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Memory Wars - Elizabeth Loftus und die Macht der Erinnerung
Memory Wars - Elizabeth Loftus und die Macht der Erinnerung
© mindjazz pictures

Memory Wars - Elizabeth Loftus und die Macht der Erinnerung (2025)

Memory Wars

Doku über die US-Psychologin Elizabeth Loftus, die seit den 1970er-Jahren die Fragilität und Komplexität menschlicher Erinnerung erforscht.Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 4 / 5
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"Memory Wars“ beleuchtet das Leben und Werk der US-amerikanischen Psychologin Elizabeth F. Loftus, einer der führenden Expertinnen für die menschliche Erinnerung – und ihre "Fehleranfälligkeit“. Seit den 1970er-Jahren erforscht sie, wie Erinnerungen, z.B. im Rahmen von Traumatherapien, entstehen, verblassen oder manipuliert werden können. Der Film zeigt, wie Loftus in Aufsehen erregenden Gerichtsverfahren bekannter Persönlichkeiten (Michael Jackson, Bill Cosby, Harvey Weinstein u.a.) als Sachverständige auftritt und kritisch hinterfragt, wie aussagekräftig Zeugenaussagen wirklich sind. So nähert sich "Memory Wars“ über diese Archivaufnahmen und Gespräche mit Loftus dem Zusammenspiel zwischen Erinnerung und der sogenannten "Wahrheit“. Wie sehr können wir unserem Gedächtnis trauen?

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Filmkritikunterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse4 / 5

Die Macht der Erinnerung

Elizabeth F. Loftus ist eine vielschichtige, äußerst interessante Person, die sich seit über 50 Jahren in ihren wissenschaftlichen Arbeiten mit dem menschlichen Gedächtnis und der Wahrhaftigkeit von Erinnerungen befasst. Im Film zeigt sich schnell, nicht zuletzt durch die Szenen aus den Gerichtsverhandlungen (ältere und kürzer zurückliegende Fälle), wie lücken- und bruchstückhaft Erinnerungen sein und folglich Gerichtsurteile entscheidend beeinflussen können. Wie sehr lassen sich die Aussagen von Zeugen vor Gericht manipulieren? Wie verlässlich sind überhaupt Berichte von Augenzeugen? Gerade vor dem Hintergrund des "fehlerhaften“ Erinnerungsvermögens aufgrund von Panik und Angst etwa während eines beobachteten Verbrechens.

Diese und ähnliche Fragestellungen beantwortet der Film mittels Interviews und ausführlicher Gerichtsprotokolle. Denn die genannten Umstände und emotionalen Auswirkungen während der Beobachtung (Panik, Todesangst u.a.), darauf verweist Loftus mehrfach, verzerren die Erinnerung an die für die Gerichtsverhandlung und letztlich das Urteil der Geschworenen so essenziellen Details.

Gerüchte und Morddrohungen

Daneben behandelt der unaufgeregt umgesetzte und dramaturgisch schlüssig erzählte Film die Rolle (und Macht) der Medien. In Zeiten von reizüberflutender medialer Dauerbeschallung, Fake News und eines Überangebots an Informationsquellen ein ganz zentraler Punkt, der in dieser Doku Berücksichtigung erfährt. Ganz zu schweigen von den vielen manipulierenden, reißerisch auftretenden Medien, die schon in den 90er und 00er-Jahren Promis wie Michael Jackson das Leben zur Hölle machten.

Die Porträtierte spricht aber ebenso offen über die Schattenseiten ihrer Arbeit und ihrer Bekanntheit als Gutachterin und Wissenschaftlerin. Denn unverhältnismäßigen Anfeindungen, heftigsten Anschuldigungen und sogar Morddrohungen sah sich die Expertin auf den Gebieten der Psychologie, Kriminologie und des Sozialverhaltens immer wieder ausgesetzt. Einziger kleiner Kritikpunkt: Auf manche Betrachter könnte der Film etwas trocken wirken. Zwar verzichtet Regisseur Hendrik Löbbert auf Belehrung und den gefürchteten moralischen Zeigefinger. Doch die Fülle an Fakten, Infos und teils komplexen Zusammenhängen zwischen Gehirn, Gedächtnis, Emotionen, Erinnerung sowie Recht und Gerechtigkeit ist durchaus herausfordernd.

Fazit: Mit Archivaufnahmen, inhaltsreichen Gesprächen und kniffligen Rechtsfällen wirft "Memory Wars“ einen Blick auf das Spannungsfeld zwischen persönlicher, individueller Erinnerung, Wahrheit und Gerechtigkeit. Die Frage aller Fragen lautet: Wie sehr können wir unseren Erinnerungen vertrauen? Der Film porträtiert eine interessante, respektvolle Person mit großem Rechtsempfinden, deren Ziel es ist, dass gerichtliche Entscheidungen auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und nicht auf Fehlannahmen beruhen. Die mit klarem Blick umgesetzte Doku entführt in ein Labyrinth aus widerstreitenden Wahrnehmungen und bruchstückhaften Erinnerungen.




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Besetzung & Crew von "Memory Wars - Elizabeth Loftus und die Macht der Erinnerung"

Land: Deutschland
Jahr: 2025
Genre: Dokumentation
Originaltitel: Memory Wars
Länge: 92 Minuten
Kinostart: 11.09.2025
Regie: Hendrik Löbbert
Kamera: Hajo Schomerus
Verleih: mindjazz pictures

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