
Kritik: Hersey cok güzel olacak- Alles wird gut! (1999)
Gespielt wird Altan von Cem Yilmaz, einem der bekanntesten Komiker aus der Türkei. Mit sicherem Gespür für das Lächerliche seiner Figur legt er sie als überzeichnete Karikatur des machohaften, selbstsicheren Tunichtgut an. Aus dem Gegensatz zum ruhigen Nuri entwickelt "Alles wird gut" einen Großteil seiner Komik. Die Komödie bläst somit zu unserem Vergnügen ins klassische Horn des ungleichen Paares. Dabei vollführt sie auch einige groteske Wendungen und lässt seltsame Figuren wie einen Pensionsinhaber, der ständig seine Muskeln trainiert, auftauchen. Auch das türkische organisierte Verbrechen kommt so zu seinem wenig schmeichelhaften Auftritt.
"Alles wird gut" geizt nicht mit Seitenhieben auf die türkische Gesellschaft, wenn zum Beispiel der Vater der beiden Brüder ein trauriges Leben in einer ärmlichen Wohnung führen muss, und sogar stirbt während seine Söhne abwesend sind. Darüber hinaus persifliert der Film ganz nebenbei jedes Klischee vom Ferienortpanorama bis zum Gangstermilieu, das ihm während der Handlung vor die Flinte läuft. Für deutsche Zuschauer dürfte vor allem eine Szene der untertitelten Originalfassung von besonderen Vergnügen sein, in der Altan in dem Glauben seine Kontaktperson für einen Handel vor sich zu haben, einen deutschen Touristen anspricht, der sofort auf deutsch lospöbelt. In diesem Sinne ist "Alles wird gut" ein herrliches Vergnügen.
Stefan Dabrock