und Liebe steht die Freundschaft des Bayern Karl zu einem nigerianischen Außenseiter in der Provinz. Die Grenzen zwischen Realität und Traum verschwimmen oft, während die beiden ums Feuer tanzen oder sich in allerlei Nebenhandlungen Merkwürdiges ereignet. Horn und der Produzent und Kameramann Stephan Holzner lassen ihrer experimentierfreudigen Kreativität freien Lauf, die witzige und sperrige Ideen aus dem Hut zaubert.
Wenn eine Filmproduktion sieben Jahre dauert, das Drehbuch zwölf Fassungen durchläuft und die Macher auf öffentliche Förderung pfeifen, kann es sich nur um ein Herzensprojekt handeln. Ein solches ist der Debütspielfilm "Alle wollen in den Himmel“ für seinen Regisseur Peter Horn, der auch die Rolle des Karl spielt, und seinen Teamkollegen, den Kameramann und Produzenten Stephan Holzner. Horn, besser bekannt als langjähriger Gitarrist und Songwriter der Band "Bananafishbones“, hat schon für etliche Filme wie "25 km/h“ oder "Die Wilden Kerle“-Reihe Musik komponiert und teilt sich diesmal die Aufgabe mit Martin Probst.
Eine kulturübergreifende Freundschaft
Die fantasievolle, märchenhafte Handlung wirkt locker aus dem Ärmel geschüttelt und folgt keinem höheren Ziel als dem Spaß am Dreh. So lauten die Schlussworte des Off-Erzählers Friedrich von Thun nur konsequent: "Aus. Äpfel. Amen.“ Im Mittelpunkt steht die Freundschaft von Karl und Francis. Die beiden Männer könnten verschiedener nicht sein. Karl, der grantelnde Bayer, hat chronisches Pech in der Liebe, allein schon deswegen, weil er nur Lisa haben will, sie aber nicht ihn. Francis, der nigerianische Rastamann, hat in seiner Heimat mehrere Frauen. Auch in Bayern fühlen sich liebeshungrige Damen zu ihm hingezogen. Francis spricht Karl Mut zu, an sich zu glauben und fädelt ein romantisches Treffen für ihn mit Lisa ein.
Menschen mit fixen Ideen
Karl wäre gern mehr wie Francis und interessiert sich auch ein wenig für Voodoo-Spiritualität. So sieht man die beiden Männer um eine Feuerschale tanzen, mit schwarz und weiß bemalten Gesichtern und in verfremdeter Gestalt. Oft wechseln sich Realitäts- und Traumebene ab oder gehen ineinander über. Die Handlung besteht aus kurz geschnittenen Szenen, die zum Teil mit vergnüglichen und pfiffigen Ideen aufwarten und wird zeitweise in parallele Stränge aufgeteilt.
Kreativ zusammengemischt
Mal geht es um den bußfertigen Alfons, der ein Kreuz auf einen surreal spitzen Berg tragen soll, mal um Karls Rache an der Kuratorin oder um das finstere Treiben des Priesters. Vielen Figuren ist gemeinsam, dass sie sich in fixe Ideen verrennen, Symbole anbeten und ihre Offenheit einbüßen. Brigitte Hobmeier und Jule Ronstedt haben Cameo-Auftritte. Offenbar hat auch ihnen die kunterbunte kreative Freiheit bei diesem Filmprojekt gefallen, das in keine Schublade passt.
Fazit: Der Musiker Peter Horn gibt mit diesem skurrilen bayerischen Spielfilm, in dem er auch die Hauptrolle eines einsamen Museumswärters spielt, sein Regiedebüt. Im Zentrum der fantasievollen Handlung über fixe Ideen, rassistische Vorurteile, Religion und Liebe steht die Freundschaft des Bayern Karl zu einem nigerianischen Außenseiter in der Provinz. Die Grenzen zwischen Realität und Traum verschwimmen oft, während die beiden ums Feuer tanzen oder sich in allerlei Nebenhandlungen Merkwürdiges ereignet. Horn und der Produzent und Kameramann Stephan Holzner lassen ihrer experimentierfreudigen Kreativität freien Lauf, die witzige und sperrige Ideen aus dem Hut zaubert.
Bianka Piringer
TrailerAlle "Alle wollen in den Himmel"-Trailer anzeigen

Besetzung & Crew von "Alle wollen in den Himmel"
Land: DeutschlandJahr: 2025
Genre: Komödie
Länge: 102 Minuten
Kinostart: 08.08.2025
Regie: Peter Horn
Darsteller: Chidi Chidi Umeh, Saskia Grabow, Felix Dünnemann, Lucca Züchner, Thorsten Krohn
Verleih: Yerra Film