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Die Stimme des Adlers (2008)

The Eagle Hunter's Son

Deutsch-Schwedisches Drama: Barzabai lebt mit seiner Familie in der mongolisch/kasachischen Steppe. Er träumt davon zur Schule zu gehen, doch statt dessen muss er die uralte Kunst der Jagd mit dem Adler lernenUser-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 3.0 / 5

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Bazarbai träumt von einem aufregenderen Leben in der Stadt Ulaan Bator und würde das Leben mit seiner traditionsverbundenen Familie im einsamen Grenzland zu Kasachstan lieber heute als morgen aufgeben. Sein Vater hat andere Pläne: Bazarbai soll in seine Fußstapfen treten und die uralte Kunst der Jagd mit dem Adler erlernen. Bazarbai ist tief enttäuscht, als sein älterer Bruder Khan in die Stadt ziehen darf, um Geld zu verdienen. Wütend auf seinen Vater, wagt er einen Tausch: Ein Journalist darf auf dem Adlerfestival Fotos von dem preisgekrönten Vogel seines Vaters machen, wenn er ihn dafür mit in die Stadt nimmt. Geblendet vom Blitzlicht fliegt der Adler davon und lässt Bazarbai mit einem schlechten Gewissen zurück.
Unmöglich kann er ohne den Adler nach Hause, also folgt er ihm. Er sucht den Adler in der
Steppe und hat sich schon bald hoffnungslos verirrt. Eine außergewöhnliche Reise durch ein wildes Land beginnt. Bazarbai und der Adler werden Freunde. Doch die größte Prüfung steht dem kleinen Jungen noch bevor: Sein Bruder schwebt in Lebensgefahr und nur der Adler kann ihn retten.

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Besetzung & Crew von "Die Stimme des Adlers"

Land: Schweden, Deutschland
Jahr: 2008
Genre: Drama
Originaltitel: The Eagle Hunter's Son
Länge: 87 Minuten
FSK: 0
Kinostart: 18.06.2009
Regie: René Bo Hansen
Darsteller: Mardan Matei, Serikbai Khulan, Bazarbai Matei, Asilbek Badelkhan
Kamera: Dixie Schmiedle
Verleih: Movienet

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Die Adlerjagd Die Beize mit dem Steinadler (russisch Berkut) ist eine Jagdart zentralasiatischer Völker. Bevorzugt werden die Adlerweibchen – weil größer, stärker und aggressiver. Bei den [...mehr] Kirgisen und Kasachen sind Berkuts aus dem Südural beliebt, da sie wegen ihrer Größe auch zur Wolfsjagd eingesetzt werden können. Der Steinadler packt dabei die Wirbelsäule des Wolfes mit einem Fuß; wenn dieser seinen Kopf zum Biss wendet, greift der Adler mit dem anderen Fuß die Schnauze und hält seine Beute so lange bewegungsunfähig, bis der Jäger kommt und sie tötet. Weitere Beutetiere sind Fuchs, Antilope, aber auch schlicht Hasen und Mäuse. Bei den kasachischen Adlermännern im westlichsten Teil der Mongolei ist diese Tradition rund 4.000 Jahre alt. Jagdsaison ist der laut Mondkalender neun mal neun Tage lange mongolische Winter – und das bei Temperaturen von oft 40 Grad unter Null. Ungeachtet dieser Bedingungen hat der Tourismus in diese Region Einzug gehalten. So gehen die Berkutschi auch mit westlichen Besuchern auf Adlerjagd. Die größte Attraktion ist indes das traditionelle Adlerfest, das in Orten wie Bayan Olgii, der Hauptstadt des westlichsten Teils der Mongolei, stattfindet. Die vielfach in Zelten in der Steppe lebenden Adlermänner nehmen dafür einige Tagesritte in Kauf. Der materielle Gewinn ist überschaubar – umgerechnet 100 Euro. Aber entscheidend ist die Ehre. Die Teilnehmer – rund 60 Berkutschi – werden zunächst nach dem Gesamteindruck von Reiter, Pferd und Adler bewertet. In weiteren Disziplinen setzen die Herrchen ihre Tiere an einer festgelegten Stelle ab und reiten dann weg. Auf Zuruf soll der Vogel dann zügig zu seinem Berkutschi fliegen. Danach folgen verschiedene Varianten einer Fuchsjagd. Aber nicht alle Steinadler spielen ohne weiteres mit. Einige genießen die Freiheit so sehr, dass sie lieber auf einen Ausflug gehen – und ihren Besitzer der Lächerlichkeit preisgeben.

Der Kult des Adlers Nur wenige Tiere spielen in Mythologie und Volksglauben eine so herausragende Rolle wie der Adler – und das auf der ganzen Welt. So ist er das Symboltier verschiedener Himmelsgottheiten, vom syrischen Azizos zum griechischen Zeus bzw. römischen Jupiter, vom akkadischen Bel über den germanischen Odin bis zum aztekischen Tonatiuh. Dem renommierten ukrainischen Völkerkundler Lev Sternberg zufolge lag das einerseits an den „ungewöhnlichen Kräften“ sowie an der Tatsache, dass der Adler in der Regel Menschen nicht angreift: „Infolge dessen gilt er (...) als eine wohltätige Gottheit, als Beschützer und Helfer.“ Einen besonderen Stellenwert genießt er im Schamanismus, der als Phänomen vor allem bei den Eingeborenenvölkern Sibieriens und Innerasiens beobachtet wurde. Ein Schamane ist ein mit übernatürlichen Gaben ausgestatteter Mensch, der mit Hilfe seelisch-geistiger Fähigkeiten in die jenseitige Welt eintreten und deren Wesenheiten um Hilfe bitten kann. Symbole des Schamanen sind Vögel wie der Adler sowie Donner, Blitz und Regen, die ihrerseits nach mythologischer Vorstellung vom Adler gebracht werden (im Fall des Donnervogels der nordamerikanischen Indianer verschmelzen sie sogar mit ihm). Beim mongolischen Volksstamm der Burjaten ist der Adler selbst der erste Schamane. Bei den Jakuten im fernöstlichen Sibirien verdankt dieser dem Adler sein Leben: Das Tier verschlingt die Seele des zum Schamanen bestimmten Kindes, das er in einem Ei ausbrütet. Nach dem Zerbrechen des Eis wird das Kind in eine Wiege am Fuß einer heiligen Birke gelegt, vom Muttervogel aufgezogen und zum Schamanen erhoben.
In der jakutischen Mythologie hat der Adler gleich mehrere Funktionen: Er ist Wirt und Gebieter der Sonne, die er mit seinem Ruf erscheinen lassen kann. Er ist Herr des Feuers und bewirkt die Wiedergeburt der Natur nach dem Winter – vergleichbar einer Fruchtbarkeitsgottheit. Eine ähnliche Rolle spielt er in der finnischen Mythenwelt, die mit der der Jakuten eng verwandt ist. Als Totemtier der Jakuten ist er unantastbar und wird mit Opfern geehrt. Lässt sich ein Adler an der Wohnstätte eines Jakuten nieder, schlachtet dieser, so arm er auch sein mag, sein letztes Stück Vieh, um ihn zu bewirten. Den Vogel zu töten, ist eine Todsünde. Wer ihn versehentlich umbringt, muss ihn bis auf den Kopf verspeisen.
Indo-iranische Mythen zeigen den Adler häufig auch in Verbindung mit der Sonnengottheit. Im Hinduismus wird der adlergestaltige Garuda zum Wagen des Sonnengottes Vishnu. Der älteste assyro-babylonische Sonnen- und Donnergott, Ningirsu, hatte die Form eines Adlers mit Löwenkopf. Angesichts dessen ist es nicht verwunderlich, wenn der Adler zu einem der beliebtesten Wappentiere avancierte. Seit dem römischen Kaiserreich ist er Symbol des imperialen Herrschaftsanspruchs. Kaiser Konrad II. (1024-1039) führte erstmals den Adler im Thronsiegel. Ab etwa 1200 ist der einköpfige schwarze Adler im goldenen Schild das Wappen der deutscher Herrscher. Verschiedenste Nationalwappen verwenden Adlermotive – ob Albanien oder Deutschland, Irak oder die USA.

Quellen: Manfred Lurker: Wörterbuch der Symbolik, 1979, Ders.: Lexikon der Götter und Dämonen, 1984,
Lev Sternberg: „Der Adlerkult bei den Völkern Sibiriens“, 1917

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