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Make Me Feel (2025)

Deutscher Genremix, in der eine Frau ihren Mann auf unkonventionelle Art retten will.Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 3 / 5
User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 4.3 / 5

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Nach einem schweren Autounfall liegt der erfolglose Drehbuchautor Tito (Erkan Acar) im Koma. Kurz bevor die Ärzte alle lebenserhaltenden Maßnahmen abschalten, tut sich für Titos Frau Ella (Charleen Weiss) eine allerletzte Chance auf, ihren Mann doch noch gesund in die Arme schließen zu können. Die experimentelle Methode, die die Medizinerin Dr. Buchenwald (Franziska Machens) vorschlägt, ist jedoch höchst riskant.

Ella dringt in Titos Unterbewusstsein vor, wo sie so starke Emotionen auslösen soll, dass Tito wieder aufwacht. Als Drehbuchautor träumt Tito von seinen eigenen, nie realisierten Filmen. Und so findet sich Ella zunächst in einem Mafiaepos, dann in einem Western und schließlich in einem Kriegs- und einem Piratenfilm wieder. Ellas Vater (Ronald Nitschke) ist ihr zunächst keine große Hilfe und kommt ihr auch in Titos Träumen wiederholt in die Quere. Denn dort tritt er als Bösewicht auf.

Bildergalerie zum Film "Make Me Feel"

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"Make Me Feel": Kleine Feuerwerke überall

Fans gut gemachter Genrefilme schauten in Deutschland lange Zeit in die Röhre. Und so richtig traut sich der vom Deutschen Filmförderfonds (DFFF) unterstützte Mainstream immer noch nicht ans Genrekino heran. Doch zum Glück gibt es eine quicklebendige Independent-Szene! Gemessen an den vergleichsweise geringen Budgets, gebiert diese inzwischen erstaunlich sehenswerte Werke.

Eins ihrer prominentesten Gesichter ist Erkan Acar, der als Schauspieler, Drehbuchautor, Regisseur und Produzent an kleinen Perlen wie "Schneeflöckchen" (2017), "Ronny & Klaid" (2018) und "Faking Bullshit" (2020) beteiligt war. In "Make Me Feel", den er coproduziert und an dessen Drehbuch er mitgeschrieben hat, spielt er die Hauptrolle. Auf dem Regiestuhl haben Timur Örge und Michael David Pate ("Kartoffelsalat", "Heilstätten") Platz genommen – und fackeln gleich in mehreren Genres ein wahres Feuerwerk ab.

Mindestens vier Filme in einem

Der Entstehungsprozess von "Make Me Feel" ist dem Verfasser dieser Zeilen nicht bekannt, an dessen Anfang könnte aber eine Frage wie die folgende gestanden haben: Was soll ich bloß tun, wenn ich Ideen für gleich mehrere Genrefilme habe, das Budget aber gerade einmal für einen Film reicht? Die simple Antwort: Pack' die gewünschten Genres einfach in einen einzigen Film! Die Rahmenhandlung macht es möglich. Darin lässt sich eine verzweifelte Ehefrau von einer Medizinerin in die Träume ihres komatösen Manns versetzen, um diesen aufzuwecken. Da der Göttergatte Drehbuchautor ist, träumt er die Szenarios der von ihm geschriebenen Filme. Und siehe da: "Make Me Feel", der in seiner Rahmenhandlung bereits eine Mischung aus Familiendrama und Romanze mit Science-Fiction-Elementen ist, wird im Kopf des Ehemanns nacheinander zum Gangsterfilm, zum Western, zur Nazi-Exploitation und zum Piraten-Abenteuer.

Vergleiche mit "Inception" (2010) oder "The Cell" (2000) liegen auf der Hand, sind aber nicht nur wegen der gigantischen Budget-Unterschiede unangebracht. Auch der Ton ist ein völlig anderer. "Make Me Feel" mag in seiner Rahmenhandlung (zu) pathetisch, kitschig und dadurch unfreiwillig komisch geraten sein, der Humor in den kleinen Genrefilmen im Genrefilm ist aber beabsichtigt und damit Lichtjahre von der Gravitas eines Christopher Nolan entfernt. Viel eher drängt sich da schon ein Vergleich zu "Die Einsteiger" (1985) auf, jener deutschen "Supernasen"-Komödie, in der Thomas Gottschalk und Mike Krüger in diverse Videofilme gesogen werden und Klassiker von "Jäger des verlorenen Schatzes" (1981) bis "Tanz der Vampire" (1967) parodieren.

Ein Muss für Genrefans

Laut den Machern handelt es sich bei "Make Me Feel" um den "ambitionierteste[n] deutsche[n] Independent Film aller Zeiten", und die Ambitionen lassen sich nicht von der Hand weisen. Über einen Zeitraum von zwei Jahren in vier Ländern gedreht, beeindruckt der Film durch seine Kulissen, Setpieces und Bilder, die, wenn sie nicht gerade so aussehen, als seien sie durch den Instagram-Filter gejagt worden, förmlich auf die Kinoleinwand drängen.

Wie bei einer Indie-Produktion nicht anders zu erwarten, überzeugt längst nicht alles am Film. Die Schauspielleistungen variieren ebenso wie die erzählerische und inszenatorische Qualität der einzelnen Episoden. Alles in allem kann sich "Make Me Feel" aber nicht nur sehen und hören lassen (denn mit dem Schauspieler Ronald Nitschke in der Rolle des Bösewichts ist die deutsche Synchronstimme von Tommy Lee Jones mit von der Partie), der Film macht auch großen Spaß. Wer auf abgedrehte Genrefilme steht und nicht davor zurückschreckt, dass es zwischendurch auch mal trashig zugeht, sollte sich "Make Me Feel" nicht entgehen lassen – und unbedingt im Kino ansehen.

Fazit: "Make Me Feel" ist ein wahres Genrefeuerwerk – und das in gleich mehreren Filmgenres. Dem ambitionierten Independentfilm ist das Herzblut, das in jede Szene geflossen ist, anzusehen. Und auch wenn alle Beteiligten mitunter deutlich übers Ziel hinausschießen und ins Trashige abdriften, lohnt sich dieser Film. Wer auf schräges Genrekino steht, wird mit "Make Me Feel" großen Spaß haben.




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Zum Video: Make Me Feel

Besetzung & Crew von "Make Me Feel"

Land: Deutschland
Jahr: 2025
Genre: Abenteuer
Kinostart: 13.11.2025
Darsteller: Erkan Acar, Caroline Felber, Ömer Filikci, Stephen M. Gilbert, Ronald Nitschke
Kamera: Konstantin Freyer
Verleih: Alpha Medienkontor

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