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Bone Lake (2025)
US-Horrorthriller über zwei Paare, die einander zum Verhängnis werden.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung:
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben bislang 0 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Es hätte so schön werden können, aber dann kommt alles anders. Diego (Marco Pigossi), der den Lehrerberuf an den Nagel gehängt hat, um sich als Schriftsteller zu versuchen, plant ein ebenso romantisches wie textilfreies Wochenende mit seiner Freundin Sage (Maddie Hasson). Dafür hat er mitten im Nirgendwo ein Haus am See gemietet, in dem er erst jede Menge Sex mit Sage haben und ihr anschließend einen Heiratsantrag machen möchte. Doch urplötzlich steht ein weiteres Paar vor der Tür – und Diego muss seine Hose anbehalten.
Das weitläufige Anwesen wurde versehentlich doppelt gebucht. Auch die ausgesprochen attraktiven Cin (Andra Nechita) und Will (Alex Roe) haben es gemietet und schlagen Sage und Diego den Deal vor, die imposante Immobilie übers Wochenende miteinander zu teilen. Zunächst verstehen sich die vier prächtig; Cin bietet Diego sogar an, ihn mit einem seiner literarischen Vorbilder, einem Schriftsteller, den sie beruflich kennt, in Kontakt zu bringen. Doch dann schlagen die Nettigkeiten in Lügen und Manipulation um. Was führen Will und Cin wirklich im Schilde?
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Filmkritik
"Bone Lake": Bluttriefendes Wochenende
Horrorfilme, die an idyllischen Orten angesiedelt sind, haben eine lange Tradition. Man denke nur an den Crystal Lake aus "Freitag, der 13." (1980). Es ist schlicht und ergreifend zu naheliegend, einen locus amoenus in einen locus terribilis zu verwandeln. Auch der neue Film von Mercedes Bryce Morgan ("Fixation", "Spoonful of Sugar") spielt an einem See, der ihrem Film zudem seinen Namen gibt. Und schon dieser klingt ausgesprochen unheilschwanger.
Noch recht früh in der Handlung scherzt eine der vier Hauptfiguren über die Herkunft des Namens. Ein einsames Haus an einem menschenleeren See, da könnte man durchaus auf den Gedanken kommen, dass das Gewässer deshalb "Bone Lake" heiße, weil dort so viele Liebespaare vögeln würden, meint der von Alex Roe verkörperte Will. (Denn "to bone" kann im Englischen auch bedeuten, miteinander zu schlafen.) In Wahrheit heiße der See jedoch "Bone Lake", weil darin so viele Knochen (englisch: "bone") gefunden wurden. Woher diese stammen, wisse niemand. Die Szene selbst enthält diesen Film aber in nuce.
Die Doppeldeutigkeit des Titels ist Programm. Nichts ist in diesem Film so, wie es auf den ersten Blick scheint, letzten Endes aber exakt so, wie man es sehr früh vermutet. Und es geht um eben jenes Gegensatzpaar: um Eros und Thanatos oder – ums platt zu formulieren – um Sex und Gewalt, wie ein Song namens "Sex & Violence" (!) denn auch auf der Tonspur des Films verkündet, damit es auch der letzte im Publikum verstanden hat.
Wenig subtil, aber lustig
Dass Subtilität nicht gerade die Stärke von Drehbuchautor Joshua Friedlander ("Holly Slept Over") ist, lässt sich an den übrigen Namen ablesen. Das vermeintlich nette Pärchen, das sich als sinistre Mörderbande entpuppt, heißt ausgerechnet Will und Cin (gesprochen "sin", also Sünde). Denn der eine ist fürs Wünschen und Wollen und die andere fürs Verführen zuständig. Auch was die Handlung anbelangt, beschreitet Friedlander längst ausgetretene Pfade. Immer wieder beschleicht einen das ungute Gefühl, dass der Autor sich bei Filmen wie "Barbarian" (2022) und "Speak No Evil" (2022; bzw. bei dessen gleichnamigem Remake aus dem Jahr 2024) etwas zu ausgiebig bedient hat. Der Eindruck, dass hier etwas abgekupfert wurde, verstärkt sich durch das äußere Erscheinungsbild von Hauptdarstellerin Maddie Hasson, die in "Bone Lake" starke Florence-Pugh-Vibes verströmt.
Das Erstaunliche ist nun aber, dass der Film, obwohl er nicht funktioniert, trotzdem großen Spaß macht. Mercedes Bryce Morgan weiß nicht recht, welchen Ton sie anschlagen soll und wechselt im Verlauf der Handlung gleich mehrfach abrupt das Register. Anfangs möchte der Film sexy sein, gerät dabei aber unfreiwillig komisch. Und als es endlich nervenaufreibend werden könnte, verpufft die Spannung in Vorhersehbarkeit. Was die Regisseurin dann jedoch im Finale auffährt, kann sich sehen lassen – und ist ein so abgedreht blutiger Spaß, dass einem das Lachen im Halse steckenbleibt.
Fazit: Der neue Film von Mercedes Bryce Morgan ist ein wilder Ritt – und ein Paradoxon. Inhaltlich abgekupfert, tonal unentschlossen und mitunter unfreiwillig komisch macht "Bone Lake" trotzdem großen Spaß. Das bluttriefend absurde Finale kann die schwachen ersten zwei Akte dieses Horrorthrillers aber nicht wettmachen.
Horrorfilme, die an idyllischen Orten angesiedelt sind, haben eine lange Tradition. Man denke nur an den Crystal Lake aus "Freitag, der 13." (1980). Es ist schlicht und ergreifend zu naheliegend, einen locus amoenus in einen locus terribilis zu verwandeln. Auch der neue Film von Mercedes Bryce Morgan ("Fixation", "Spoonful of Sugar") spielt an einem See, der ihrem Film zudem seinen Namen gibt. Und schon dieser klingt ausgesprochen unheilschwanger.
Noch recht früh in der Handlung scherzt eine der vier Hauptfiguren über die Herkunft des Namens. Ein einsames Haus an einem menschenleeren See, da könnte man durchaus auf den Gedanken kommen, dass das Gewässer deshalb "Bone Lake" heiße, weil dort so viele Liebespaare vögeln würden, meint der von Alex Roe verkörperte Will. (Denn "to bone" kann im Englischen auch bedeuten, miteinander zu schlafen.) In Wahrheit heiße der See jedoch "Bone Lake", weil darin so viele Knochen (englisch: "bone") gefunden wurden. Woher diese stammen, wisse niemand. Die Szene selbst enthält diesen Film aber in nuce.
Die Doppeldeutigkeit des Titels ist Programm. Nichts ist in diesem Film so, wie es auf den ersten Blick scheint, letzten Endes aber exakt so, wie man es sehr früh vermutet. Und es geht um eben jenes Gegensatzpaar: um Eros und Thanatos oder – ums platt zu formulieren – um Sex und Gewalt, wie ein Song namens "Sex & Violence" (!) denn auch auf der Tonspur des Films verkündet, damit es auch der letzte im Publikum verstanden hat.
Wenig subtil, aber lustig
Dass Subtilität nicht gerade die Stärke von Drehbuchautor Joshua Friedlander ("Holly Slept Over") ist, lässt sich an den übrigen Namen ablesen. Das vermeintlich nette Pärchen, das sich als sinistre Mörderbande entpuppt, heißt ausgerechnet Will und Cin (gesprochen "sin", also Sünde). Denn der eine ist fürs Wünschen und Wollen und die andere fürs Verführen zuständig. Auch was die Handlung anbelangt, beschreitet Friedlander längst ausgetretene Pfade. Immer wieder beschleicht einen das ungute Gefühl, dass der Autor sich bei Filmen wie "Barbarian" (2022) und "Speak No Evil" (2022; bzw. bei dessen gleichnamigem Remake aus dem Jahr 2024) etwas zu ausgiebig bedient hat. Der Eindruck, dass hier etwas abgekupfert wurde, verstärkt sich durch das äußere Erscheinungsbild von Hauptdarstellerin Maddie Hasson, die in "Bone Lake" starke Florence-Pugh-Vibes verströmt.
Das Erstaunliche ist nun aber, dass der Film, obwohl er nicht funktioniert, trotzdem großen Spaß macht. Mercedes Bryce Morgan weiß nicht recht, welchen Ton sie anschlagen soll und wechselt im Verlauf der Handlung gleich mehrfach abrupt das Register. Anfangs möchte der Film sexy sein, gerät dabei aber unfreiwillig komisch. Und als es endlich nervenaufreibend werden könnte, verpufft die Spannung in Vorhersehbarkeit. Was die Regisseurin dann jedoch im Finale auffährt, kann sich sehen lassen – und ist ein so abgedreht blutiger Spaß, dass einem das Lachen im Halse steckenbleibt.
Fazit: Der neue Film von Mercedes Bryce Morgan ist ein wilder Ritt – und ein Paradoxon. Inhaltlich abgekupfert, tonal unentschlossen und mitunter unfreiwillig komisch macht "Bone Lake" trotzdem großen Spaß. Das bluttriefend absurde Finale kann die schwachen ersten zwei Akte dieses Horrorthrillers aber nicht wettmachen.
Falk Straub
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Besetzung & Crew von "Bone Lake"
Land: USAJahr: 2025
Genre: Thriller, Horror
Länge: 94 Minuten
Kinostart: 06.11.2025
Regie: Mercedes Bryce Morgan
Darsteller: Alex Roe, Maddie Hasson, Marco Pigossi, Andra Nechita, Eliane Reis
Verleih: Busch Media Group GmbH & Co KG
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