Good Boy -Trust His Instincts (2025)

Ungewöhnlich erscheint die Wahl des Fantasy Filmfests, eine kleine Independent-Produktion zur Eröffnung des 2025er Programms zu erwählen. Bei "Good Boy – Trust His Instincts“ scheint es sich zunächst um einen typischen Geisterhaus-Thriller zu handeln, zumal als Schauplatz eine abgelegene, wenig idyllische Waldhütte gewählt wurde. Für sein Langfilmdebüt rückte Regisseur Ben Leonberg seinen eigenen Hund Indy in den Mittelpunkt. Drei Jahre lang drehte er an 400 Tagen mit dem untrainierten Tier. Um dessen Interesse aufrecht zu erhalten, lockt man ihn oft schlicht mit Leckerli in die entsprechende Richtung.

Während zuvor beim Fantasy Filmfest in Stephen Soderberghs Paranormal-Thriller "Presence“ ein Spukhaus aus der Perspektive des Geistes betreten wurde, werden hier übersinnliche Mächte aus der Sicht eines Nova Scotia Duck Tolling Retrievers bekämpft. Dabei nimmt die Kamera zwar nicht dessen Point-of-View ein, bewegt sich aber stets auf dessen Augenhöhe. So bemerkt allein der tierische Protagonist die verdächtigen Bewegungen in den Ecken der Räume und vorbeihuschende Gestalten im Hintergrund. Selbst Menschen tauchen stets nur schemen- und ausschnitthaft auf.

Es existiert nicht nur ein schauriger Platz im Wald als Anziehungspunkt des Verderbens, sondern ebenso dient der Keller als Magnet allen Übels. Indie-Urgestein Larry Fessenden ("You’re Next“) als horrorerfahrener Akteur taucht nur in Videoaufzeichnungen als Großvater und früherer Hausbesitzer auf, der das Unheil beschwört. Auch Indy kann mit ungläubigen Blicken den lauernden Schrecken erkennen. Somit entwickelt sich "Good Boy“ zu einet ergreifende Studie um Freundschaft und Verderben.

Selbst bei einer Länge von rund 70 Minuten kommt die Schauerstory auf Dauer aber nicht ohne Redundanzen aus. Überraschende Wendungen sollte man im Gegensatz zu Sonderberghs Arbeit hier jedenfalls nicht erwarten. Eine eindrucksvolle Gestaltung kann man Leonbergs Debüt jedoch nicht absprechen.

Fazit: Der Kampf gegen dunkle Mächte aus der Sicht eines Hundes als originelle Prämisse eines Indenpendent-Thrillers, der sich mitunter sehr wiederholt.