Paternal Leave - Drei Tage Meer (2025)

"Paternal Leave": Daughter meets Dad

Alissa Jung wurde 1981 im westfälischen Münster geboren. In jungen Jahren spielte sie (zwischen 1998 und 2005) in der Krankenhausserie "In aller Freundschaft" mit; später war sie als Hauptdarstellerin in der Telenovela "Schmetterlinge im Bauch" (2006-2007) sowie in diversen TV- und Kinoproduktionen zu sehen. Ab 2015 studierte sie Medizin und war als Kinderärztin tätig. Mit "Paternal Leave" liefert Jung nun ihr Langfilmdebüt als Drehbuchautorin und Regisseurin. Das Werk feierte auf der Berlinale 2025 in der Sektion Generation 14plus seine Premiere.

Eine stimmige Mischung aus Humor und Drama

Es gelingt der Filmemacherin, uns eine glaubhaft gezeichnete adoleszente Protagonistin zu präsentieren: Leo ist eine Heranwachsende, die oft impulsiv handelt und dadurch zuweilen auch Fehler begeht. Häufig reagiert sie aus Trotz und Zorn. Auf der Gefühlsebene lässt sich ihr Verhalten jedoch durchweg nachvollziehen.

Jung beweist in ihrer Inszenierung ein gutes Gespür für Situationskomik und macht zugleich deutlich, dass sie das Thema ernst nimmt. Leo möchte ihren leiblichen Vater Paolo kennenlernen; sie ist auf der Suche nach Antworten. Das Skript legt Paolo dabei nicht als stereotype Figur an, sondern gibt ihm ebenso Raum zur Entfaltung. Die Vater-Tochter-Momente sind mal witzig, mal wuchtig – und geben uns eine gewisse Hoffnung, dass die beiden einander nach all der Zeit näherkommen könnten.

Einfühlsam verkörpert

Die Newcomerin Juli Grabenhenrich spielt Leo mit viel Energie und Verve. Und auch Luca Marinelli ("Die Einsamkeit der Primzahlen", "Martin Eden"), der Jungs realer Lebenspartner ist, interpretiert den Part des spürbar überforderten Paolo mit Hingabe. Die Chemie zwischen dem Duo ist wunderbar.

Fazit: Ein glaubwürdig und empathisch erzählter sowie überzeugend gespielter Film über den Versuch einer Annäherung.