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Helge Schneider - The Klimperclown (2024)
Fluch und Segen des KatzenklosKritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 1 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Helge Schneider präsentiert ein filmisches Patchwork, das sein Leben und sein künstlerisches Universum zum 70. Geburtstag beleuchtet. "The Klimperclown" entführt in eine Welt jenseits gängiger Formatstrukturen und bietet einen skurrilen Einblick in Schneiders Leben. Der Film mixt Originalaufnahmen und Spielszenen zu einer facettenreichen Darstellung seiner Karriere. Gemeinsam mit Sandro Giampietro verweben sich Musik, Clips und Live-Mitschnitte zu einem Bild voller Humor und Kreativität.
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Filmkritik
Von einem filmischen Porträt, mit der sich Helge Schneider zwölf Jahre nach "00 Schneider – Im Wendekreis der Eidechse“ im Kino zurückmeldet, darf man kein gewöhnliches Biopic erwarten. Erstaunlicherweise behauptete sich das Multitalent seit Anfang der Neunziger, als Künstler jedoch schon seit Mitte der Siebziger, mit einer Mischung aus Nonsens, absurder, dadaistischer Komik, (Jazz-)Musik und reichlich Improvisation. Seine auch in den Kinofilmen fortgeführte Verweigerungshaltung von Erwartungen kommt nicht bei Jedermann an.
Als der Autor dieser Zeilen Schneider Anfang der Neunziger bei einem Open-Air-Auftritt des Duos "Badesalz“ sah – als "Singende Herrentorte“ reüssierte er gerade erst auf den Bühnen und in zwei Formaten des Hessischen Rundfunks -, kam sein Humor nicht bei allen Hessen-Comedy-Fans an. Der Entertainer wollte sich Störungen nicht gefallen lassen und brach seinen Auftritt konsequenterweise ab. Nach dem "Katzenklo“-Hit irritierte Schneider Konzertbesucher mit ausgedehnten Jazz-Einwürfen oder der Zertrümmerung seiner Songs im Big-Band-Sound.
Inzwischen folgen jedoch treue Fans seinen zahlreichen Bühnenshows, Buch- und CD-Veröffentlichungen. Darauf geht Schneider mit Gitarrist Sandro Giampietro als Co-Regisseur in seiner filmischen Biografie kaum ein. Es gibt zwar Ausschnitte aus einem frühen Kurzfilm zwischen Home Video- und inszenierten Aufnahmen. Doch die Zusammenarbeit mit Christoph Schlingensief, die Hauptrolle in Werner Nekes leicht experimentellem "Johnny Flash“ (1986) oder sein erster offizieller Kurzfilm "Stangenfieber“ werden ausgespart. Es erfolgen Clips von Bühnenauftritten, doch die Filmemacher brechen in der Regel stets ab, wenn eine Szene witzig zu werden beginnt.
Nach dem reduzierten Trickfilm-Vorspann baut Schneider auf eine Mischung aus Dokumentar-, Spielszenen, Archivaufnahmen, Fotografien und Interviews wie mit Produzent Hanno Huth (Ex-Senator-Film) oder Verleger Helge Melchow. Bei dessen Lob gibt sich der Künstler bewusst desinteressiert. Es treten Musiker wie Schlagzeuger Peter Thoms (auch als Hebamme), Ausdruckstänzer Sergej Gleitmann, Teekoch Bodo Oesterling oder Gäste wie Angelo Kelly (als angeblicher Roadie), Alexander Kluge und Peter Kraus auf. Aspekte seines künstlerischen Schaffens wie die Nonsens-Hörspiele, Studioaufnahmen oder sein Gemälde werden angerissen. Doch bewusst bleiben Leerstellen.
Helge Schneider nimmt der Kritik am Ende den Wind aus dem Segel: "Ich hoffe, Sie sind nicht enttäuscht von diesem kleinen Film.“ Aus dem Off gibt Musikjournalist Peter Kempter den Interpretationsansatz, dass Schneider sich vom Jazz inspirieren ließ. Wie diese Musikrichtung leben die Auftritte von Abschweifungen und Improvisation. Dies trifft in gewisser Weise gleichsam auf den "Klimperclown“ zu, wo Helge auf Erwartungen pfeift.
Fazit: In seiner filmischen Biografie samt absurder Spieleinlagen reißt Helge Schneider zwar manchen Aspekte seiner langen Karriere an, überspringt aber konsequent viele Stationen. Mit dem teils humorvollen, teils zerdehnten Szenenteppich bleibt er sich treu.
Als der Autor dieser Zeilen Schneider Anfang der Neunziger bei einem Open-Air-Auftritt des Duos "Badesalz“ sah – als "Singende Herrentorte“ reüssierte er gerade erst auf den Bühnen und in zwei Formaten des Hessischen Rundfunks -, kam sein Humor nicht bei allen Hessen-Comedy-Fans an. Der Entertainer wollte sich Störungen nicht gefallen lassen und brach seinen Auftritt konsequenterweise ab. Nach dem "Katzenklo“-Hit irritierte Schneider Konzertbesucher mit ausgedehnten Jazz-Einwürfen oder der Zertrümmerung seiner Songs im Big-Band-Sound.
Inzwischen folgen jedoch treue Fans seinen zahlreichen Bühnenshows, Buch- und CD-Veröffentlichungen. Darauf geht Schneider mit Gitarrist Sandro Giampietro als Co-Regisseur in seiner filmischen Biografie kaum ein. Es gibt zwar Ausschnitte aus einem frühen Kurzfilm zwischen Home Video- und inszenierten Aufnahmen. Doch die Zusammenarbeit mit Christoph Schlingensief, die Hauptrolle in Werner Nekes leicht experimentellem "Johnny Flash“ (1986) oder sein erster offizieller Kurzfilm "Stangenfieber“ werden ausgespart. Es erfolgen Clips von Bühnenauftritten, doch die Filmemacher brechen in der Regel stets ab, wenn eine Szene witzig zu werden beginnt.
Nach dem reduzierten Trickfilm-Vorspann baut Schneider auf eine Mischung aus Dokumentar-, Spielszenen, Archivaufnahmen, Fotografien und Interviews wie mit Produzent Hanno Huth (Ex-Senator-Film) oder Verleger Helge Melchow. Bei dessen Lob gibt sich der Künstler bewusst desinteressiert. Es treten Musiker wie Schlagzeuger Peter Thoms (auch als Hebamme), Ausdruckstänzer Sergej Gleitmann, Teekoch Bodo Oesterling oder Gäste wie Angelo Kelly (als angeblicher Roadie), Alexander Kluge und Peter Kraus auf. Aspekte seines künstlerischen Schaffens wie die Nonsens-Hörspiele, Studioaufnahmen oder sein Gemälde werden angerissen. Doch bewusst bleiben Leerstellen.
Helge Schneider nimmt der Kritik am Ende den Wind aus dem Segel: "Ich hoffe, Sie sind nicht enttäuscht von diesem kleinen Film.“ Aus dem Off gibt Musikjournalist Peter Kempter den Interpretationsansatz, dass Schneider sich vom Jazz inspirieren ließ. Wie diese Musikrichtung leben die Auftritte von Abschweifungen und Improvisation. Dies trifft in gewisser Weise gleichsam auf den "Klimperclown“ zu, wo Helge auf Erwartungen pfeift.
Fazit: In seiner filmischen Biografie samt absurder Spieleinlagen reißt Helge Schneider zwar manchen Aspekte seiner langen Karriere an, überspringt aber konsequent viele Stationen. Mit dem teils humorvollen, teils zerdehnten Szenenteppich bleibt er sich treu.
Gregor Ries
TrailerAlle "Helge Schneider - The Klimperclown"-Trailer anzeigen

Besetzung & Crew von "Helge Schneider - The Klimperclown"
Land: DeutschlandJahr: 2024
Genre: Dokumentation, TV-Film
Länge: 82 Minuten
Kinostart: 07.08.2025
Regie: Helge Schneider
Darsteller: Helge Schneider
Verleih: Filmwelt