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Drive - Driver (Ryan Gosling) arbeitet in der Autowerkstatt seines Freundes
© Universum Film © 24 Bilder

Vom Problemkind zum echten Allroundtalent - Der Aufstieg des Ryan Gosling

Ryan Gosling ist in den Medien momentan in aller Munde. Wegen seiner Fans, die protestieren, weil die "People"-Auszeichnung "Sexiest Man Alive" nicht an ihn gegangen ist. Wegen gleich drei Filmen, mit denen er dieses Jahr im Kino war. Und nicht zuletzt wegen seiner schauspielerischen Leistung im Film Drive (Kinostart 26.01.2012), der bei den Internationalen Filmfestspielen in Cannes eine Auszeichnung für die beste Regie abräumte.

Mancher mag das für einen typischen, oberflächlichen Hollywood-Hype halten. Denn obwohl sich der eine oder andere sein Gesicht aus Wie ein einziger Tag oder Lars und die Frauen gemerkt hat, ist der Kanadier hierzulande noch den wenigsten namentlich bekannt. Doch ist die breite Aufmerksamkeit für den talentierten 31-Jährigen durchaus begründet und mit dem deutschen Kinostart von DRIVE können sich die deutschen Kinozuschauer selbst von seinen unnachahmlichen, schauspielerischen Qualitäten überzeugen. Zur Überbrückung der Wartezeit seien im Folgenden einige spannende Fakten aus dem Leben eines der glänzendsten Sterne am Himmel Hollywoods genannt.


Schwierige Kindheit: Von Prügel und "geistiger Zurückgebliebenheit"


Seiner Mutter, die ihn und seine Schwester nach der Scheidung vom Vater allein großzog, bereitet der kleine Ryan einige Sorgen. Zu Beginn seiner Schulzeit wird er von Mitschülern gehänselt und verprügelt, verdient sich später allerdings selbst den Spitznamen "Trouble". Einmal, nachdem er den Film Rambo gesehen hat, bringt Ryan Steakmesser mit in die Schule und wirft sie nach Mitschülern. Er fühlt sich dumm und frustriert – unter anderem, weil er immer noch nicht richtig lesen kann. Man stellt ADHS (Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom) bei ihm fest und schickt ihn in eine Spezialklasse. Doch die Probleme bleiben, so dass seine Mutter ihn für ein Jahr von der Schule nimmt und zuhause unterrichtet.

Früher Karrierestart: Out of the dark into the light

Auf der Bühne hingegen kann Gosling schon früh glänzen. Er tanzt und singt mit seiner Schwester auf Familienfeiern. Mit Zwölf kann er sich einen Platz als Mousketeer im berühmten "Mickey Mouse Club" ergattern. Dort tummeln sich weitere zukünftige Stars wie Christina Aguilera, Britney Spears und Justin Timberlake. Mit letzterem ist Ryan lange Zeit eng befreundet und lebt sogar eine Weile bei ihm und seiner Familie. Nach den zwei Jahren im Club spielt Gosling in mehreren kleinen TV-Serien. Mit 17 bricht er schließlich die Schule ab, um sich ganz auf die Schauspielerei zu konzentrieren.



Die Aufstiegsjahre: Gutes Feeling für gute Filme

Obwohl Ryan Gosling bis heute noch keine 20 Kinofilme abgedreht hat, kann er bereits früh eine beeindruckende Bandbreite an hochkarätigen Filmen und außergewöhnlichen Rollen vorweisen. Egal ob als jüdischer Neonazi (Inside a Skinhead), hoffnungsloser Romantiker (Wie ein einziger Tag), drogenabhängiger Lehrer (Half Nelson) oder ambitionierter Staatsanwalt (Das perfekte Verbrechen) – Gosling gelingt es immer, seinen Charakteren Glaubwürdigkeit und Tiefe zu geben. Die Kritik sieht das genauso und zeichnet ihn wiederholt mit Preisen für den besten Schauspieler aus.

Die Pause: Ryan abseits des Filmbusiness

2007 als er bereits einige filmische Erfolge vorweisen kann, sieht man ihn plötzlich nicht mehr auf der großen Leinwand - 3 Jahre lang. Dafür kann man ihm um so mehr hören, denn diese Jahre widmet Ryan seiner musikalischen Entwicklung: Inspiriert durch die Idee eines Grusel-Musicals gründet er gemeinsam mit Zach Shields das Band-Duo Dead Man's Bones. 2009 erscheint das Debütalbum und die beiden touren mit Liedern über Monster, Spuk und Werwölfe durch Nordamerika. Dabei spielen sie alle Instrumente von Piano über Schlagzeug, Gitarre bis Cello, Ryan übernimmt außerdem den Gesang. Für ihren Song Dead Hearts entwickeln sie sogar ein kleines Stop-Motion-Video.

Der Durchbruch: Ehre, wem Ehre gebührt

Hollywood vergisst schnell, doch schneller ist der Ruhm, den Ryan 2010 und 2011 bei seinem Comeback einheimst. Mit Blue Valentine meldet er sich zurück und wird gleich für den Golden Globe als bester Schauspieler nominiert. Mit DRIVE (Kinostart 26.01.2012) ist Ryan Gosling vollends wieder in Hollywood eingezogen und kommt sogar zum Filmfestival in Cannes. In dem 80s-Style-Film-Noir spielt er einen namenlosen Fluchtwagenfahrer, der ohne ihn wohl eine leere Figur ohne Hintergrund geblieben wäre. Doch mit grandioser Mimik und kargem Dialogeinsatz verbindet Gosling in diesem Charakter überzeugend schüchterne Sensibilität und gnadenlose Gewaltbereitschaft. Die Figur und das Styling des "Driver" haben bereits wenige Monate nach dem US-Kinostart Kultstatus erlangt.

Die Zukunft: Was noch zu erwarten ist

Ryan Gosling hat echtes Starpotential. Sein Perfektionismus am Set und Engagement für seine Rollen sind bereits legendär. Bei Wie ein einziger Tag baute er als Tischler Noah tatsächlich einen Holztisch, für DRIVE (Kinostart 26.01.2012) restaurierte er ein komplettes Auto. Daneben singt und spielt er weiter mit seiner Band, gibt für Showmaster Jimmy Kimmel schon mal ein Ukulelensolo, nimmt Ballettunterricht und kann übrigens auch stricken.

Also, wird Ryan Gosling überschätzt? Nein.
Was kann man von ihm in Zukunft noch erwarten? Alles!


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