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Oh Boy! - Niko (Tom Schilling) drifted durch den Tag
Oh Boy! - Niko (Tom Schilling) drifted durch den Tag
© X Verleih

TV-Tipps für Samstag (18.2.): Tom Schilling trinkt einen Kaffee in Berlin

3sat zeigt "Oh Boy"

Am Abend der Berlinale-Preisverleihung bringt 3sat passenderweise einen waschechten Berlin-Film im Hauptprogramm: "Oh Boy", Gewinner des Deutschen Filmpreises 2013, entstand im Sommer 2010 in Berlin und spielt auch dort.

"Oh Boy", 3sat, 20:15 Uhr

Ein zielloser Studienabbrecher (Tom Schilling) versucht, aus seinem Leben Sinn zu gewinnen, während er einen Tag und eine Nacht durch die Straßen Berlins wandert.

Das nennt man mal einen Karrierestart: Dieses im Sommer 2010 in Berlin gedrehte Drama ist die Abschlussarbeit an der Deutschen Film- und Fernsehakademie von Regisseur und Drehbuchautor Jan-Ole Gerster, der sich mit Beharrlichkeit seinen Ausbildungsweg in die Filmindustrie hatte und unter anderem 2001 bei "Good Bye, Lenin!" mitgearbeitet hatte. Zwei Jahre nach seinen Dreharbeiten feierte "Oh Boy" im Sommer 2012 auf den Filmfestivals im tschechischen Karlovy Vary und München gefeierte Premiere. Im November 2012 erfolgte der Kinostart, und die X Verleih-Produktion wurde trotz des Einsatzes in lediglich 93 Programmkinos mit 376 000 Besuchern ein großer Erfolg. Der 300 000 Euro teure Streifen erlöste somit etwa 2,5 Millionen Euro.

Damit nicht genug, sollte es noch Preise und Nominierungen der höchsten Kategorie geben. Bei den Europäischen Filmpreisen wurde Gerster als "Neuentdeckung des Jahres" ausgezeichnet, während sein Film und Hauptdarsteller Tom Schilling nominiert wurden. Bei den Deutschen Filmpreisen räumte das Werk regelrecht ab: Es wurde "Bester Film", gewann für Regie und Drehbuch, für Hauptdarsteller Schilling, für Nebendarsteller Michael Gwisdek und die Musik. Nominiert waren zudem noch Nebendarstellerin Friederike Kempter und Cutterin Anja Siemens.

Der in Schwarzweiß gefilmte und mit cooler Jazz-Musik unterlegte Streifen ist sympathisch leichtgewichtig. Seine fehlende Handlung kompensiert Jan-Ole mit einem selbstsicher gestalteten Drehbuch mit pointenreichen Dialogen und einem Schuss Woody Allen und erreicht ein traumgleiches und streng stilisiertes Aussehen.



"Tremors - Im Land der Raketenwürmer", ZDF, 01:00 Uhr
Die Bewohner einer kleinen amerikanischen Siedlung in Nevada müssen sich gegen seltsame Untergrundkreaturen zur Wehr setzen, die sie einer nach dem anderen töten.

So kann man sich irren. Vor der Veröffentlichung dieses Horrorfilms im Jahr 1990 hielt Hauptdarsteller Kevin Bacon "Tremors" für seinen persönlichen Karrieretiefpunkt. "Ich kann es nicht fassen, dass ich in einem Film über unterirdische Würmer mitspiele", meinte er laut eigenen Angaben damals zu seiner Frau. Und tatsächlich wurde der Streifen über die Bewohner einer kleinen amerikanischen Siedlung in Nevada (gedreht wurde allerdings in Kalifornien), die sich gegen seltsame Untergrundkreaturen zur Wehr setzen müssen, die sie einer nach dem anderen töten, kein großer Erfolg an den Kinokassen.

Aber die Kritiker waren begeistert über diese liebevolle Rückkehr zu den Monsterfilmen der Fünfziger, bei dem es Regisseur Ron Underwood wunderbar gelang, Horror und Humor auszubalancieren. Und was die Zuschauer an den Kinokassen versäumt hatten, holten sie dann nach: "Tremors" wurde ein großer Hit auf Video.

Ein US-Zuschauer meint: "Es sind nicht die Action und die Lacher, die diesen Film über die zahllosen anderen Beispiele seiner Art hervorheben, sondern die Charaktere, die ihn so unterhaltsam machen. Kevin Bacon und Fred Ward haben einen natürliche Chemie und bieten Darstellungen, die mit zu den besten ihrer Karriere gehören. Keiner der ganzen anderen Filme wie 'Anaconda', 'Lake Placid', 'Deep Blue Sea' oder 'Deep Rising' sind an dieses Werk herangekommen, eben weil ihre Figuren nicht so sympathisch und erinnerungswert gewesen sind."



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