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Suicide Squad
Suicide Squad
© Warner Brothers

US-Filmstarts: "Suicide Squad" im Kreuzfeuer der Kritik

August-Rekord dennoch sicher

Es ist August, aber es fühlt sich wie März an. Vor fünf Monaten starten Warner Brothers einen ihrer prominenstesten Vertreter des DC Extended Universe, mit dem sie dem Marvel Cinematic Universe der Walt Disney Studios Konkurrenz machen wollten. Alleine in die Produktion von "Batman v Superman: Dawn of Justice" waren 250 Millionen Dollar geflossen, die Erwartungen und der Erwartungsdruck waren entsprechend hoch. Und dann kamen die Kritiken...

Trotz der Verrisse schaffte es der Fantasy-Film, mit 166 Millionen Dollar einen Startrekord für den März aufzustellen und weltweit 872 Millionen Dollar einzuspielen - ein gigantischer Erfolg. Zurzeit ist der Zack Snyder-Streifen das vierterfolgreichste Werk des Jahres.

Und dennoch blieb ein schaler Nachgeschmack. Nicht nur die Kritiker waren unzufrieden, auch die Zuschauer fanden das Ganze nur mittelprächtig - und ob die Produktion aufgrund ihres gigantischen Budgets viel oder überhaupt Gewinn abgeworfen hat, blieb umstritten.

Nun scheint sich die Geschichte zu wiederholen: Wieder kommen Warner Brothers mit einem prestigeträchtigen Teil ihres DC Comics-Universum in die Lichtspielhäuser - derer massive 4255, was bereits einen Rekord darstellt. Wieder haben sie tief in die Schattule gegriffen: 175 Millionen Dollar standen David Ayer ("Fury") zur Verfügung, um mit "Suicide Squad" die "Dirty Dozen"-ähnliche Geschichte einer Gruppe Super-Krimineller zu erzählen, die mit einer ganzen Reihe illustrer Namen aufwartet: Will Smith, Margot Robbie, Jared Leto, Joel Kinnaman, Viola Davis, Jai Courtney, Jay Hernandez, Scott Eastwood und Cara Delevingne. Und wieder kommen die Kritiken...

Fans der DC Comics haben im Internet gefordert, dass die Seite "Rotten Tomatoes", die Filmkritiken bündelt, dicht gemacht wird. Angeblich gibt es eine Verschwörung: Während die Marvel-Produktionen immer hochgejubelt würden, stellten sich die Rezensenten absichtlich gegen die DC-Produkte. Doch die miesen Besprechungen für "Suicide Squad" spiegeln wohl eher die an die Öffentlichkeit gedrungenen Probleme der Mega-Produktion wider, bei der zu viele Köche im Brei rumgerührt und Ayer's Werk verschlimmbessert haben.

Keine Frage, "Suicide Squad" wird trotz dieses negativen Kritikerkreuzfeuers den von "Guardians of the Galaxy" vor zwei Jahren mit 94 Millionen Dollar aufgestellten August-Startrekord locker übertreffen und sich mit Riesenabstand an die Spitze der Charts setzen. Doch wie hoch, da sind sich die Analysten nun unsicher geworden: Die Spannbreite der Erwartungen liegt zwischen 126 und 145 Millionen Dollar und damit deutlich unter "Batman v Superman".

Als Gegenprogramm schicken EuropaCorp eine Komödie auf die Leinwände, um Familien anzulocken, die mit dem Gewaltspektakel von "Suicide Squad" nichts anfangen können. In dem französischen, aber auf Englisch gedrehten "Nine Lives", der eigentlich schon im April veröffentlicht werden sollte, spielt Kevin Spacey einen Geschäftsmann, der in eine Katze verwandelt wird. 2264 Filmtheater werden eine echte Premiere erleben, denn der Film ist vorab nicht den Kritikern gezeigt worden, was nichts Gutes erahnen lässt. Tatsächlich sind die ersten Stimmen von Zuschauern, die das Werk von Barry Sonnenfeld ("Men in Black 3") sehen konnten, warnende. Branchenkenner kalkulieren bloß 7 Millionen Dollar und einen Platz im Mittelfeld der Charts ein.

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