oder

Fiore Mio (2024)

Italienischer Dokumentarfilm von und mit Paolo Cognetti, der sein Heil in den Bergen sucht und findet.Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 4 / 5
User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse ??? / 5

Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben bislang 0 Besucher eine Bewertung abgegeben.


Der italienische Schriftsteller Paolo Cognetti zieht sich zur Inspiration gern in die Berge zurück. Im Aostatal besitzt er eine Hütte. Auch kreist seine Literatur häufig um die Natur wie beispielsweise sein bekanntester Roman "Acht Berge" (2017). Als in einem Jahr das Wasser im Brunnen hinter seiner Hütte ausbleibt, begibt sich Cognetti auf die Suche.

In Begleitung seines Hundes Laki folgt der Schriftsteller dem Wasser am Gebirgsmassiv Monte Rosa immer bergaufwärts. Während seiner Wanderungen kehrt er in drei Berghütten ein und kommt mit den Menschen, die die Hütten betreiben, ins Gespräch.

Hier streamen


Filmkritikunterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse4 / 5

"Fiore Mio": Gruppenbild mit Bergen

Der Rückzug in die Natur hat schon anderen Schriftstellern wie Henry David Thoreau und Jack London, die erklärte Vorbilder des Autors Paolo Cognetti sind, als Inspirationsquelle gedient. Und wenn man ihm in "Fiore Mio" zusieht, wie er vor seiner Hütte im Aostatal am nächtlichen Feuer unter klarem Sternenhimmel sitzt oder ganz allein, nur von seinem Hund Laki begleitet, über steile Berggrate wandert oder in eisbedeckten Seen abtaucht, dann lässt sich nachvollziehen, warum Cognetti so viel Kraft aus dieser schönen, aber auch menschenfeindlichen Landschaft zieht.

Zuletzt wurde Cognettis Roman "Acht Berge" erfolgreich verfilmt. Felix van Groeningen und Charlotte Vandermeersch haben ein wechselhaftes Drama über eine allen Witterungen ausgesetzte Freundschaft daraus gemacht. Nun hat Cognetti selbst auf dem Regiestuhl Platz genommen, denn er 1978 geborene Italiener ist nicht nur Schriftsteller, er hat in jungen Jahren auch eine Filmausbildung an der Civica Scuola di Cinema in Mailand gemacht. Für seinen ersten abendfüllenden Dokumentarfilm ist er ein weiteres Mal in die Berge seiner Jugend zurückgekehrt.

Poetische Suche nach dem Sinn

"Ich bin 45 Jahre alt, aber wenn ich dort hinaufgehe, habe ich das Gefühl, in dem Körper zu sein, den ich hatte, als ich jung war", sagt Cognetti über die Gipfel rund um den Monte Rosa, die im Zentrum seines Films stehen. Angesichts der erhabenen Bilder von Ruben Impens, der schon bei "Acht Berge" die Kamera führte, fühlt sich auch das Kinopublikum revitalisiert, ja verjüngt. Und wenn sich Cognetti auf 2625 Metern Höhe in der "Orestes-Hütte" mit dem Bergsteiger Arturo unterhält, der die Hütte gemeinsam mit seiner Tochter Marta in Gedenken an seinen Bruder errichtet hat, dann scheint etwas dran zu sein an der These, dass einen die Berge jung halten. Denn Arturo ist über 80 Jahre alt, wirkt am Berg, wenn er voll und ganz in seinem Element ist, aber wie ein euphorischer Schulbub.

Cognetti kommt auf zwei weiteren Hütten mit deren Betreiberinnen und Betreibern ins Gespräch und fördert dabei viel über unsere im rasanten Wandel befindliche Welt zutage. Konkret geht es um Entschleunigung, Rückzug, Ausstieg und Kontemplation, zwischen den Zeilen auch um Kapitalismus und Klimawandel und auf einer übergeordneten Ebene um die Suche nach dem Sinn angesichts all der Hektik. Das Schöne an "Fiore Mio" ist, dass Cognetti nichts erklärt. Einen ursprünglich angedachten Voiceover-Kommentar hat er zum Glück verworfen. Die Bilder, die den Menschen zunächst auffällig nah kommen, sich im Verlauf des Films aber immer weiter von ihnen entfernen, sprechen für sich. Ganz so, wie sich der poetische Titel des Films am Ende selbsterklärt.

Fazit: Der Schriftsteller Paolo Cognetti hat einen Dokumentarfilm über sich selbst, die Berge seiner Jugend und die Menschen, die dort leben, gedreht. Herausgekommen ist eine stille Kontemplation über die Suche nach dem Sinn, die durch ihre erhabenen Bilder auch den Geist des Kinopublikums erhebt.




TrailerAlle "Fiore Mio"-Trailer anzeigen

Zum Video: Fiore Mio

Besetzung & Crew von "Fiore Mio"

Land: Italien, Belgien
Jahr: 2024
Genre: Dokumentation
Länge: 78 Minuten
FSK: 0
Kinostart: 18.09.2025
Regie: Paolo Cognetti
Darsteller: Paolo Cognetti
Kamera: Ruben Impens, Pieter Van Campe
Verleih: Luftkind Filmverleih

Verknüpfungen zu "Fiore Mio"Alle anzeigen





Spielfilm.de-Mitglied werden oder einloggen.