oder

Im Schatten des Orangenbaums (2025)

Allly baqi mink

Drama über das Leben einer palästinensischen Familie von 1948 bis 2022.Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 3 / 5
User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 5.0 / 5

Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 2 Besucher eine Bewertung abgegeben.


Im Jahr 1988 wird der palästinensische Teenager Noor (Muhammad Abed Elrahman) während der Intifada im Westjordanland schwer verletzt. 34 Jahre später erzählt seine Mutter Hanan (Cherien Dabis) die Geschichte ihres Sohnes. Damit man ihn besser verstehe, müsse sie mit der Geschichte seines Großvaters Sharif beginnen. 1948 leben Sharif (Adam Bakri) und seine Frau Munira (Maria Zreik) mit den vier Kindern in ihrem Haus in Jaffa. Der Orangenhain ist der Stolz Sharifs, die Früchte werden in die ganze Welt exportiert.

Nach der Gründung Israels 1948 aber zählt die Stadt zum neuen Staat. Die meisten arabischen Palästinenser sind entweder schon geflohen oder werden vertrieben. 1978 lebt die Familie im besetzten Westjordanland. Sharifs Sohn Salim (Saleh Bakri) wird von israelischen Soldaten vor den Augen seines kleinen Sohnes Noor bedroht und gedemütigt. Noor hält den Vater fortan für einen Feigling. Voller Zorn hört er lieber auf Großvater Sharif (Mohammad Bakri), der sich über den Verlust der Heimat und das Leben unter israelischer Besatzung empört. Als Noor dann als Jugendlicher im Krankenhaus landet, treffen seine Eltern eine schwere Entscheidung.

Bildergalerie zum Film "Im Schatten des Orangenbaums"

Im Schatten des Orangenbaums - Munira (Maria Zreik)...ExilIm Schatten des Orangenbaums - Sharif (Mohammad...rete)Im Schatten des Orangenbaums - Hanan (Cherien Dabis)Im Schatten des Orangenbaums - Sharif (Saleh Bakri)...JaffaIm Schatten des Orangenbaums -  Das Hochzeitsbild...abis)

Hier streamen


Filmkritikunterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse3 / 5

"Im Schatten des Orangenbaums“: Vertrieben aus Jaffa

Filme über den israelisch-palästinensischen Konflikt gibt es fast so lange wie diesen selbst. Dass er schon seit über 75 Jahren ungelöst ist, führt dieser Spielfilm der amerikanisch-palästinensischen Regisseurin und Drehbuchautorin Cherien Dabis ("Amreeka“) eindringlich in Erinnerung. Das Drama "Im Schatten des Orangenbaums“ erzählt die Leidensgeschichte einer palästinensischen Familie über drei Generationen hinweg konsequent aus deren Perspektive. Dabis, die auch die Rolle von Hanan spielt, hatte das Drehbuch lange vor dem Massaker der Hamas vom 7. Oktober 2023 fertig geschrieben, aber die Dreharbeiten fanden danach statt.

Aus palästinensischer Sicht

Die Regisseurin findet, dass ihr Spielfilm angesichts der politischen Entwicklung noch relevanter geworden sei. Sie sagt: "In der westlichen Medienlandschaft werden palästinensische Perspektiven seit Jahrzehnten unterrepräsentiert und verzerrt dargestellt.“ Die Handlung spielt über weite Teile im besetzten Westjordanland, wo derzeit ja auch im Schatten der Zerstörung und humanitären Katastrophe in Gaza die Angriffe von israelischen Siedlern auf Palästinenser stark zunehmen.

In der Familie von Sharif und seinem Sohn Salim prägen zwei Konstanten das Lebensgefühl. Die eine ist die Diskriminierung und Unfreiheit, die sich in Ausgangssperren, Straßenkontrollen, Demütigungen durch israelische Soldaten manifestiert. Die andere ist der anhaltende Schmerz über den Verlust der Heimat durch die Nakba, wie die Vertreibung bei der israelischen Staatsgründung von Palästinensern genannt wird. Noch in den 1970er Jahren schärft Sharif seinem Enkel ein: "Wir kommen aus Jaffa, das ist unser Land, vergiss das nicht!“

Väter, Söhne und die Poesie

Die Beziehungen zwischen Vätern und Söhnen bilden den emotionalen Mittelpunkt. Als kleiner Junge himmelt Salim seinen Vater an. Beide teilen ihre Liebe zur Poesie, die sich auch in der arabischen Sprache niederschlägt. Der erwachsene Salim und sein kleiner Sohn Noor stehen sich dann ebenfalls sehr nahe. Das ändert sich nach dem traumatischen Zwischenfall, bei dem israelische Soldaten den Mann vor seinem Kind entwürdigen und um sein Leben betteln lassen.

Am Schluss der recht langatmigen Handlung sehnen sich Salim und Hanan nach Versöhnung. Der Weg, den sie als Eltern einschlagen, ist filmisch ("Das Herz von Jenin“) so ähnlich schon beschritten worden. Dieses Drama erzählt nichts Neues. Es hat seine Berechtigung wegen des Unrechts, das viele Palästinenser erdulden müssen und dem langen Schweigen der Weltgemeinschaft, aber es ergibt keinen hervorragenden Film.

Fazit: Die Regisseurin Cherien Dabis blättert in ihrem Drama die Geschichte einer palästinensischen Familie über drei Generationen hinweg auf. So schlägt sie einen Bogen von 1948 bis ins heutige Jahrzehnt, um einem westlichen Publikum vor Augen zu führen, aus welchen Erfahrungen von Verlust, Vertreibung und Unterdrückung sich das Lebensgefühl vieler Palästinenser im Nahen Osten speist. Wie dieses das Verhältnis von Eltern und Söhnen belastet, wird mit viel Gefühl, aber auch langatmig geschildert.





TrailerAlle "Im Schatten des Orangenbaums"-Trailer anzeigen

Zum Video: Im Schatten des Orangenbaums

Besetzung & Crew von "Im Schatten des Orangenbaums"

Weitere Titel: All That's Left of You
Jahr: 2025
Genre: Drama
Originaltitel: Allly baqi mink
FSK: 12
Kinostart: 20.11.2025
Regie: Cherien Dabis
Darsteller: Cherien Dabis, Saleh Bakri, Mohammed Bakri, Maria Zreik, Adam Bakri
Kamera: Christopher Aoun
Verleih: X Verleih

Verknüpfungen zu "Im Schatten des Orangenbaums"Alle anzeigen





Spielfilm.de-Mitglied werden oder einloggen.