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Kingdom - Die Zeit, die zählt (2025)
Le Royaume
Blutiges ErbeKritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung:
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Auf der Mittelmeerinsel Korsika verbringt Teenagerin Lesia (Ghjuvanna Benedetti) 1995 ihren Sommer. Sie hebt sich von anderen ab, da ihr Vater Pierre-Paul (Saveriu Santucci) ein berüchtigter, untergetauchter Mafiaboss ist. Nach einem Anschlag mit einer Autobombe reagiert der Clan alarmiert. Lesias Vater, die Konsequenzen seiner Racheaktionen fürchtend, will seine Tochter beschützen und holt sie zu sich. Im Versteck entwickelt sich eine tiefere Bindung zwischen Vater und Tochter, die ihnen ermöglicht, sich besser kennenzulernen, Verständnis füreinander zu entwickeln und ihre Beziehung zu festigen. Doch die Welle der Gewalt macht nicht vor ihnen halt.
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Filmkritik
Mit seinem Debüt "Kingdom – Die Zeit, die zählt“ absolvierte Julien Colonna eine eindrucksvolle Anzahl an Festivaleinsätze, darunter als Abschlussfilm des diesjährigen Frankfurter Lichter-Filmfests. In Interviews betont der korsische Regisseur, dass sein Familienkrimidrama keineswegs einem autobiografischen Plot folgt. Doch zahlreiche Details seiner Vita als Sohn eines 2006 ermordeten, mutmaßlichen Mafiabosses dürften sicherlich in die Vater-Tochter-Geschichte eingeflossen sein.
Die Coming-of-Age-Story eines 15-jährigen Mädchens, das aus ihrem behüteten Leben bei der Tante abrupt herausgerissen wird und sich im Unterschlupf ihres versteckt lebenden Vaters zurechtfinden muss, nimmt über weite Strecken die Sicht des Teenagers ein. Immer wieder heftet sich die Kamera auf ihre Fersen. Colonna setzt auf Unschärfen und verschwommene Geräusche. Mit ihr wird der Zuschauer in die luxuriöse Welt des Mafiaclans mit geräumiger Villa, ausladendem Garten und Swimmingpool hineingeworfen. Oft beobachtet Lesia versteckt die Männergruppe. Wasser spielt mehrfach eine wichtige Rolle als verbindendes Element zwischen Vater und Tochter, die sich beim Schwimmen oder gemeinsamen Kochen allmählich kennenlernen.
Vergangenheit, Motive und Pläne des Oberhaupts bleiben im Dunkeln. Von der Gewalt lässt sich Lesia zunächst noch nicht anstecken, obwohl sie anfangs beim Jagen von Wildschweinen präsentiert wird. Als ihr Gesicht beim Ausbluten eines Tieres beschmutzt wird, nimmt diese Szene spätere Ereignisse vorweg. Eine Parallelmontage zeigt das Mädchen mit Zielfernrohr bei der Jagd mit dem Vater, wo sie absichtlich daneben schießt, während gerade ein Freund des Clanführers zu einer Vergeltungsaktion schreitet. Allmählich wird Lesia aber von der Welle der Gewalt ebenso erfasst.
Laiendarstellerin Ghjuvanna Benedetti, deren Stimme im Original teils noch kindlich wirkt, überzeugt durch ihre nachdrückliche Entschlossenheit ebenso wie Saveriu Santucci zwischen freundlichen Familienoberhaupt und kaltblütigen Killer. Manchmal wirken die Alltagsszenen zu stark ausgereizt. Dies ist beabsichtigt, denn dadurch wirkt der plötzliche Ausbruch der Gewalt umso stärker nach. Schönheit und Schrecken liegen in Korsikas Idylle eng beieinander.
Fazit: Überzeugend gespielte Vater-Tochter-Familiengeschichte in gewalttätigen Milieu. Trotz poetischer Bilder und Stimmung erscheint Gewalt als Erbe in dem eindringlichen Debüt unausweichlich.
Die Coming-of-Age-Story eines 15-jährigen Mädchens, das aus ihrem behüteten Leben bei der Tante abrupt herausgerissen wird und sich im Unterschlupf ihres versteckt lebenden Vaters zurechtfinden muss, nimmt über weite Strecken die Sicht des Teenagers ein. Immer wieder heftet sich die Kamera auf ihre Fersen. Colonna setzt auf Unschärfen und verschwommene Geräusche. Mit ihr wird der Zuschauer in die luxuriöse Welt des Mafiaclans mit geräumiger Villa, ausladendem Garten und Swimmingpool hineingeworfen. Oft beobachtet Lesia versteckt die Männergruppe. Wasser spielt mehrfach eine wichtige Rolle als verbindendes Element zwischen Vater und Tochter, die sich beim Schwimmen oder gemeinsamen Kochen allmählich kennenlernen.
Vergangenheit, Motive und Pläne des Oberhaupts bleiben im Dunkeln. Von der Gewalt lässt sich Lesia zunächst noch nicht anstecken, obwohl sie anfangs beim Jagen von Wildschweinen präsentiert wird. Als ihr Gesicht beim Ausbluten eines Tieres beschmutzt wird, nimmt diese Szene spätere Ereignisse vorweg. Eine Parallelmontage zeigt das Mädchen mit Zielfernrohr bei der Jagd mit dem Vater, wo sie absichtlich daneben schießt, während gerade ein Freund des Clanführers zu einer Vergeltungsaktion schreitet. Allmählich wird Lesia aber von der Welle der Gewalt ebenso erfasst.
Laiendarstellerin Ghjuvanna Benedetti, deren Stimme im Original teils noch kindlich wirkt, überzeugt durch ihre nachdrückliche Entschlossenheit ebenso wie Saveriu Santucci zwischen freundlichen Familienoberhaupt und kaltblütigen Killer. Manchmal wirken die Alltagsszenen zu stark ausgereizt. Dies ist beabsichtigt, denn dadurch wirkt der plötzliche Ausbruch der Gewalt umso stärker nach. Schönheit und Schrecken liegen in Korsikas Idylle eng beieinander.
Fazit: Überzeugend gespielte Vater-Tochter-Familiengeschichte in gewalttätigen Milieu. Trotz poetischer Bilder und Stimmung erscheint Gewalt als Erbe in dem eindringlichen Debüt unausweichlich.
Gregor Ries
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Besetzung & Crew von "Kingdom - Die Zeit, die zählt"
Land: FrankreichWeitere Titel: The Kingdom
Jahr: 2025
Genre: Thriller, Drama, Krimi
Originaltitel: Le Royaume
Länge: 112 Minuten
Kinostart: 23.10.2025
Regie: Julien Colonna
Darsteller: Ghjuvanna Benedetti, Saveriu Santucci, Anthony Morganti, Andrea Cossu, Frederic Poggi
Verleih: Progress Film





