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Bon Voyage - Bis hierhin und noch weiter
Bon Voyage - Bis hierhin und noch weiter
© Happy Entertainment

Bon Voyage - Bis hierhin und noch weiter (2024)

On ira

Roadmovie über eine alte Dame, ihren Pfleger und ihre nichtsahnende Familie unterwegs zur Sterbehilfe.Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 4 / 5
User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 3.0 / 5

Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 2 Besucher eine Bewertung abgegeben.


Marie (Hélène Vincent) leidet unheilbar an Krebs. Ihr Sohn Bruno (David Ayala) und ihre pubertierende Enkelin Anna (Juliette Gasquet) wissen nichts davon. Die 80-Jährige wollte mit Bruno zur Ärztin, damit er ihren Antrag auf Sterbehilfe mit unterschreibt. Aber weil der Sohn den Termin verschwitzt, drängt sie Rudy (Pierre Lottin) vom ambulanten Pflegedienst, sich als ihr Sohn auszugeben. Rudy, der gerade Ärger mit seinem Chef und keine Bleibe hat, lässt sich in der Not von Marie noch weiter einspannen: Er soll das Wohnmobil fahren, mit dem Marie, Bruno und Anna in die Schweiz aufbrechen.

Marie hat Sohn und Enkelin weisgemacht, dass ihnen in der Schweiz das Geld ihres verstorbenen Mannes ausgehändigt werden soll. Der verschuldete Bruno ist Feuer und Flamme, Anna freut sich auf einen Familienurlaub. Rudy verlangt von Marie, dass sie ihrer Familie umgehend die Wahrheit sagt, aber die alte Dame genießt erst einmal die Fahrt und findet, dass Bruno und Anna ohnehin schon genug streiten.

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Filmkritikunterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse4 / 5

"Bon Voyage“: Zoff auf der letzten Reise

Filme, in denen es um das Thema Sterbehilfe geht, sind selten lustig. Aber im sehr gelungenen Spielfilmdebüt "Bon Voyage“ der französischen Regisseurin Enya Baroux gibt es viel zu lachen. Der Roadtrip der 80-jährigen Marie, die in der Schweiz aus dem Leben scheiden will, lässt sie noch ein paar Tage mit der ahnungslosen Familie verbringen und etwas von der Welt sehen. Sohn Bruno wirkt nicht richtig erwachsen und die pubertierende Enkelin Anna bringt ihn mit frechen Worten schnell aus der Fassung. Gut, dass noch der – ebenfalls ziemlich verkrachte - Altenpfleger Rudy mitfährt und mit seiner lässigen Art die Wogen glättet.

Hélène Vincent und Pierre Lottin glänzen

Die wie aus dem echten Leben gegriffenen Charaktere sind hervorragend gespielt. Der Inszenierung kommt offensichtlich zugute, dass Baroux selbst Schauspielerfahrung besitzt. Hélène Vincent ("Wenn der Herbst naht“) spielt Marie als alte Dame, die um Selbstbestimmung ringt und sich zugleich vor den Reaktionen des Sohnes und der Enkelin fürchtet. Sie wirkt zart und leicht gebrechlich, aber willensstark und unternehmungslustig. Heimlich flüstert sie Rudy zu, dass er diese Reise, die ihr zunehmend gefällt, in die Länge ziehen soll.

Marie beobachtet betrübt und besorgt, wie sich Bruno und Anna ständig in die Haare kriegen. Auch diese beiden hüllen sich über einige Dinge lieber in Schweigen, weil sie ihnen peinlich sind. Doch auf einer solchen Reise lässt sich auf Dauer kaum etwas verbergen. Als Rudy zeigt der begnadete Schauspieler Pierre Lottin ("Wenn der Herbst naht“, "Die leisen und die großen Töne“) sein ganzes Talent. Der junge Mann nimmt es mit den dienstlichen Vorschriften nicht so genau und reagiert auf vieles mit einem Schulterzucken. Doch es stellt sich unterwegs mehr und mehr heraus, wie sehr der Job für ihn Berufung ist, weil er menschlich Anteil nimmt und oft die Initiative ergreift, die allen zugute kommt.

Eine neue Leichtigkeit

Es gibt köstliche Situationskomik, aber auch besinnliche und berührende Szenen. Der Evergreen "Voyage, voyage“ von Desireless kommt schön zur Geltung, wenn Rudy und Anna ausgelassen dazu tanzen. Zu einem Roadtrip gehören interessante Begegnungen. Ein Roma-Clan lädt zum Mitfeiern ein und die Gäste erleben ein Trauerritual, das wie eine Party anmutet. Marie, Bruno, Anna und Rudy spüren auf dieser Reise oft für kurze Momente eine Leichtigkeit, die ihnen die Herzen öffnet und sie zur Gemeinschaft wachsen lässt. Man fühlt sich glänzend unterhalten und erfährt zugleich, worauf es beim Abschiednehmen ankommen kann.

Fazit: Eine alte Dame, ihr mittelloser Sohn, die Enkelin und ein verkrachter Pfleger brechen zu einer Reise in die Schweiz auf. Dass die von Hélène Vincent bewegend und realitätsnah gespielte 80-Jährige selbstbestimmt aus dem Leben scheiden will, wissen ihre Angehörigen nicht. Unter der Regie von Enya Baroux gehen Komik und Gefühl auf diesem von Streit und Pannen durchzogenen Roadtrip eine glückliche Verbindung ein. Während sich die Charaktere im holprigen Miteinander üben, wachsen sie dem Publikum unaufdringlich ans Herz.




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Besetzung & Crew von "Bon Voyage - Bis hierhin und noch weiter"

Land: Frankreich
Jahr: 2024
Genre: Drama, Komödie
Originaltitel: On ira
Länge: 97 Minuten
Kinostart: 01.01.2026
Regie: Enya Baroux
Darsteller: Hélène Vincent als Marie, Pierre Lottin als Rudy, Juliette Gasquet als Anna, David Ayala als Bruno, Henock Cortes als Yago
Kamera: Hugo Paturel
Verleih: Happy Entertainment

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