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Viel Nebel im November (2025)
Deutsches Drama über eine Bauernfamilie in der Krise.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Paula (Sidney Fahlisch) wächst auf dem Bauernhof ihrer Eltern auf. Seit einem halben Jahr hat sich das Leben der 17-Jährigen zwischen Schule, Fußballverein und Kuhstall jedoch dramatisch verändert. Paulas Vater liegt im Koma, was den Hof vor wirtschaftliche Probleme und die Beziehung zu ihrer Mutter Heike (Lulu Bail) vor die Zerreißprobe stellt.
Während Paula alles hintanstellt, um den Hof unter Mithilfe ihrer besten Freundin Elli (Joone Dankou) und der zwei Aushilfen Georg (Orestes Fiedler) und Mona (Thekla Viloo Fliesberg) über Wasser zu halten, ist ihre Mutter fast nur noch im Krankenhaus. Als Heike darüber nachdenkt, den Hof zu verkaufen, spitzt sich die Lage zu.
Filmkritik
"Viel Nebel im November": Zwischen Krankenhaus und Kuhstall
Mit "Viel Nebel im November" legt die Regisseurin und Drehbuchautorin Anna Lena Höhne ihren ersten Spielfilm vor, der sich mit einer Laufzeit von 61 Minuten gerade so "abendfüllend" nennen darf. Es handelt sich um Höhnes Abschlussfilm an der Fachhochschule Dortmund. Inspiriert wurde ihr Debüt von einem privaten Schicksalsschlag. "Als ich 10 Jahre alt war, hatte mein Vater einen schweren Skiunfall und lag für mehrere Wochen im Koma", erinnert sich Höhne. "Der Unfall und alles, was danach passierte, hat die Beziehung zu meinen Eltern stark verändert und vor allem mein Bewusstsein für den Wert dieser Beziehung sensibilisiert." Angesiedelt hat sie ihre Geschichte auf einem Bauernhof, was wiederum an gleich drei andere Filme aus der jüngeren Vergangenheit denken lässt.
Die Landwirtschaft als Thema
Das Kino hat schon seit einigen Jahren die Landwirtschaft als Thema für sich (wieder-)entdeckt. Und blendet die Probleme der Bauern nicht länger aus. Die Bukolik ist dem Realismus gewichen. Egal wie atemberaubend die Natur in diesen Filmen mitunter auch gefilmt sein mag, der von wirtschaftlichen Zwängen geprägte und oft von Depressionen begleitete Arbeitsalltag hat mit romantischen Darstellungen des Landlebens nichts zu tun.
Welche Monotonie das Leben auf einem Bauernhof vor allem für junge Menschen bedeutet, war in Filmen wie "Niemand ist bei den Kälbern" (2021), "Könige des Sommers" (2024) und ganz aktuell "Milch ins Feuer" (2025) zu beobachten. Darum geht es am Rande auch in "Viel Nebel im November", der wie die übrigen drei Filme im Kern aber ein Familiendrama erzählt. Was die Qualität des letztgenannten Debüts anbelangt, ist noch deutlich Luft nach oben.
Gute Ausgangsidee, ausbaufähige Umsetzung
Die Ausgangsidee, Mutter und Tochter völlig gegensätzlich auf einen familiären Schicksalsschlag reagieren zu lassen, ist gut. Während die von Lulu Bail gespielte Mutter Heike, alles stehen und liegen lässt, um sich um ihren im Koma liegenden Mann zu kümmern, ist es ausgerechnet ihre erst 17-jährige Tochter Paula, überzeugend von Sidney Fahlisch verkörpert, die alle Hebel in Bewegung setzt, um den Hof am Laufen zu halten. Was Anna Lena Höhne aus dieser Prämisse macht, ist allerdings zu wenig. Das Verhalten der zwei Frauen lässt sich nicht durchweg nachvollziehen, die Dramaturgie lässt zu wünschen übrig und viele der Dialoge wirken aufgesetzt. Für einen Erstling kann sich das aber trotzdem sehen lassen.
Fazit: "Viel Nebel im November" ist das Spielfilmdebüt von Anna Lena Höhne und hat viel Luft nach oben. Ihr Familiendrama über eine kriselnde Mutter-Tochter-Beziehung auf einem Bauernhof ist veritabel, aber eben auch nicht herausragend umgesetzt.
Mit "Viel Nebel im November" legt die Regisseurin und Drehbuchautorin Anna Lena Höhne ihren ersten Spielfilm vor, der sich mit einer Laufzeit von 61 Minuten gerade so "abendfüllend" nennen darf. Es handelt sich um Höhnes Abschlussfilm an der Fachhochschule Dortmund. Inspiriert wurde ihr Debüt von einem privaten Schicksalsschlag. "Als ich 10 Jahre alt war, hatte mein Vater einen schweren Skiunfall und lag für mehrere Wochen im Koma", erinnert sich Höhne. "Der Unfall und alles, was danach passierte, hat die Beziehung zu meinen Eltern stark verändert und vor allem mein Bewusstsein für den Wert dieser Beziehung sensibilisiert." Angesiedelt hat sie ihre Geschichte auf einem Bauernhof, was wiederum an gleich drei andere Filme aus der jüngeren Vergangenheit denken lässt.
Die Landwirtschaft als Thema
Das Kino hat schon seit einigen Jahren die Landwirtschaft als Thema für sich (wieder-)entdeckt. Und blendet die Probleme der Bauern nicht länger aus. Die Bukolik ist dem Realismus gewichen. Egal wie atemberaubend die Natur in diesen Filmen mitunter auch gefilmt sein mag, der von wirtschaftlichen Zwängen geprägte und oft von Depressionen begleitete Arbeitsalltag hat mit romantischen Darstellungen des Landlebens nichts zu tun.
Welche Monotonie das Leben auf einem Bauernhof vor allem für junge Menschen bedeutet, war in Filmen wie "Niemand ist bei den Kälbern" (2021), "Könige des Sommers" (2024) und ganz aktuell "Milch ins Feuer" (2025) zu beobachten. Darum geht es am Rande auch in "Viel Nebel im November", der wie die übrigen drei Filme im Kern aber ein Familiendrama erzählt. Was die Qualität des letztgenannten Debüts anbelangt, ist noch deutlich Luft nach oben.
Gute Ausgangsidee, ausbaufähige Umsetzung
Die Ausgangsidee, Mutter und Tochter völlig gegensätzlich auf einen familiären Schicksalsschlag reagieren zu lassen, ist gut. Während die von Lulu Bail gespielte Mutter Heike, alles stehen und liegen lässt, um sich um ihren im Koma liegenden Mann zu kümmern, ist es ausgerechnet ihre erst 17-jährige Tochter Paula, überzeugend von Sidney Fahlisch verkörpert, die alle Hebel in Bewegung setzt, um den Hof am Laufen zu halten. Was Anna Lena Höhne aus dieser Prämisse macht, ist allerdings zu wenig. Das Verhalten der zwei Frauen lässt sich nicht durchweg nachvollziehen, die Dramaturgie lässt zu wünschen übrig und viele der Dialoge wirken aufgesetzt. Für einen Erstling kann sich das aber trotzdem sehen lassen.
Fazit: "Viel Nebel im November" ist das Spielfilmdebüt von Anna Lena Höhne und hat viel Luft nach oben. Ihr Familiendrama über eine kriselnde Mutter-Tochter-Beziehung auf einem Bauernhof ist veritabel, aber eben auch nicht herausragend umgesetzt.
Falk Straub
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Besetzung & Crew von "Viel Nebel im November"
Land: DeutschlandJahr: 2025
Genre: Drama
Länge: 61 Minuten
FSK: 6
Kinostart: 01.09.2025
Regie: Anna Lena Höhne
Darsteller: Sidney Fahlisch als Paula, Lulu Bail als Heike, Thekla Viloo Fliesberg, Orestes Fiedler, Hella-Birgit Mascus
Kamera: Justin Babilon
Verleih: Cangerfilms Filmverleih
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