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Pirates of the Caribbean: Dead Men Tell No Tales
Pirates of the Caribbean: Dead Men Tell No Tales
© Walt Disney Studios

US-Filmstarts: Versenken schlechte Kritiken "Pirates of the Caribbean"?

"Baywatch" schon gestern gestartet

Am langen Memorial Day-Wochenende dreht sich bei den beiden großen Neustarts alles um Meer, Strand, Sand und Wasser. Ob am Ende die Zuschauer nass gemacht worden sind, wie es die Kritiker prognostizieren, und die Studiomanager weinen müssen, wie die Analysten voraussagen, wird man sehen.

14 Jahre nach dem ersten Teil, der Kritiker wie Zuschauer positiv überraschte und seine Wirkung zum größten Teil der grandiosen Darstellung von Johnny Depp verdankte, und sechs Jahre nach dem bis dato letzten Part kommt mit "Dead Men Tell No Tales" ("Salazars Rache") heute der fünfte "Pirates of the Caribbean"-Filme in die nordamerikanischen Kinos. Und das mit Macht.

In satte 4276 Spielstätten bringen Walt Disney Studios ihren Abenteuerfilm, der schon mal abenteuerliche 230 Millionen Dollar gekostet hat. Dabei dürften die Manager aus dem Haus mit der Maus insbesondere das Auslandsgeschäft als narrensicher ansehen, denn wenn man sich den Trend besieht, ging es auf dem Heimatmarkt nach dem Höhepunkt mit Teil 2 "Dead Man's Chest" 2006 in Sachen Zuschauerzahlen steil bergab: Der vorerst letzte Part "On Stranger Tides" schaffte 2011 nicht mal mehr die Hälfte des Ergebnisses von Nummero zwo. Dafür brummte es international um so mehr: Die letzten beiden Teile schafften weltweit jeweils einen Umsatz von über 1 Milliarde Dollar; der vierte Part machte dabei drei Viertel seines Geschäfts im Ausland.

Zumindest auf heimischen Terrain bleibt die mega-teure Produktion also ein Wagnis, zumal neben dem seit 2007 eingesetzten Abwärtstrend dem ganzen Unternehmen schon etwas Verzweifeltes an, wenn ein inzwischen 53 Jahre alter Darsteller wie Johnny Depp auf der Jagd nach seinem ersten Erfolg seit eben "Pirates of the Caribbean: On Stranger Tides" von 2011 wieder den Hampelmann macht. Dass die Kritiken für das Werk des norwegischen Regieduos Joachim Rønning und Espen Sandberg ("Kon-Tiki") schlecht ausfallen, könnte das Unterfangen noch mehr vom Erfolgskurs abbringen.

Oder auch nicht. Denn die ersten Zuschauerreaktionen sind positiv, und vielleicht haben sechs Jahre Pause ja auch im Gegenteil für neuen Appetit auf die Abenteuer von Captain Jack Sparrow gesorgt. Analysten erwarten 52 bis 66 Millionen Dollar für das Wochenende, womit "Pirates of the Caribbean: Dead Men Tell No Tales" problemlos die Spitze der Top Ten von "Alien: Covenant" übernehmen sollte. Dieses Startergebnis würde erheblich unter dem des zweiten Teils "Dead Man's Chest" und dessen 135 Millionen Dollar liegen, aber selbst hinter dem vierten Part "On Stranger Tides" und dessen 90 Millionen Dollar zurück bleiben.

Bereits gestern ist "Baywatch" in die Lichtspielhäuser gekommen. Da sind die Aussichten für die in diesem Jahr von einem Misserfolg nach dem anderen geplagten Paramount Pictures auch nicht besonders rosig. Zwar steht der in 3647 Kinos angelaufenen Komödie mit Dwayne Johnson einer der aktuell zuschauerkräftigsten Mimen vor, aber hier sind die Kritiken geradezu verheerend und auch die erste Mundpropaganda ist nur mau.

Der von Seth Gordon ("Voll abgezockt") in Szene gesetzte Streifen adaptiert die von 1989 bis 2001 in elf Staffeln laufende Fernsehserie. Ob 16 Jahre nach Ende der Serie wirklich noch die Nachfrage nach einer Neuauflage auf der großen Leinwand besteht, bezweifeln Branchenkenner - nicht zuletzt nach aktuellen Flops von TV-Adaptionen wie "CHiPs", "The Men from U.N.C.L.E." und "Entourage". 69 Millionen Dollar hat die Produktion gekostet. Nur 23 bis 31 Millionen Dollar sollen es zum Auftakt werden.

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