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Zombieland - Schreck in der Abendstunde: Columbus...ngelt
Zombieland - Schreck in der Abendstunde: Columbus (Jesse Eisenberg) wird in seinem Auto von Zombies umzingelt
© Sony Pictures

TV-Tips für Samstag (8.10.): Jesse Eisenberg's Gebrauchsanweisung gegen Zombies

Pro7 zeigt "Zombieland"

Pro7 bringt am Samstagabend wieder die beste Spielfilmunterhaltung: Im Spätprogramm begeistern Jesse Eisenberg und Woody Harrelson als ungleiche Überlebenskünstler in der Komödie "Zombieland" und Johnny Knoxville als "Bad Grandpa" mit neuen verrückten "Jackass"-Eskapaden.

"The Da Vinci Code", Sat1, 20:15 Uhr

Ein Mord im Louvre und Hinweise in Gemälden von Leonardo Da Vinci führen einen Symbologie-Professoren (Tom Hanks) zu einem religiösen Geheimnis, das seit 2000 Jahren von einer Geheimgesellschaft bewahrt wird und das Fundament der christlichen Religion erschüttern lassen könnte.

2003 war der Krimi "The Da Vinci Code" ("Sakrileg") von Dan Brown ein Bestseller geworden und damit ein Kandidat für eine Verfilmung. Für 6 Millionen Dollar erwarben Columbia Pictures die Verfilmungsrechte an dem Buch, das sie als erstes in einer Reihe von Literaturadaptionen um den Symbologie-Professor Robert Langdon produzierten. Zwar war "Angels and Demons" ("Illuminati") vor "The Da Vinci Code" erschienen, da aber Letzterer ein Bestseller geworden war, zog man diesen vor und drehte "Angels and Demons" als Fortsetzung drei Jahre darauf.

Schon das Buch hatte den Zorn christlicher Kreise auf sich gezogen, die den Inhalt als ketzerisch empfanden; der Film erzeugte ähnliche Reaktionen, was als willkommene Extra-PR den Filmemachern um Regisseur Ron Howard ("Rush") wohl nur recht sein durfte. Letztlich verboten einige Länder aus religiöser Pietät den 125 Millionen Dollar teuren Streifen. Das änderte nichts daran, dass trotz mieser Kritiken die Zuschauer 2006 weltweit die Kinos stürmten und den Kriminalfilm mit 758 Millionen Dollar zu einem Riesenerfolg machten. Hinter "Pirates of the Caribbean: Dead Man's Chest" wurde "The Da Vinci Code" der zweiterfolgreichste Film des Jahres.

Gedreht wurde hauptsächlich in den Londoner Pinewood Studios, aber auch vor Ort in Paris, in England und Schottland, wobei die Katholische Kirche begreiflicherweise keine Dreherlaubnis für ihre Kirchen gab, so dass die Produktion in Bauten der Konkurrenz der Anglikanische Kirche ausweichen musste.

Letztlich schaffte es Howard nicht, den Roman zu einem mitreißenden Stück Film zu verarbeiten, weil die Handlung immer wieder ins Stocken gerät, zu dialoglastig zu viel erklärende Dialoge einsprengselt und so aufgeblasen und teilweise öde gerät. Aber trotzdem gilt, was Kritiker Mike McGranaghan für "Aisle Seat" schrieb: "Der Film ist Quatsch mit Soße, aber ich muss zugeben, dass es ein unterhaltsamer Quatsch mit Soße ist."

Hans Zimmer wurde für seine Musik für einen Golden Globe nominiert.



"Zombieland", Pro7, 22:15 Uhr
Ein schüchterner Student (Jesse Eisenberg), der versucht, zu seiner Familie in Ohio zu gelangen, ein Waffen schwingender harter Bursche (Woody Harrelson), der den letzten süßen Twinkie-Kuchen finden will, und zwei Schwestern (Emma Stone und Abigal Breslin), die zu einem Freizeitpark möchten, schließen sich zusammen, um sich durch ein von Zombies bevölkertes Amerika durchzuschlagen.

Dass Zombies und Komödie gut zusammen gehen, hatte Edgar Wright bereits 2004 mit seinem formidablen Meisterwerk "Shaun of the Dead" in Großbritannien gezeigt. 2009 zogen die Amerikaner nach - und enttäuschten nicht. Regisseur Ruben Fleischer ("Gangster Squad") dämpft den Horror und die Tragik, die bei "Shaun" durchaus vorhanden sind, für seine Komödie und setzte mehr auf Lacher und das Groteske.

Das funktioniert wunderbar, da er sich auch auf ein hervorragendes Ensemble ganz unterschiedlicher Charaktere verlassen kann: Jesse Eisenberg stolpert durch eine auf einmal von Zombies bevölkerte Welt wie Woody Allen durch Disneyland und versucht, anhand von 33 von ihm selbst ausgedachten Regeln zu überleben. Woody Harrelson scheint aus einem Western in die Malls und auf die Highways des Jetztzeit-Texas transportiert worden zu sein und schlägt den Untoten mit Gusto auf die Birne (beziehungsweise setzt den berühmten, einzig wahren und nützlichen Schuss in den Kopf ab). Emma Stone und Abigal Breslin komplettieren das Quartett als hartgesottene Damen. Und Bill Murray tritt als Bill Murray auf, der leider das Zeitliche segnet. "Haben Sie irgendetwas zu bereuen?", wird der sterbende Star gefragt. Murray: "Vielleicht Garfield."

"Zombieland" war 2005 ursprünglich von den Drehbuchautoren Rhett Reese und Paul Wernick als ein Skript für den Pilotfilm einer Fernsehserie entworfen worden (Jahre bevor "The Walking Dead" dann tatsächlich auf die Mattscheiben kommen sollte), doch Regisseur Fleischer half, dem Drehbuch mit dem Road Trip-Motiv und dem Finale im Vergnügungspark eine Spielfilmstruktur zu geben, die mühelos über eineinhalb Stunden trägt. Der renommierte Maskenspezialist Tony Gardner, der bereits die Untoten im "Thriller"-Musik-Video von Michael Jackson hergerichtet hatte, half beim Make-Up, hatte freie Hand und gestaltete die Untoten, die a la "28 Days Later" schnell auf den Beinen sind, besonders hässlich.

Die Kritiker liebten die bitterböse Komödie, die sich in Sachen Blut und Eingeweide durchaus nicht zurückhielt, und zumindest in Nordamerika wurde die Columbia Pictures-Produktion ein solcher Erfolg, dass das Trio Fleischer, Reese und Wernick derzeit an der Fortsetzung sitzt.

"Verrückt, intelligent und zum Schreien komisch, ist dieser Film ein Wunderding: Gleichzeitig der beste Horrorfilm und gleichzeitig die beste Komödie des Jahres, alles in eine widerlich-wunderbare Schweinerei eingerollt", schwärmte Kritiker Michael Smith von "Tulsa World".


"Jackass Presents: Bad Grandpa", Pro7, 23:55 Uhr
Der 86-jährige Irving Zisman (Johnny Knoxville) reist von Nebraska nach North Carolina, um seinen acht Jahre alten Enkel (Jackson Nicoll) zu dessen Vater (Greg Harris) zu bringen.

Nach dem Erfolg von "Jackass 3D" 2010 wollten Regisseur Jeff Tremaine und Hauptdarsteller Johnny Knoxville die "Jackass"-Kuh noch ein weiteres Mal melken. Nachdem beim dritten Film schon offenkundig geworden war, dass sich das Konzept wilder Stunts und Streiche abnutzte, änderten die Filmemacher für ihr viertes "Jackass"-Werk ihre Strategie. Diesmal tritt Knoxville in permanenter Verkleidung als Großvater auf, und rund um die Stunts und Streiche hat man als Aufhänger nun eine lockere Handlung gestrickt.

À la "Borat" filmte das Team manche Szenen mit versteckter Kamera für 15 Millionen Dollar in den US-Bundesstaaten Ohio und North Carolina. Am aufwendigsten war an jedem Drehtag das Anbringen der Maske für Knoxville, das jeweils dreieinhalb Stunden dauerte. Das Ergebnis, den damals 41-Jährigen wie einen 86 Jahre alten Rentner wirken zu lassen, geriet so überzeugend, dass die Maskenbildner für einen "Oscar" nominiert wurden.

Die Paramount Pictures-Produktion ist nicht so witzig geraten, wie die Filmemacher es intendiert haben, und für wie spaßig man die Komödie hält, hängt wohl davon ab, wie komisch man es findet, wenn das Gemächt eines alten Mannes in einem Münzautomaten stecken bleibt. Mit weltweit 151 Millionen Dollar Umsatz wurde "Bad Grandpa" 2013 ein solider Erfolg.

Kritiker Jim Schembri schrieb in "3AW": "Anzüglich, vulgär, geschmacklos. In diesem Film gibt es Momente, wo einen die Engel des guten Geschmacks und des Anstands verlassen und man nicht anders kann, als wie ein Idiot zu lachen."



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