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Indiana Jones und der letzte Kreuzzug mit Harrison...nnery
Indiana Jones und der letzte Kreuzzug mit Harrison Ford und Sean Connery
© Paramount Pictures Germany

TV-Tipps für Sonntag (30.7.): Harrison Ford hasst Nazis

Sat1 zeigt Meisterwerk "Indiana Jones und der letzte Kreuzzug"

Am Sonntagabend führt kein Weg an dem meisterhaften "Indiana Jones und der letzte Kreuzzug" im Hauptprogramm auf Sat1 vorbei. Wer aber Gefühl mehr als Spektakel abgewinnen kann, der sollte den parallel auf Pro7 ausgestrahlten "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" einschalten.

"Indiana Jones und der letzte Kreuzzug", Sat1, 20:15 Uhr

Als Dr. Henry Jones (Sean Connery) plötzlich verschwindet, während er den Heiligen Gral sucht, muss sein Sohn Indiana Jones (Harrison Ford) in seine Fußstapfen treten und dabei die Nazis stoppen, die ebenfalls hinter dem Gral her sind.

Fünf Jahre nach dem letzten Abenteuer "Indiana Jones and the Temple of Doom" kam Steven Spielberg mit diesem dritten "Indiana Jones"-Streifen auf die Leinwände. Dazu bediente er sich des Erfolgsschemas des ersten Teils "Jäger des verlorenen Schatzes": Wieder befindet sich der Protagonist im Wettlauf mit den Nationalsozialisten um ein religiöses Artefakt, das große Macht verspricht. Doch diesmal bestand Spielberg darauf, dem Film das zu geben, von dem er er selbstkritisch meinte, dass es "Temple of Doom" gefehlt hatte: Ein Herz.

Also flog der erste Drehbuchentwurf von Chris Columbus ("Die Goonies"), bei dem Indiana Jones es mit einem Affenkönig in Afrika zu tun bekommt, aus dem Fenster. Nachdem er es sich bei "Temple of Doom" mit den Indern verscherzt hatte, die im Film als "Halbwilde" dargestellt werden, wollte Steven es sich nun nicht auch noch mit Schwarzafrika verderben. Stattdessen engagierte Spielberg Menno Meyjes, mit dem er bereits bei "The Colour Purple" und "Empire of the Sun" zusammengearbeitet hatte, der die Geschichte um den Gral und die Suche, die ins Heilige Land führt, konzipierte. Und Spielberg fügte die entscheidende Idee hinzu, diesmal Indiana's Vater mitwirken zu lassen, um eine menschliche Komponente zu haben.

Damit legte der Regisseur den Grundstein des Erfolgs, denn die Paarung von Ford und Connery (obwohl der nur zwölf Jahre älter als Ford ist) als Sohn-Vater-Gespann erwies sich als Dynamit und sorgte für die richtige Dosis Humor in einem Abenteurfilm, der insgesamt federleicht, flott und komödiantisch wirkt, ohne Spannung und Spektakel zu vernachlässigen. Dabei wurden wieder viele Teile des Meisterwerks in den Elstree Studios im englischen Hertfordshire gedreht, aber auch in Spanien, Italien, Jordanien, Deutschland und der Türkei. Die Paramount Pictures-Produktion scheute keine Kosten und Mühen: Spielberg ließ Panzer nachbauen, mit denen er in Andalusien die spektakuläre Jagd drehte; der Canale Grande in Venedig wurde einen Vormittag komplett gesperrt, damit das Team dort filmen konnte, und es kamen Tausende von Ratten und Schlangen zum Einsatz.

Doch erstmals nutzte eine Produktion auch die Möglichkeit, zwei oder mehrere Bilder mit Hilfe des Computers zusammen zu führen - ein filmtechnisch entscheidender historischer Fortschritt, denn seit Beginn der Filmgeschichte hatte man einen künstlichen Hintergrund entweder nur vor Ort mittels praktischer optischer Tricks oder durch die (oft unbefriedigende) Rückprojektion durchführen können. Heute ist dieses Computer-Verfahren gängig in jeder großen Hollywood-Produktion.

"Indiana Jones and the Last Crusade" wurde ein Riesenerfolg. Der 48 Millionen Dollar teure Film erreichte weltweit 474 Millionen Dollar und war damit das erfolgreichste Werk des Jahres 1989. Er gewann einen Oscar für den "Besten Toneffekte-Schnitt" und war zudem nominiert für den "Besten Ton" und die "Beste Musik".

Ein Zuschauer schwärmt: "Die Action-Szenen sind klasse, darunter eine phantastische zehnminütige Verfolgsjagd auf und in einem Panzer - möglicherweise die beste Action-Sequenz in Spielberg's Karriere. Der Film hat viel mehr Humor als die Vorgänger, und seine Stärke liegt gerade darin, herzhafte Lacher zu servieren, ohne die Spannung zu mindern. Harrison Ford's Zusammenspiel mit Sean Connery, gekoppelt mit superber Action und Spannung, machen dies zur Spitze der Abenteuerfilm-Unterhaltung."



"Das Schicksal ist ein mieser Verräter", Pro7, 20:15 Uhr
Zwei an Krebs erkrankte Jugendliche (Shailene Woodley und Ansel Elgort) machen sich auf eine lebensbejahende Reise nach Amsterdam, um einen zurückgezogen lebenden Autoren (Willem Dafoe) zu treffen.

John Green, Autor von "The Fault in Our Stars" (so auch der Originaltitel des Streifens), hatte laut eigenen Angaben nicht vor, die Verfilmungsrechte zu seinem Erfolgsroman aus dem Jahr 2012 an ein Filmstudio zu verkaufen: "Hollywood kann keine unsentimentalen Filme über Krankheiten drehen." Aber der Preis von 20th Century Fox schien zu stimmen, denn Green veräußerte die Rechte dann doch.

Und hatte Glück. Denn Regisseur Josh Boone, dessen zweiter Film nach der Komödie "Stuck in Love" ("Love Stories") mit Jennifer Connelly dies ist, und seinem Autorenduo Scott Neustadter und Michael Weber ("Margos Spuren") gelang es, der Vorlage mit einem weisen, witzigen und Herz zerreißenden Drama, das seine Protagonisten nicht instrumentalisiert, gerecht zu werden.

Zwar hatte sich John gewünscht, dass Mae Whitman die Hauptrolle übernehmen solle, aber mit der Wahl von Shailene Woodley lag Boone goldrichtig. Gedreht wurde das in Indianapolis spielende Werk in Pittsburgh. Drei Tage lang filmte man Außenaufnahmen in Amsterdam; die Innenaufnahmen dort - so die im Anne Frank-Haus - enstanden im Studio in Pittsburgh.

"The Fault in Our Stars" kostete 12 Millionen Dollar und spielte 2014 weltweit 307 Millionen Dollar ein. Die Zuschauer verliebten sich in die Geschichte wie zuvor in die des Romans, und auch die Kritiker hebten den Daumen.

Kritiker Joshua Rothkopf schrieb in "Time Out": "Der Film ist weit entfernt von dem schamlosen Gefühlshammer, der er auch hätte werden können, und schafft es statt dessen, verdiente und dezente Tränen zu entlocken - eine lobenswerte Leistung, wenn man sich das Ausgangsmaterial besieht."



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