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Benedict Cumberbatch
Benedict Cumberbatch
© BANG Showbiz

Assange wollte Cumberbatch von WikiLeaks-Rolle abhalten

Mit einer zehnseitigen Email

Benedict Cumberbatch verriet dem "Guardian", dass Julian Assange persönlich versucht hat, ihn zu überreden, nicht in "Inside WikiLeaks" mitzuspielen

Benedict Cumberbatch erhielt zu seiner großen Überraschung im Januar, einen Tag vor dem Drehstart von "Inside WikiLeaks", eine Email vom Gründer der Organisation: Julian Assange wollte verhindern, dass der "Sherlock"-Star ihn darstellt. Dies verriet der britische Schauspieler in einem Interview mit The Guardian: "Es war eine sehr durchdachte, ausführliche, charmante und intelligente Darstellung davon, warum er fand, es sei moralisch falsch von mir, ein Teil von dem zu sein, von dem er denkt, dass es wirklich schädigend sein könnte - nicht nur in der Wahrnehmung, sondern auch in der Realität, mit Folgen für ihn selbst. Er charakterisierte sich selbst als politischen Flüchtling. Und mit [Bradley] Mannings bevorstehendem Prozess und anderen Unterstützern von WikiLeaks, die verhaftet wurden oder ihre Festnahme erwarten und die Organsation selbst - all das sei in Gefahr, wenn ich in diesem Film mitspiele."
Auf die Frage, ob ihn das bei seiner Entscheidung ins Wanken brachte, lautete sein Antwort: "Natürlich. Die Tatsache, dass es von dem Mann selbst kam, einen Tag, bevor die Dreharbeiten starteten? Natürlich werde ich mir die Proteste des Mannes, den ich porträtiere, anhören und nachfühlen. Ich bin ein Mensch."
Für seine Antwort an Assange, der seit Juni 2012 in der Londoner Botschaft von Ecuador lebt, brauchte Cumberbatch vier Stunden: "Ich möchte nicht in die kleinsten Details gehen, aber der zentrale Tenor war: Dies ist kein Dokumentarfilm, dies ist kein legal vor Gericht verwendbares Beweisstück, es wird die öffentliche Wahrnehmung nicht in einer Weise verwenden, die dich tatsächlich in irgendeiner Form politisch schädigt. (...) Und um ehrlich zu sein denke ich, dass die generelle Wahrnehmung von dir immer noch von dem Rufmord widerhallt, der damals mit den ersten Leaks begann und nun von der Anklage wegen sexueller Vergehen in Schweden verstärkt wird. Und deshalb bist du als dieser weißhaarige australische Spinner bekannt, der in Schweden einen Haftbefehl wegen Vergewaltigung bekam und sich nun hinter Harrods in irgendeiner Botschaft verkriecht. Also gibt es die Fehlinformation über dich bereits."
"Inside WikiLeaks" kommt am 31. Oktober in die Kinos.

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