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The Martian
The Martian
© 20th Century Fox

Kinostarts USA: Astronaut Matt Damon schon wieder allein im All

Knackt "The Martian" den "Gravity"-Rekord?

Der Oktober ist da, und mit ihm beginnt die "Oscar"-Saison. Ab jetzt bringen die Filmstudios die Produktionen in die Kinos, von denen sie erwarten können, Nominierungen einzusammeln und in der ab nächsten Monat beginnenden Preisverleihungssaison bedacht zu werden. Qualität ist nun angesagt, und die drei exzellenten Werke, die heute in den US-Lichtspielhäusern starten, sind die besten Beispiele.

Besieht man sich die Kritiken, dann hat Ridley Scott ("Prometheus") seinen besten Film seit "Blade Runner" gedreht - und der ist 33 Jahre alt! "The Martian" ("Der Marsianer - Rettet Mark Watney") wird durch die Bank von den Rezensenten in den Himmel gelobt: Der Science Fiction-Film ist intelligent, spannend und überraschend witzig, mit Scott und Hauptdarsteller Matt Damon in Hochform. Letzterer spielt einen Astronauten, der auf dem Mars zurückgelassen worden ist und nun sein Überleben für vier Jahre sicherstellen muss, bis ihn eine neue Crew erreichen kann - und das mit einer auf 30 Tage ausgelegten Ausrüstung und Verpflegung.

Die 108 Millionen Dollar teure 20th Century Fox-Produktion hält sich an den im letzten Jahr erschienenen, gleichnamigen Bestseller und Romandebüt von Andy Weir und wird von einer großen Werbekampagne unterstützt. Die Besetzung ist atemberaubend: Neben Damon wirken Jessica Chastain, Kristen Wiig, Kate Mara, Jeff Daniels, Chiwetel Ejiofor, Sean Bean und Michael Pena mit.

Die positiven Faktoren der phantastischen Kritiken, der bereits jetzt großartigen Mundpropaganda, der überzeugenden Werbung ("Bring him home") und der beeindruckenden Mannschaft vor und hinter der Kamera sowie die Tatsache, dass der mit 3831 Kopien startende "The Martian" in 256 mehr Filmtheatern anläuft als "Gravity", lassen einige Branchenkenner vermuten, der genau vor zwei Jahren aufgestellte Oktober-Rekord von "Gravity" könnte wanken. Der siebenmalige "Oscar"-Gewinner von Alfonso Cuarron startete damals mit knapp 56 Millionen Dollar am Premierenwochenende - und einige Analysten trauen "The Martian" nun 72 Millionen Dollar zu.

Andere sind verhaltener und verweisen auf die um eine Stunde längere Spielzeit des Ridley Scott-Streifens, was weniger Spielzeiten ermöglicht, und den fehlenden 3D-Preisaufschlag. Sie sehen "The Martian" bei 50 Millionen Dollar. Egal wie hoch, auf jeden Fall wird das Werk "Hotel Transylvania 2" locker als Spitzenreiter ablösen.

"Sicario" startet nun landesweit auf 2620 Leinwänden. Für den Thriller von Denis Villeneuve ("Prisoners") erwartet man zwischen 13 und 19 Millionen Dollar und den dritten Rang hinter "Hotel Transylvania 2". Die 30 Millionen Dollar teure Lionsgate Film-Produktion beeindruckte letzte Woche mit phantastischen Zahlen beim Einsatz in lediglich 59 Sälen, mit dem sie es sogar in die Top Ten schaffte. Der Streifen handelt vom Kampf gegen die Drogenmafia an der amerikanisch-mexikanischen Grenze, bei dem die Fronten zwischen FBI-Ermittlern und Kriminellen verwischen. Auch hier sind die Kritiker ebenso wie das Publikum begeistert und loben den spannenden und intelligenten Streifen insbesondere wegen der exzellenten Darstellungen von Emily Blunt und Benicio del Toro.

Wie vor einigen Wochen bei "Everest" folgen TriStar Pictures dem Konzept von Universal Pictures und bringen "The Walk" erst einmal nur auf 448 IMAX-Leinwänden heraus. Der Abenteuerfilm von Robert Zemeckis ("Flight") erzählt die wahre Geschichte von Philippe Petit (Joseph Gordon-Levitt), eines französischen Seiltänzers, der 1974 auf einem zwischen den Türmen des gerade errichteten World Trade Centers gespannten Seil von einem Gebäude zum anderen kommen will.

Berichte von sich übergebenden Zuschauern machen die Runde, weil die 3D-Bilder in IMAX nichts für Schwindelfreie sein sollen. Aber die Kritiker sind sich einig, dass Zemeckis nicht nur durch die spektakulären Bilder bedient, sondern auch die Verbindung mit den tatsächlichen Geschehnissen beeindruckend konstruiert hat. Auch hier ist die erste Mundpropaganda positiv. Analysten erwarten allerdings kein "Everest"-mäßiges Einspiel (7 Millionen Dollar), sondern rechnen mit 2 Millionen Dollar und noch keinem Platz unter den Top Ten.

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