oder

Girls and Gods (2025)

Österreichischer Dokumentarfilm über das Verhältnis von Feminismus und Religion.Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 4 / 5
User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse ??? / 5

Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben bislang 0 Besucher eine Bewertung abgegeben.


Inna Schewtschenko ist für ihre politischen Protestaktionen als Femen-Aktivistin bekannt. Für die 1990 geborene Ukrainerin, die seit 2012 im französischen Exil lebt, sind Religion und Feminismus nicht nur unvereinbar, mancherorts stelle die Religion auch eine Gefahr für die Demokratie dar. Etwa in Russland, wo die Russisch-Orthodoxe Kirche und deren Patriarch Kyrill I. ein wichtiger, vom Westen nach wie vor unterschätzter Verbündeter von Wladimir Putins autokratischem Machtapparat seien. Doch ließen sich Religion, Feminismus und Demokratie nicht auch miteinander vereinbaren? Dieser Frage spürt die Aktivistin in diesem Dokumentarfilm nach.

Dafür hat sich Schewtschenko auf ihre eigene Initiative hin unter der Regie von Arash T. Riahi und Verena Soltiz auf die Reise begeben. In Österreich, Deutschland, Frankreich, England, den Niederlanden, den USA und der Schweiz kommt sie mit Rabbinerinnen, Priesterinnen, Imaminnen, Theologinnen und Aktivistinnen, religiösen wie religionskritischen, ins Gespräch. Eingestreut werden Künstlerinnen und Kunstwerke, die sich mit dem Glauben auseinandersetzen.

Bildergalerie zum Film "Girls and Gods"

Girls and GodsGirls and GodsGirls and GodsGirls and GodsGirls and GodsGirls and Gods

Hier streamen


Filmkritikunterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse4 / 5

"Girls & Gods": Kritische Fragen, starke Bilder, differenzierte Meinungen

Gleich zu Beginn ein starkes Bild: Inmitten eines Altarraums ist eine von anderen Vulven umringte Vulva mit göttlichem Auge zu sehen. Sie ist Teil der Installation "MONSTRAMUS – wir zeigen" der Künstlerin Ina Loitzl und rief erwartungsgemäß Proteste hervor, obwohl es sich beim Veranstaltungsort um gar keinen aktiven Sakralraum mehr handelte. Gezeigt wurde die Installation in der Burgkapelle, die zum Museum Moderner Kunst Kärnten (MMKK) gehört. Das Kunstwerk und die Reaktionen darauf veranschaulichen das Spannungsfeld, in dem sich dieser Dokumentarfilm bewegt, perfekt: den Versuch, das Verhältnis zwischen Religion und Feminismus zu ergründen und die Vorherrschaft des Patriarchats in den monotheistischen Weltreligionen kritisch zu hinterfragen.

Nötige Reformationen

Die Initiatorin des Films ist ein bekanntes Gesicht: das Femen-Mitglied Inna Schewtschenko. Was sie von Religion hält, macht eine Archivaufnahme von einer ihrer Aktionen deutlich, in der sie ein großes Holzkreuz vor einer Kirche mit der Kettensäge fällt. Während ihrer Reise, die sie für den Film unternommen hat, ist die feministische Aktivistin aber keineswegs auf Krawall gebürstet, sondern um Dialog bemüht. Sie trifft Gleichgesinnte, die die drei großen monotheistischen Religionen mit ihren männlichen Göttern und patriarchalen Strukturen als misogyne Machtinstrumente betrachten, aber auch auf Menschen, die ihren Glauben vehement verteidigen sowie auf Frauen, die das Judentum, das Christentum und den Islam von innen heraus reformieren wollen.

Neue Perspektiven

Besonders die Begegnung mit letztgenannter Gruppe führt bei Schewtschenko zu einem Umdenken. Hatte sie Religion und Feminismus bislang für unvereinbar gehalten, scheint ihr am Ende ihrer Reise eine feministische Reform der Religionen zumindest nicht gänzlich unmöglich zu sein. Ob das Kinopublikum diesen Schritt mit der Protagonistin mitgeht, bleibt ihm selbst überlassen. Denn das Regieduo Arash T. Riahi und Verena Soltiz urteilt nicht, sondern blickt unvoreingenommen auf all die im Film, mitunter durchaus hitzig geführten Gespräche. Viele der darin vorgetragenen Argumente – für und wider die Religion, Abtreibung, Verschleierung etc. – sind bekannt und mal mehr, mal weniger überzeugend. Trotzdem gelingt es "Girls & Gods" in diesem seit Jahrhunderten heiß diskutierten Themenfeld, noch neue Perspektiven aufzuzeigen. Allein das ist einen Kinobesuch wert.

Fazit: Im Dokumentarfilm "Girls & Gods" des Regieduos Arash T. Riahi und Verena Soltiz begibt sich die bekannte Femen-Aktivistin Inna Schewtschenko auf die Suche nach einer Antwort auf die Frage, ob sich Religion und Feminismus miteinander vereinbaren lassen. Herausgekommen ist ein meinungsstarker wie differenzierter Film, der manche neue Perspektive eröffnet.




TrailerAlle "Girls and Gods"-Trailer anzeigen

Zum Video: Girls and Gods

Besetzung & Crew von "Girls and Gods"

Land: Österreich
Weitere Titel: Girls & Gods
Jahr: 2025
Genre: Dokumentation
Länge: 104 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 23.10.2025
Regie: Arash T. Riahi
Darsteller: Inna Shevchenko, Nadezhda Tolokonnikova
Kamera: Simone Hart
Verleih: mindjazz pictures

Verknüpfungen zu "Girls and Gods"Alle anzeigen





Spielfilm.de-Mitglied werden oder einloggen.