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Eyes Wide Shut - Nicole Kidman
Eyes Wide Shut - Nicole Kidman
© Warner Bros.

Amerikanische Kritiker wenig begeistert von US-Version von "Eyes Wide Shut"

"Ich selbst hatte das Gefühl, daß die veränderte Version eine Karikatur ist."

So einige amerikanische Kritiker, die inzwischen die Freude hatten, Stanley Kubricks "Eyes Wide Shut" zu sehen, zeigen sich ein wenig irritiert über die retouchierte Version. Diese wurde von Kubrick extra für den amerikanischen Markt hergestellt, um der höchst-möglichen Altersbeschränkung NC-17 zu entgehen.

Der Trick dabei: Sämtliche Körperteile, deren Anblick die Moral der ach so keuschen amerikanischen Jugendlichen möglicherweise ins Wanken gebracht hätte, wurden mit übergroßen Gegenständen bedeckt. Demnach sehen amerikanische Kinogänger eine Tasse und sonstigen Kram, wo der Rest der Welt Hintern oder Genitalien der Hauptdarsteller sieht. Und das insgesamt 65 Sekunden lang. Nicht wirklich gut fanden das die amerikanischen Kritiker, denen netterweise beide Versionen der entsprechend bearbeiteten Szene gezeigt wurden. So schrieb Star-Kritiker Roger Ebert in der Chicago Sun Times: "Ich selbst hatte das Gefühl, daß die veränderte Version eine Karikatur ist." Der New Yorker Kritiker Jack Mathews, ebenfalls wenig begeistert von der retouchierten Szene meinte, die Selbstzensur halte die amerikanischen Zuschauer davon ab, den Film so zu sehen, wie der Regisseur ihn gemacht hat. Ähnlich sah das wohl auch Kubrick selbst. Laut Produzent Jan Harlan hatte Kubrick zwar der digitalen Retouche zugestimmt, selbst jedoch die Originalversion vorgezogen. So können die deutschen Kinogänger sich freuen: Sie werden den Film zwar später, aber wohl in der besseren Fassung zu sehen bekommen.

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