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Der Pirat und die Dame - Joan Fontaine
Der Pirat und die Dame - Joan Fontaine

Schauspielerin Joan Fontaine verstorben

Oscar-Preisträgerin wurde 96 Jahre alt

Alfred Hitchcock brachte ihr Glück: In dessen Thriller "Verdacht" spielte die Blondine eine Frau, die glaubt, ihr frischgebackener Ehemann plane ihren Tod. Für ihre Darstellung wurde Joan Fontaine - als einzige Hitchcock-Darstellerin überhaupt - 1941 mit einem Oscar belohnt. Schon ein Jahr zuvor hatte ihr Auftritt in Hitchcocks "Rebecca" ihr eine Nominierung für den prestigeträchtigen Filmpreis eingebracht und damit ihre bis dato vor sich hin plätschernde Karriere in die Gänge gebracht. Von da an drehte Fontaine mindestens einen Film pro Jahr. Daneben zog es sie auf die Bühne und ins Fernsehen, bis sie sich Ende der 60er Jahre weitgehend aus dem Schauspielgeschäft zurückzog.

1917 als Joan de Beauvoir de Havilland in Tokio geboren, war die Tochter eines britischen Patentanwalts Mitte der 30er Jahre auf Betreiben ihrer Mutter im Schauspielgeschäft gelandet. Ihre ältere Schwester Olivia de Havilland hatte da bereits in Hollywood Fuß gefasst und bot Joan in der Anfangszeit Unterschlupf. Doch deren Karriere kam nur langsam in die Gänge und die ständige Konkurrenz zu ihrer anfangs erfolgreicheren Schwester war Gift für die Beziehung der beiden. Spätestens ab der Oscar-Verleihung 1941, bei der auch de Havilland auf einen Oscar hoffte, war das Verhältnis der Schwestern so zerrüttet, dass sie bald nicht mehr miteinander sprachen - und das obwohl de Havilland später selbst zwei Mal mit einem Oscar geehrt wurde. In einem Interview 1978 wurde Fontaine mit dem Satz zitiert: "Ich habe als erstes geheiratet, ich habe als erstes den Oscar bekommen und wenn ich als erstes sterbe, wird sie ohne Frage stinkwütend sein, weil ich sie auch da geschlagen habe."

Auch in anderen Beziehungen war Fontaine nicht viel Glück beschert: 1939 heiratete sie den Schauspieler Brian Aherne, die Ehe sollte allerdings nur 6 Jahre halten und blieb kinderlos. 1946 heiratete Fontaine ein weiteres Mal, diesmal den Produzenten William Dozier, mit dem sie ihr einziges lebliches Kind, Tochter Debbie Dozier bekam. 1951 nahm Fontaine zusätzlich die damals vierjährige peruanische Martita bei sich auf, deren Eltern dem Mädchen mit der Freigabe zur Adoption bessere Lebenschancen bieten wollten. Auch die Beziehung zu Martita endete mit einem Streit, während die Ehe zu Dozier bereits 1951 geschieden wurde.
Doch auch nach dieser zweiten Scheidung hatte Fontaine noch nicht genug von der Ehe, zwei weitere Male trat sie vor den Traualtar: Zunächst mit Drehbuchautor und Produzent Colllier Young (die Ehe hielt von 1952 bis 1961) und zuletzt 1964 mit dem Sportjournalisten Alfred Wright, Jr. (die Scheidung folgte 3 Jahre später).

Am 15.12.2013 ist Fontaine im Alter von 96 Jahren im kalifornischen Carmel eines natürlichen Todes gestorben. Ihre Schwester Olivia, inzwischen 97, lebt zurückgezogen in ihrer Wahlheimat Paris.


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